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3. Verkehrsforum der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Potsdam am 24. und 25. April 2012

Witthaut: Verkehrssicherheit durch Hinweise auf Medikamentenpackungen erhöhen

Potsdam/Berlin.

Deutlich lesbare Warnhinweise auf Medikamentenpackungen sollen nach Auffassung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) das Unfallrisiko im Straßenverkehr mindern. GdP-Bundesvorsitzender Bernhard Witthaut: „Wer nur gelegentlich Medikamente einnimmt, verzichtet meist auf das Lesen des Kleingedruckten. Dass beispielsweise Schmerz- oder Schlafmittel sich erheblich auf das Fahrverhalten auswirken können, wird häufig übersehen.“ Rund die Hälfte der verschreibungspflichtigen Medikamente, so der GdP-Vorsitzende, wirke sich negativ auf die Fahrtüchtigkeit aus. „Der Fahrer wird zur gravierenden Gefahr für sich und andere.“ Vor dem Hintergrund des enormen Dunkelfeldes von Fahrten unter Medikamenteneinfluss sei das, so Witthaut, ein erster wichtiger Schritt für eine wirksame Verbesserung der Verkehrssicherheit.“

Zur Berichterstattung über den ersten Tag des GdP-Verkehrsforums bitte hier klicken.

GdP-Bundesvorsitzender Bernhard Witthaut: "Alkohol und Auto fahren passen nicht zusammen."

Rund 100 Experten aus der polizeilichen Verkehrsüberwachung hatten auf dem 3. GdP-Verkehrsforum unter dem Motto „Verbotene Substanzen im Straßenverkehr“ Empfehlungen erarbeitet, mit präventiven wie repressiven Maßnahmen das Risiko von Fahrten unter dem Einfluss von Alkohol, Drogen und Medikamenten einzugrenzen.

Vehement forderten die GdP-Experten eine spürbare Stärkung der polizeilichen Verkehrsüberwachung. Nur mit einer höheren Kontrolldichte seien betrunkene oder unter Drogen- wie Medikamenteneinfluss stehende Fahrer wirksam aus dem Verkehr zu ziehen. Dazu müsse die Polizei auch verdachtsunabhängige Verkehrskontrollen hinsichtlich Alkohol und anderer berauschender Mittel durchführen können. Weiterhin müsse der Richtervorbehalt zur Anordnung von Blutproben bei Alkoholverstößen abgeschafft werden. Täter, so Witthaut, dürften nicht davon profitieren, dass zu nachtschlafender Zeit zu oft kein Richter zu erreichen sei.

Momentaufnahme: Blick ins 3. GdP-Verkehrsforum.

Angesichts guter Erfahrungen mit dem Alkoholverbot für junge Fahrer sprachen sich die GdP-Experten für eine generelle Senkung der Promillegrenze aus. Witthaut: „Auto fahren und Alkohol passen nicht zusammen.“ Für Radfahrer solle der Wert der absoluten Fahruntüchtigkeit von 1,6 auf 1,1 Promille herabgesetzt werden. Bereits ab 0,8 Promille sollen Radfahrer mit einem Bußgeld belegt werden können. Alkoholunfälle wiesen häufig schwere Folgen auf. Jeder zehnte Verkehrstote sei Opfer eines Unfalls unter Alkoholeinfluss.

"Straßenverkehr ist keine Elitegesellschaft", sagte Diplom-Psychologin Doreen Glaser,
Leiterin der Dekra-Begutachtungsstellen für Fahreignung in Berlin, in ihrem Vortrag "Chancen und Grenzen der Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU). (pdf)
Fotos: Michael Zielasko

Sogenannte „Legal Highs“ stellten bei Fahrten unter Drogeneinfluss ein zunehmendes Problem dar. Solche, Cannabis ähnliche Substanzen, die als Badesalze oder Räucherwerk legal, oft im Internet, beschafft werden können, sollten, so die GdP in das Betäubungsmittelgesetz aufgenommen werden. Mit regelmäßigen Schulungen müssten Polizeibeamte über Trends bei berauschenden Substanzen auf den neuesten Stand gebracht werden.

Die GdP-Expertinnen und Experten gaben ihre Empfehlungen ab und nahmen viele Anregungen mit nach Hause. Foto: Stiebitz/GdP

Link: Zum ersten Tag des 3. GdP-Verkehrsforums
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