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Mehr Aufgaben ohne zusätzliches Personal sind eine Belastung!

Die Situation der Beschäftigten in der Bundespolizei ist seit 1992 von Zumutungen geprägt. Denn wir dulden nicht, dass Mitarbeiter ständig “umgetopft” werden! Wohin solch eine Praxis führt, ist längst auch wissenschaftlich bewiesen. Die Menschen entfremden sich von ihrer Arbeit. Es hat nichts mit Folklore zu tun, wenn die Mitarbeiter ohne Zielorientierung durch die Republik geschickt […]

Jörg Radek, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bezirk Bundespolizei

Jörg Radek, Vorsitzender der GdP Bundespolizei

Die Situation der Beschäftigten in der Bundespolizei ist seit 1992 von Zumutungen geprägt. Denn wir dulden nicht, dass Mitarbeiter ständig “umgetopft” werden! Wohin solch eine Praxis führt, ist längst auch wissenschaftlich bewiesen. Die Menschen entfremden sich von ihrer Arbeit. Es hat nichts mit Folklore zu tun, wenn die Mitarbeiter ohne Zielorientierung durch die Republik geschickt werden. Bereitschaft zur bundesweiten Verwendung ist kein Freifahrtschein für eine „Deutschlandreise“ als Berufsnomade.

Ein Wald ist mehr als nur eine Ansammlung von Bäumen und die Bundespolizei ist mehr als eine Datensammlung von Kennziffern. Der Mensch ist eben nicht eine Ameise oder Termite, die anonym und austauschbar unter Gleichartigen ihr Dasein fristet. Diese Erkenntnis ist nicht neu und stammt vom Verhaltensforscher Konrad Lorenz.

Politik und Führung müssen sich bewusst sein, dass der Auftrag von Menschen erledigt wird. Von Menschen mit einem Lebenslauf, mit einer Familie, mit pflegebedürftigen Angehörigen, mit Kindern in der Schulausbildung, mit Sorgen und Nöten, mit Spaß und Freude. Die Menschen in der Bundespolizei wahrzunehmen heißt, sie ganzheitlich wahrzunehmen; auch mit den Umständen und Rahmenbedingungen unter denen sie arbeiten. Die Menschen in der Bundespolizei brauchen Antworten auf ihre unterschiedlichen „sozialen Fragen“.

Es ist daher zynisch nach den Übertragungen von zusätzlichen Aufgaben, Verwendungen und Funktionen, die alle in ihrer Summe die Menschen in der Bundespolizei bereits heute völlig überlasten, ihr noch weitere zusätzliche Aufgaben, wie die Bewachung der Bundesbank aufzubürden, ohne endlich für zusätzliches Personal zu sorgen. Diese Bürde tragen nicht zwingend diejenigen, die die zusätzliche Aufgabe übernehmen. Sondern vielmehr die Kolleginnen und Kollegen, die ohne Personalaufwuchs die übrigen „originären“ Aufgaben erledigen sollen.

Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Anspruch auf die Erfüllung der Kernaufgaben an der Grenze, an den Flughäfen, auf den Bahnhöfen, beim Schutz der Reisenden im Bahn- und Luftverkehr. Stattdessen haben wir nun einen realen Aufgabenaufwuchs ohne dass dafür das notwendige Personal bereit steht. Diese gegenwärtige Praxis macht aus der Bundespolizei den “personalen Steinbruch” für die gesamte Bundesverwaltung. Die Krankheitstage sprechen dabei ihre eigene Sprache.

Wir nehmen die Ergebnisse der GdP-„Klartext-Studie“ ernst. Die Mitarbeiter beklagen genau die Umstände, die durch die Umsetzung der Organisationsgewalt eingetreten sind. Organisationspsychologie ist kein “Wellnessthema”. Oder gar die Vorstufe zum “Betreuten Arbeiten”. Im Gegenteil, mit den wissenschaftlichen Studien „Beerlage“ und „Klartext 2010“ liegen unmissverständliche Belege vor. “Burnout” ist kein Modethema.

In der gegenwärtigen Arbeitswelt wird Flexibilität verlangt – unabhängig, ob öffentlicher Dienst, Industrie oder Handel – und eben auch in der Polizei. Doch wenn alle es so halten, muss es trotzdem nicht bedingungslos richtig sein. Wir können nicht mit den Schultern zucken und so tun, als sei diese Erkenntnis ein Naturgesetz, das es zu ertragen gilt. Die Menschen entfremden sich von ihrer Arbeit. Schweigen ist oft kein Ausdruck von Zufriedenheit, sondern von Resignation! Wir werden diesen “Lautlosen” eine Stimme geben.

Manchmal sind die Lösungen ganz einfach: Mehr Aufgaben erfordern schlicht mehr Personal!

Jörg Radek
pdf Artikel für den Aushang

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