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GdP zum ZIS-Jahresbericht für die vergangene Fußballsaison

Malchow warnt Clubs vor blauäugigem Wegschauen bei Ultragruppierungen

Foto: © Rike - http://www.pixelio.de
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Berlin.

Einsätze rund um Fußballspiele der Profiligen binden der Gewerkschaft der Polizei (GdP) zufolge seit Jahren massiv Kräfte der Bereitschaftspolizeien der Länder und des Bundes. Auch der aktuelle Bericht der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) für die vergangene Saison 2015/2016 lasse kaum Hoffnung auf eine schnelle Wende aufkommen, sagte der GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow am Freitag in Berlin. Nach wie vor würden – rein rechnerisch – mehr als 1.600 Polizeibeamtinnen und -beamte durchgängig darauf achten, dass es beim Fußball friedlich bleibe.

Ultras missbrauchen Privilegien

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Der Tod eines Fans des FC Magdeburg, der am 1. Oktober nach Auseinandersetzungen mit einer rivalisierenden Fangruppierung lebensgefährlich verletzt worden war und kürzlich verstarb, muss Vereine und Polizei alarmieren“, warnte der GdP-Chef.

Malchow zeigte sich ob der ZIS-Zahlen ernüchtert. Zwar sei insgesamt weniger gezündelt worden, jedoch waren über 70 Menschen durch Pyrotechnik verletzt worden, die Gesamtzahl der Verletzten habe gegenüber dem Vorjahr um rund 5 Prozent zugenommen. Auch der massive Anstieg freiheitsentziehender und beschränkender Maßnahmen im Zusammenhang mit Fußballspielen bereite weiterhin Sorge.

Der GdP-Bundesvorsitzende warnte die Clubs in diesem Zusammenhang vor allzu blauäugigem Wegschauen bei Ultragruppierungen. Oft genug sei das Einräumen von Privilegien für das versteckte Abbrennen von Pyrotechnik, oder die Polizei verunglimpfende Spruchbänder missbraucht worden. Zudem ist der ZIS zufolge die Zahl gewaltbereiter und gewaltsuchender Anhänger leicht gestiegen.

Diese aus Sicht der Polizei sorgenvolle Entwicklung werde auch auf einer Fachtagung der GdP Anfang November in Kassel thematisiert, wo Bereitschaftspolizisten aus ganz Deutschland Einsatz-, Ausstattungs- und Arbeitsschutzfragen intensiv erörtern werden.

Sportgewalttäter schnell identfizieren und bestrafen

Malchow: „Die Vereine und die Verbände leisten seit Jahren gute Arbeit, um den Fußball friedlicher zu machen. Das muss auch so weitergehen. Die rund 13.700 Störer und Krawallmacher in den drei Profiligen werden die Vereine allein durch gutes Zureden nicht in den Griff bekommen. Die Clubs kennen die Rädelsführer und dürfen sie nicht in die Kurven lassen.“ Notwendig sei, dass Sportgewalttäter unverzüglich identifiziert werden und vor den Richter kommen. Die Technik dafür stehe in den Stadien zur Verfügung. Vereine und Polizei müssten dabei intensiver zusammenarbeiten.

Die GdP bekräftigte unterdessen ihre Forderung nach Meldeauflagen und Bereichsbetretungsverboten, um bekannte Gewalttäter von den Kurven fern zu halten. Zwar sei dies nur durch entsprechenden polizeilichen Ermittlungsaufwand zu gewährleisten, „dem Spiel würde es jedoch gut tun“.

Der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende und GdP-Chef im Fußball-Land Nordrhein-Westfalen, Arnold Plickert, betonte am Freitag in Düsseldorf, dass das Fußballeinsatzgeschehen nicht nur anhand des jetzt vorliegenden ZIS-Berichtes beurteilt werden könne. Plickert: „Leider hat sich die Fußballrandale mittlerweile auch in den Ligen unterhalb der Regionalliga ausgeweitet. Daher wäre es wünschenswert, auch hier verlässliche Zahlen zu erhalten. Nur so ist eine realistische Einschätzung von Verletzten, Straftaten und Polizeieinsatzstunden rund um Fußballeinsätze möglich.“
Foto: © Rike - http://www.pixelio.de
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