Angesichts der massiven Aufgabenfülle erwarten die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes (öD) in den Ländern nach den Worten des Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, von den Tarifverhandlungen eine deutliche Erhöhung ihrer Einkommen. „Es reicht nicht aus, wenn die Politiker in den Ländern zu ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Ämtern und Behörden sagen, ‚das habt ihr aber prima gemacht‘. Eine gute und engagierte Leistung muss sich auch im Geldbeutel widerspiegeln.“

Daher, so Malchow, sei die Forderung der Gewerkschaften, die Einkommen der rund eine Million öD-Beschäftigten um sechs Prozent zu erhöhen, keineswegs maßlos. Die GdP streite zudem darum, die Entgelterhöhungen auch für die Landesbeamtinnen und -beamten wirkungsgleich übertragen zu lassen.

GdP-Tarifexpertin Philipp wies zudem auf die größer werdenden Probleme der öffentlichen Arbeitgeber hin, genügend geeignete Bewerber für Nachbesetzungen und Neueinstellungen zu finden. „Der öffentliche Dienst hinkt in vielen Dingen schon lange der privaten Wirtschaft hinterher. Das gilt nicht nur für die Bezahlung. Qualifizierte Bewerber schauen vor allem auch auf die Angebote, wie sie die Arbeitszeit mit ihrer Familien- und Freizeitplanung verbinden können. Da zeigen sich private Arbeitgeber deutlich flexibler.“In den Tarifverhandlungen vertritt die mit 180.000 Mitgliedern weitaus größte deutsche Arbeitnehmervertretung der Polizei rund 16.000 in der GdP organisierte Tarifbeschäftigte bei den Länderpolizeien. „Unsere Kolleginnen und Kollegen arbeiten dort beispielsweise im Verwaltungsdienst, im fernmeldetechnischen Dienst oder im kriminaltechnischen Dienst. Sie unterstützen den Polizeivollzugsdienst als Fotografinnen und Fotografen, Polizeiärztinnen und -ärzte, Beschäftigte in der Informationstechnik, Technikerinnen und Techniker oder Beschäftigte der Hubschrauberstaffeln“, erklärte Philipp.

Ohne den guten Rückhalt dieser Kolleginnen und Kollegen sei auf Dauer gute Polizeiarbeit nicht zu leisten, betonte Malchow. In allen diesen Tätigkeitsbereichen dürften die Beschäftigten natürlich auch die Arbeit niederlegen, wenn die Arbeitgeber konstruktive Verhandlungen blockierten, sagte der GdP-Bundesvorsitzende.