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Neues Arbeitszeitmodell ist ab September Geschichte

- Polizeipräsident stoppt Probelauf nach Online-Befragung -

Das auf zwölf der 37 Berliner Polizeiabschnitten erprobte, veränderte Arbeitszeitmodell wird dort schon bald wieder Geschichte sein: Nachdem bereits eine Mitarbeiterbefragung des Gesamtpersonalrats der Polizei Berlin ergeben hatte, dass das ELZ-Modell für die Abschnitte nicht tauglich ist, hat nun auch die umstrittene, im April durchgeführte Online-Befragung der Behördenleitung offenbart, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Modell unzufrieden sind und sich das Tourenmodell auch nicht für die Aufgabenbewältigung im Abschnittsdienst eignet.

„Das Ergebnis der Online-Befragung war eindeutig: Das ELZ-Modell ist kaum mit einem Familienleben in Einklang zu bringen“, sagte Detlef Herrmann, stellvertretender GdP-Landesbezirksvorsitzender. „Wir begrüßen daher die Entscheidung von Polizeipräsident Klaus Kandt, den Probelauf im September 2015 zu beenden. Wir waren von Anfang an mit ihm einer Meinung, dass ein Probelauf stets ergebnisoffen sein muss und ein Scheitern möglich ist. Dies ist nun tatsächlich eingetreten und Herr Kandt steht zu seinem Wort“.

Die betroffenen Abschnitte sollen zunächst zum alten BMo-Modell zurückkehren, bis eine neue Lösung gefunden ist. „Hieran werden wir uns als GdP weiterhin konstruktiv beteiligen“, sagte Herrmann und regte zugleich an, sich bei der neuerlichen Erstellung eines geeigneten Arbeitszeitmodells externe Hilfe zu holen.
Schließlich sei eine Rückkehr zum alten BMo-Modell ebenfalls nicht optimal. „Wir stimmen da mit Herrn Kandt überein, dass weiterhin großer Handlungsbedarf besteht“. Herrmann machte aber auch deutlich, dass letztlich kein Arbeitszeitmodell in der Lage ist, den Personalmangel auszugleichen.

Das ELZ-Modell wurde seit März 2014 in jeweils zwei Probeabschnitten pro Direktion erprobt. Es war zuvor für die ausschließlich im Innendienst und ohne Überstunden produzierende Einsatzleitzentrale (ELZ) konzipiert worden und zeigte schnell deutliche Schwächen bei der Übertragung auf die Anforderungen der Abschnitte im täglichen Dienst. Zudem erschwert das ELZ-Modell die Durchführung von Fortbildungen und Einsatztrainings erheblich.

Auf diese absehbaren Folgen hatten die Abschnittsmitarbeiter, deren Personalräte und die Gewerkschaft der Polizei von Beginn an hingewiesen.


Foto:© I-Vista/pixelio.de
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