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Neues Arbeitszeitmodell auf Abschnitten der Polizei Berlin

Belastungen für Mitarbeiter und Dienstbetrieb festgestellt

Die Gewerkschaft der Polizei bedankt sich beim Gesamtpersonalrat der Polizei Berlin für dessen Mitarbeiterbefragung zum veränderten Arbeitszeitmodell auf den Abschnitten. Seit März 2014 erprobt die Behördenleitung auf zwölf der 37 Berliner Polizeiabschnitte ein verändertes Arbeitszeitmodell, welches zuvor für die ausschließlich im Innendienst und ohne Überstunden produzierende Einsatzleitzentrale (ELZ) konzipiert worden war. „Das Votum der Kolleginnen und Kollegen ist eindeutig. Das ELZ-Modell taugt nicht für die Abschnitte“, erklärte die Berliner GdP-Landesbezirksvorsitzende Kerstin Philipp. „Wir sind mit Polizeipräsident Klaus Kandt einer Meinung, dass ein Probelauf stets ergebnisoffen sein muss und auch mal scheitern kann.“

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten die in der Praxis sich offenbarte Familienfeindlichkeit des ELZ-Modells kritisiert. „Rund 70 Prozent der Beamtinnen und Beamten beklagen zudem negative gesundheitliche Folgen der in dem ELZ-Modell vorgesehenen Doppelnachtschicht“, warnt Philipp. „Hier müssen wir gemeinsam sofort handeln.“

Nicht nur für die Abschnittsbeamten bringt der Versuch mit einem veränderten Arbeitszeitmodell negative Folgen. Auch den Anforderungen der Abschnitte im täglichen Dienst wird das ELZ-Modell nicht gerecht. Ein starrer Freiblock nimmt den Abschnitten jedwede Flexibilität. Zudem belegen die Zahlen des behördeneigenen Controllingberichtes, dass das ELZ-Modell die Durchführung von Fortbildungen und Einsatztraining erschwert.
Philipp: „Wir stellen nicht in Frage, dass der Polizeipräsident das Ergebnis der Personalratsuntersuchung noch mit einer eigenen Studie bestätigt sehen möchte, die leider erst im April durchgeführt wird. Davon unabhängig sollten jetzt aber alle Beteiligten ihr Hauptaugenmerk auf die gesundheitlichen Belastungen der Mitarbeiter lenken. So wie Herr Kandt stellen natürlich auch wir uns die Frage, ob der Probelauf an dieser Stelle zu unterbrechen ist.“

Kerstin Philipp verwies nochmals auf bereits von Mitarbeitern konzipierte Alternativmodelle, so auch das „Flexmodell“, die sich bereits auf mehreren Abschnitten erfolgreich bewähren und dort mit einer Mitarbeiterzufriedenheit von rund 90 Prozent einhergehen. „Es kostet die Polizei keinen Cent extra und entspricht auch den dienstlichen Erfordernissen deutlich besser. Nun zeigt sich, dass es von Herrn Kandt eine kluge Entscheidung war, diese Alternativmodelle parallel zum eigenen Probelauf weiter bestehen zu lassen. Diese rücken nun wieder in den Fokus des Interesses.“

In der Anlage finden Sie eine ausführliche Stellungnahme der Gewerkschaft der Polizei zum Probelauf des ELZ-Arbeitszeitmodells auf den Abschnitten.
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