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GdP NRW: Vereine schauen bei Gewalt ihrer Fans noch immer weg

Düsseldorf.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) wirft angesichts der erneuten dramatischen Zunahme von Gewalttaten während der letzten Bundesliga-Saison dem Deutschen Fußballbund (DFB) und den Bundesligavereinen vor, bei Auseinandersetzungen ihrer Fans noch immer wegzuschauen, statt die Gewalttäter in den eigenen Reihen konsequent auszuschließen. „Erst wenn unwiderlegbare Fakten für die zunehmende Gewalt auf dem Tisch liegen, bemühen sich die Verantwortlichen um eine Eindämmung des Problems. Bis dahin wird weggeschaut und verdrängt, um die eigenen Fans bei Laune zu halten“, sagte der nordrhein-westfälische GdP-Vorsitzende Arnold Plickert unmittelbar nach dem Bekanntwerden des Berichts der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze der Polizei (ZIS) über die gewalttätigen Auseinandersetzungen während der Bundesligasaison 2011/2012.

Laut ZIS-Bericht sind allein bei den Spielen der beiden oberen Bundesligen in der vergangenen Saison 1142 Personen durch Gewalttaten verletzt worden, darunter 393 Unbeteiligte und 235 Polizeibeamte. In der 3. Bundesliga gab es weitere 236 Verletzte, in der Regionalliga waren es noch einmal 138. Das entspricht einer Zunahme von 20 Prozent im Vergleich zur Bundesliga-Saison 2010/2011. Auch bei anderen Straftaten gab es einen dramatischen Zuwachs. Bei den Sachbeschädigungen lag der Anstieg bei 52 Prozent, bei Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz bei 77 Prozent, bei Landfriedensbruch bei 96 Prozent.

Plickert, der selber viele Jahre Leiter einer Einsatzhundertschaft war und deshalb das Problem der zunehmenden Fangewalt im Detail kennt, kritisiert, dass die Verantwortlichen beim DFB auch ohne den aktuellen ZIS-Bericht längst gewusst haben, was in den Vereinen los ist. „Dafür gibt es Sicherheitsbeauftragte, die ein genaues Bild der Lage haben. Trotzdem diskutieren der DFB und die Vereine seit Monaten ergebnislos, wie sie die wachsende Gewalt bei den Fußballspielen eindämmen wollen, statt endlich zu handeln.“

Auch der Innenminister steht in der Kritik der GdP. „Ein ZIS-Bericht, der erst mehr als ein halbes Jahr nach dem Saisonende veröffentlicht wird, ist für die polizeilichen Einsatzführer wertlos, weil deren Gegenmaßnahmen für die laufende Saison längst stehen müssen“, kritisiert Plickert. Der nordrhein-westfälische GdP-Vorsitzende fordert zudem, dass für NRW endlich ein eigener ZIS-Bericht veröffentlicht wird. „Wir brauchen konkrete Erkenntnisse zu den Gewalttätern unter den NRW-Fans. Nur so kann die Polizei gezielt gegen die Störer vorgehen.“
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