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Jahresbilanz 2014 Feuerwehr

GdP: Berliner Feuerwehr braucht deutlich mehr Rettungswagen

Angesichts der extrem gestiegenen Einsatzzahlen der Berliner Feuerwehr hat die Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Kerstin Philipp, deutliche Verbesserungen bei der Ausstattung der Rettungskräfte angemahnt. „Ohne zusätzliche Rettungswagen und vor allem auch zusätzliches Personal können die Kollegen den Anforderungen nicht mehr gerecht werden“, sagte sie. „Wer in der Hauptstadt dringend ärztliche Hilfe benötigt, muss in der Regel deutlich länger als die vorgesehenen acht Minuten warten, bis Hilfe eintrifft. Hier besteht dringend Handlungsbedarf."

Aus der am Freitag vorgestellten Jahresbilanz 2014 der Berliner Feuerwehr geht hervor, dass im vergangenen Jahr 28.716 mehr Rettungsfahrten geleistet wurden als noch im Vorjahr. Das ist ein Plus von 9,4 Prozent. Im Durchschnitt mussten Patienten 9,42 Minuten auf den Rettungswagen warten, am Stadtrand sogar deutlich länger. Hier war nur in gut 20 Prozent aller Fälle der Rettungswagen in der vorgesehen Zeit vor Ort.

Philipp begrüßte die von Innensenator Frank Henkel angekündigte Inbetriebnahme von mindestens zehn weiteren Rettungswagen bis Jahresende. „Es muss aber auch klar sein, dass das alleine nicht reichen wird, zumal diese Wagen hauptsächlich von den Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt werden. Der Berliner Feuerwehr fehlen insgesamt etwa 40 Rettungswagen, und diese müssen natürlich auch mit Fachpersonal besetzt werden“, mahnte sie. Dies werde jedoch seit Jahren zunehmend schwieriger, da die Besoldung im Vergleich zu anderen Bundesländern nicht konkurrenzfähig sei und viele Kollegen zu anderen Feuerwehren abwanderten.

Hinzu komme ein jedes Jahr schlimmer werdender Sanierungsstau an den Gebäuden und Fahrzeugen der Feuerwehr. „Herr Henkel muss jetzt zeigen, dass er die Situation der Kollegen tatsächlich ernst nimmt und das alles nicht nur Lippenbekenntnisse waren“, sagte Philipp. Die momentane Situation, in der zunehmend auch Aufgaben auf die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr übertragen werden um den Rettungsdienst funktionsfähig zu halten, sei so nicht länger hinnehmbar. „Wir werden Herrn Henkel beim Wort nehmen und erwarten deutlich mehr als 80 Planstellen bei der Feuerwehr im nächsten Doppelhaushalt 2016/2017."
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