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Gewalt gegen Polizisten gestiegen

1.151 Kolleginnen und Kollegen wurden 2015 Opfer von Übergriffen

Potsdam.

Die neusten Zahlen des Polizeipräsidiums zeigen, dass in 2015 die Angriffe auf Polizisten in Brandenburg wieder gestiegen sind.

Ein Trend, der seit Jahren ungebrochen ist. Andreas Schuster, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei:

„Seit Jahren beobachten wir einen Rückgang des Respekts gegenüber unseren Kolleginnen und Kollegen. Wenn Polizeibeamte nicht mehr als Respektsperson, sondern als Prellbock zum Abreagieren eigener Frustration gesehen werden, haben wir ein großes Problem, das wir angehen müssen.“ Das Polizeipräsidium hat im Lagebild „Gewalt gegen Polizisten“ die Zahlen für 2015 veröffentlicht. Demnach ist die Zahl der Angriffe auf Polizeivollzugsbeamte zum Vorjahr um 4,4% auf 690 Angriffe gestiegen. 1.151 Kolleginnen und Kollegen wurden 2015 Opfer von Widerstandshandlungen, Körperverletzungen bis hin zu versuchtem Totschlag.

Die eingesetzten Tatmittel reichten dabei von Schusswaffen, Brand- und Pyromittel bis zu einfachen Wurfgegenständen. Siebenmal wurden Hieb- uns Stichwaffen eingesetzt, auch dies ein starker Anstieg zum Vorjahr.
Im Gegensatz zur weit verbreiteten Wahrnehmung passieren mit 88,7% die allermeisten Angriffe gegen Polizeibeamte nicht bei Großeinsätzen wie Demonstrationen oder Fußballspielen, sondern im täglichen Streifendienst.
Andreas Schuster, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei: „Seit Jahren beobachten wir einen Rückgang des Respekts gegenüber unseren Kolleginnen und Kollegen. Wenn Polizeibeamte nicht mehr als Respektsperson, sondern als Prellbock zum Abreagieren eigener Frustration gesehen werden, haben wir ein großes Problem, das wir angehen müssen.“
Zum einen ist der Dienstherr in der Pflicht, seine Beamtinnen und Beamte bestmöglich zu schützen. Eine gute Ausstattung, regelmäßige Schulungen im Bereich Eigensicherung sind genauso wichtig, wie ein Arbeitsumfeld, das die Kolleginnen und Kollegen dabei unterstützt, Erlebtes zu Verarbeiten.
Im letzten Jahr haben wir Innenminister Schröter mit unserer Forderung angeschrieben, eine Regelung zur Übernahme von Schmerzensgeldansprüchen von Kollegen, die in Ausübung ihres Dienstes verletz werden, einzuführen. Wir sind da auf einem guten Weg, dass dies in die nächste Änderung des Brandenburger Beamtengesetzes einfließen wird.
Eine weitere bundesweite Forderung der GdP ist die Einführung des Straftatsparagrafen 115 StGB gegen Übergriffe auf Polizisten.
Letztendlich ist aber auch die Gesellschaft gefragt. „Polizisten müssen wieder als Menschen wahrgenommen werden, die jeden Tag in ihrem Job anderen Menschen helfen und sie schützen.“, so Schuster.
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