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Begrüßung
Jörg Radek, Mitglied des Geschäftsführenden Bundesvorstands der Gewerkschaft der Polizei

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

herzlich willkommen zum GdP-Symposium „Fußball und Gewalt“. Wir haben das imposante Bauwerk des Olympiastadions Berlin für unsere Tagung gewählt, weil diese authentische Kulisse sogar noch in Ruhestellung die Faszination, die Bedeutung und auch die Macht vermittelt, die der Fußball in unserer Gesellschaft und über unsere Gesellschaft hat.

Millionen Menschen in Deutschland verfolgen an den Wochenenden Fußballspiele live in den Stadien, Hunderttausende spielen selbst in Vereinen in den unterschiedlichsten Ligen. Und nicht wenige sind es, für die Fußball den Lebensinhalt schlechthin bedeutet.

Die politische, soziale und wirtschaftliche Größe dieses Sportes ist zugleich aber auch Chance und Verpflichtung, gesellschaftliche Veränderungen zu registrieren und auf gesellschaftliche Veränderungen zu reagieren – vor allem, wenn diese Veränderungen zu großer Sorge Anlass geben.

Fußball ist nicht nur ein Sport, der die Massen bewegt. Die Interessenlage beim Fußballsport ist vielfältig.

Vereine, Zuschauer, Sponsoren, Fernsehanstalten, Reiseunternehmen und wir von der Polizei haben, so scheint, es widerstrebende Ziele und Interessen.

Die Summe dieser Interessen ist mehr als die Erkenntnis: Das Runde muss in das Eckige.

Der Schwerpunkt des ersten Tages unserer Veranstaltung ist es, die sicherheitsrelevanten Aspekte im Zusammenhang mit Fußballspielen zu betrachten.

Wir haben dazu auch den Deutschen Fußballbund als Dachverband für den deutschen Fußball eingeladen. Im Rahmen seiner eigenen Sportgerichtsbarkeit und seiner gesellschaftspolitischen Verantwortung sollte Gewalt im Fußballgeschehen auch ein Thema für den DFB und seine Vereine sein. Wir hätten dem Deutschen Fußballbund gerne auf dieser Veranstaltung Gelegenheit gegeben, seine Sicht darzustellen. Leider ist es dazu nicht gekommen.

Die Gewaltspirale ist generell Anlass zu großer Sorge. Sie dreht sich weiter, wie die Polizeieinsätze der letzten Wochen gezeigt haben. Fast 500 verletzte Kolleginnen und Kollegen hat ein einziger Einsatz am 1. Mai in Berlin gefordert.

Die unvermittelte und brutale Gewalt, die den Polizisten anlässlich einer so genannten politischen Demonstration entgegenschlug, war symptomatisch für das, was sie im täglichen Dienst seit Jahren erleben: Angriffe auf Polizeibeamte nehmen zu, die Hemmschwelle, ihnen erhebliche Verletzungen zuzufügen oder gar ihren Tod in Kauf zu nehmen sinkt.

Damit einhergehend registriert die Polizei einen zunehmenden Autoritätsverlust. Er wird deutlich in der Zunahme von Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte um über 25 Prozent in den letzten sieben Jahren.

Polizeibeamte werden heute auch weit häufiger als früher bei normalen Festnahmeaktionen sehr massiven und oft auch tätlichen Anfeindungen des Beschuldigten sowie seiner Familienmitglieder, Freunde oder Nachbarn ausgesetzt.

Drastisch zugenommen haben auch Ausschreitungen bei Fußballspielen. Sie liegen rund 30 Prozent über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Gewaltorientierte Hooligans sogar bei Spielen der Amateurligen sind alltäglich geworden.

Und dennoch betone ich:
Das Fußballgeschehen hat die Gewalt nicht erfunden, die Gewalt ist nicht auf das Fußballgeschehen begrenzt.

Aber, der Fußballsport, insbesondere der organisierte Fußball, kann sich nicht aus der Verantwortung lösen, sich dieser Entwicklung zu stellen und gemeinsam mit uns, der Polizei, Wege aus der Gewalt zu suchen.

Längst sind es nicht nur die bisher häufig Auffälligen Karlsruher SC, Hansa Rostock, Eintracht Frankfurt, Dynamo Dresden, Waldhof Mannheim, Kickers Offenbach, FC St. Pauli, 1. FC Magdeburg, die für problematische Fans bekannt sind.
Auch Vereine wie Holstein Kiel, VFB Lübeck, Wormatia Worms oder Sachsen Leipzig sorgen für Polizeirelevanz.

Wer die Traditionen der Derbys zwischen Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach oder Greuther Fürth und 1.FC Nürnberg kennt, weiß um die gestiegene Einsatzbelastung, die insbesondere die Bereitschaftspolizeien treffen.

Darüber möchten wir mit dem Inspekteur der Bereitschaftspolizeien der Länder Kollegen Jürgen Schubert, sprechen. Herzlich Willkommen !

Nicht nur die Stadien und ihr Umfeld sind polizeirelevant.
Im Vergleich mit den europäischen Ligen ist auffällig die hohe Reisetätigkeit der deutschen Fangemeinde. Der Spielbetrieb der Profiliga von Freitag bis Montag überschneidet sich dabei mit den Spielansetzungen der 3. Liga und den Regionalligen.

Reisetätigkeiten von Fans führen häufig zu Reisewegüberschreitungen von „verfeindeten Fangruppierungen“. Welche Folgen so genannte bahnreisende Fans für die Bundespolizei haben, davon wird der Leiter der Bundespolizeidirektion Bundesbereitschaftspolizei, Präsident Friedrich Eichele berichten.

Zum gleichen Thema, aber aus der Sicht der Deutschen Bahn AG, begrüßen wir den Leiter Operations der DB Sicherheit, Dirk Fleischer.

In einer besonderen Situation ist die Berliner Polizei. Nicht nur die Auseinandersetzung mit rechtem Fan-Potenzial, sondern auch die Auseinandersetzung bei Spielen im Stadion „Alte Försterei“ beschreibt Prof. Michael Knape, Direktor beim Polizeipräsidenten und Leiter der Polizeidirektion 6, hier in Berlin.

Ein Anstieg einschlägiger Delikte ist insbesondere in Sachsen und Thüringen zu verzeichnen.
Darüber berichten uns aus der Praxis die Kollegen Uwe Kilz, Polizeidirektor und Leiter der Inspektion Prävention und Zentrale Dienste bei der Polizeidirektion Dresden und René Schütze, Polizeihauptkommissar im Aus- und Fortbildungsinstitut der Poli-zei Sachsen.

Fußballerisch eine Hochburg und von der Anzahl seiner Vereine her auch ein Ballungsraum ist das Ruhrgebiet – mit 14 Vereinen in der 1. 2. und 3. Liga und 10 Mannschaften in der Regionalliga West ! Aus dem Auge dieses Hurricans berichtet Adi Plickert, Erster Polizeihauptkommissar im Polizeipräsidium Bochum.

Der Kreis der anwesenden Fachleute wird im Plenum ergänzt durch zahlreiche praxiserprobte und erfahrene Kollegen, die Mitglieder des Bundesfachausschusses Bereitschaftspolizei der GdP und die Vorsitzenden der GdP-Landes- und Bundesbezirke, die aus ihrer Sicht Analysen und Erfahrungen beitragen werden.

Fast 1,3 Millionen Arbeitsstunden investieren die Polizeien des Bundes und der Länder pro Spielsaison, um für die Sicherheit beim Fußball zu sorgen. Grund genug, wie wir denken, den Vorschlägen und Anregungen derer Gehör zu schenken, die tagtäglich für diese Sicherheit ihre Haut zu Markte tragen.

Diese Vorschläge und Anregungen werden, da bin ich mir sicher, im politischen Raum nicht verhallen.

Dafür sorgen mit Sicherheit:

Petra Pau, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und Abgeordnete der Fraktion Die Linke,

Heidi Wright, Bundestagsabgeordnete der SPD-Fraktion,

Frank Hofmann, Bundestagsabgeordneter der SPD-Fraktion.

Neben ihren politischen Qualitäten zeichnet diese drei übrigens aus, dass sie auch Mitglieder in der Gewerkschaft der Polizei sind.

Herzlich begrüße ich die Vertreterinnen und Vertreter der Medien. Ich bin sicher, dass Sie auf unserer Veranstaltung – wie gewohnt – ebenso interessante Themen wie Gesprächspartner antreffen.

Durch die Diskussionen führt Oliver Bendixen vom Bayerischen Rundfunk.
Für seine Bereitschaft, die Moderation zu übernehmen bereits jetzt ein herzliches Dankeschön.

Damit eröffne ich das GdP-Symposium „Fußball und Gewalt“ im Berliner Olympiastadion.

Ich wünsche uns allen einen erfolgreichen Verlauf.
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