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In der Ausgabe des Landesteils der Deutschen Polizei August 2012 sind u.a. folgende Themen zu finden...



Redaktion:

Jens Hüttich (V.i.S.d.P.) Walter-Kersten-Straße 9

Telefon: 03473/802985, Fax 0321/21041561, Mobil: 01520/8857561





Die komplette Ausgabe des Landesteils der Deutschen Polizei vom August 2012 im PDF-Format



Diskussion zur geplanten Reiterstaffel - Die Milchmädchenrechnung des Innenministers

Die geplante Reiterstaffel für die Polizei des Landes Sachsen-Anhalt ist angesichts von zahlreichen Haushaltsmängeln ein zu teures Showprojekt!

Lesermeinung zu Polizeipferde für Sachsen-Anhalt? Wer es braucht!!!

BFE-Cup 2012

Im letzten Jahr noch auf Initiative der GdP landesintern ausgespielt, fand der Fußball-Vergleichswettkampf nun seine Fortsetzung unter Beteiligung mehrerer Fremdkräfte.

Lesermeinung zu Polizeipferde für Sachsen-Anhalt?

Novellierung des SOG LSA - Aus unserer Sicht suboptimal

Die GdP hat im Juni zum Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des SOG LSA umfassend Stellung bezogen. Dabei haben wir auf die Erfahrungen und Probleme der Kolleginnen und Kollegen mit dem derzeitigen SOG LSA zurückgegriffen.

GdP vor Ort - Traumhaftes Wetter, tolle Stimmung und viele nette Gäste

Das ist keine Beschreibung eines Urlaubs, sondern war der Tag der offenen Tür im Revierkommissariat Oschersleben, am 30.06.2012.

Junge Gruppe Aktuell - Spendengelder wurden übergeben

Die Arbeit der Jungen Gruppe der Gewerkschaft der Polizei hat sich gelohnt.

Seniorengruppe Anhalt-Bitterfeld Wolfen - Siebenter Seniorenmarkttag

Am 08.05.2012 fand der 7. Seniorenmarkttag in Bitterfeld-Wolfen statt. Insgesamt haben sich 80 Vereine, Initiativen und Firmen beteiligt und viele Besucher angelockt.

Fortbildungsprogramm

Wir haben für das zweite Halbjahr wieder ein anspruchsvolles Seminarprogramm zusammengestellt.

Fortbildung - „Hilfe mein Ruhestand naht“

Das GdP-Seminar „Hilfe mein Ruhestand naht“ am 11. Juni 2012 war nunmehr das siebente Seminar zu diesem Thema.

SENIORENTERMINE


Diskussion zur geplanten Reiterstaffel - Die Milchmädchenrechnung des Innenministers

Die geplante Reiterstaffel für die Polizei des Landes Sachsen-Anhalt ist angesichts von zahlreichen Haushaltsmängeln ein zu teures Showprojekt!

Eine Polizeireiterstaffel für Sachsen-Anhalt wäre doch was Schönes. Bürgerinnen und Bürger würden uniformierte Polizeireiter und –reiterinnen in Parks und in der grünen Flur antreffen und sich des friedlichen Bildes erfreuen. Man könnte nach dem Weg fragen, vielleicht ein Foto machen, und so manches naturentwöhnte, computeraffine Kind könnte bei Gelegenheit eines solchen Gesprächs auch mal eine warme, weiche Pferdeschnauze streicheln. Ja, Polizeireiter sind was fürs Herz. Allen Laternenumzügen, die von Polizeireitern angeführt werden, wäre die Aufmerksamkeit stets sicher. Die polizeiliche Öffentlichkeitsarbeit würde ähnlich wie vom Landespolizeiorchester immens unterstützt werden. Warum haben wir in Sachsen-Anhalt eigentlich nicht schon längst Polizeireiter im Einsatz?

Warum eigentlich kommt erst diesem Innenminister diese herrliche Idee?

Frühere Innenminister haben sich diesem Gedanken aus Haushaltsgründen versagt und taten recht daran: Andere Bundesländer haben ihre Reiterstaffeln aus eben diesen Gründen abgeschafft (z. B. Berlin) oder verkleinert (z. B. Hessen, NRW, BW). Polizeireiter sind nämlich bei äußerst bescheidener polizeilicher Effektivität und Effizienz immens teuer. So waren im Jahr 2006 im niedersächsischen Landeshaushalt für 50 Pferde und Reiter insgesamt 3,2 Mio. € eingestellt (Quelle Jahresbericht Nds. LRH 2007). Allein die 19 Reiter und Pferde in Braunschweig verschlangen 2006 fast 1,2 Mio. €. Als Hamburgs neuer Senat vor zwei Jahren wieder eine Reiterstaffel mit 15 Pferden gründete, mussten dafür neben 400.000 € Investitionskosten noch 700.000 € für laufende Unterhaltungskosten eingestellt werden. Für Baden-Württembergs Reiterstaffel mit 39 Pferden stehen 3,8 Mio. im Haushaltsplan.

Wenn Herr Innenminister Stahlknecht der Öffentlichkeit ernsthaft weismachen will, dass pro Tag nur Futterkosten in Höhe von 5 € pro Pferd anfallen, unterliegt er wohl dem Fehler einer Milchmädchenrechnung. Er hätte sich besser beraten lassen und in die Haushaltspläne anderer Bundesländer schauen lassen sollen. Ohne jegliche Personalkosten müssen unter günstigen Bedingungen einer Stall- und Reitanlage stattdessen ca. 6.000 bis 7.000 € jährlich pro Pferd berücksichtigt werden (Beispiel Reiterstaffeln in Hannover und Braunschweig). Davon sind einerseits die ständige Fütterung und Versorgung, die Tierarztbetreuung und das Equipment für die Pferde zu bestreiten, andererseits müssen ein spezifischer Fuhrpark beschafft und unterhalten sowie einsatznahe Stallungen, eine Reithalle und ein passendes Trainingsgelände vorgehalten werden. Derartige Gelegenheiten stehen in Magdeburg und Halle nicht zur Verfügung; sie müssten erst teuer gebaut oder angemietet werden. Die vom Landwirtschaftsressort ins Gespräch gebrachte Unterbringung im Landesgestüt Prussendorf kommt wegen der immensen Fahrzeiten zu den Einsatzorten nicht in Frage.

Der Kaufpreis fällt dabei kaum ins Gewicht.

Der Kaufpreis, der pro Vierbeiner zwischen 5.000 und 8.000 € liegt, fällt indes kaum ins Gewicht. Auch dürften sich die Reiter der Pferde in der männlichen und besonders der weiblichen Beamtenschaft schnell finden lassen. Allerdings stehen sie für übliche polizeiliche Pflichtaufgaben nicht mehr zur Verfügung. Bekanntlich fallen die Personalkosten mit durchschnittlich 50.000 € pro Jahr und Reiter am deutlichsten ins Gewicht. Aber damit ist es nicht getan, weil zusätzliches Servicepersonal für Fütterung und Unterhaltung der Stallungen sowie für qualifizierte Ausbildung nötig ist.

Im Vergleich mit einem Sachbearbeiter oder Streifenbeamten ist bei einem Polizeireiter aufgrund der spezifischen Bedingungen die Einsatzeffizienz deutlich reduziert. Allein der Pflege- und Ausbildungsaufwand für die Pferde ist immens.

Polizeipferde kann man auf dem Markt nicht einfach kaufen.

Sie durchlaufen bis zu ihrem Einsatz ein intensives zweijähriges Programm der Gewöhnung an die spezifischen polizeilichen Einsatzbedingungen und müssen fortlaufend trainiert werden. Das kostet sehr viel Zeit, die dem gezielten Außeneinsatz regelmäßig verloren geht.

In Niedersachsen kamen die Polizeireiter im Jahr 2005 trotz Berücksichtigung der einsatzintensiven Castortransporte ohne Rüst- und Transportzeiten auf eine maximale Außendienstquote von deutlich unter 50 % (Quelle Bericht LRH 2007). Lediglich 22 % am Standort Hannover und 36 % am Standort Braunschweig machten sog. Reitstreifen im öffentlichen Raum aus. In Hamburg musste der Innensenator 2011 einräumen, dass der Außendienstanteil der Polizeireiter lediglich 20 % der Pflichtarbeitszeit ausmachte. Auch im Flächenland Sachsen-Anhalt dürfte angesichts der Bedingungen ein höherer tatsächlicher Außendienstanteil als 30 % keinesfalls zu erzielen sein.

Wer meint, mit einer Reiterstaffel ein geeignetes Instrument gefunden zu haben, drängende aktuelle Probleme der Inneren Sicherheit bewältigen zu können, ist im Irrtum. Weder die Gewaltexzesse in Stadien noch Kriminalitätsphänomene im öffentlichen Raum lassen sich von Polizeireitern tatsächlich wirksam beherrschen. Die bessere Wahrnehmung von Polizeireitern kommt allenfalls der subjektiven Sicherheit zu Gute. Damit würde sich eine Reiterstaffel für unser Land auf eine „Sympathietruppe“ reduzieren, die – zugegebenermaßen - in großen Teilen der Bevölkerung gern gesehen wird, aber bei der Kosten und Nutzen in keinem Verhältnis stehen, das Sachsen-Anhalt sich leisten kann und sollte.

Oder ist in unserer Polizei der Überfluss ausgebrochen? Ich sehe an vielen Stellen großen Mangel. Bevor der Herr Innenminister an solche Showprojekte denkt, sollte er sich doch mal vom Zustand der polizeilichen IT im Land berichten lassen, wo seit Jahren aus Geldmangel wichtige Entwicklungen und Investitionen unterbleiben müssen. Wer im Jahr 2012 als Bürger auf einer Revierstation oder bei etlichen Revierkommissariaten im Land eine Anzeige aufgeben will, muss immer noch damit rechnen, dass allein das Starten des Polizeicomputers nicht selten bis zu 15 Minuten dauert. Es gäbe zahlreiche andere Felder aufzuzählen, auf denen die Polizei des Landes Sachsen-Anhalt im bundesweiten Ranking hintere und letzte Plätze einnimmt.

Herr Innenminister, wenn Ihnen die Innere Sicherheit am Herzen liegt, dann sorgen Sie zuerst für hinreichend gut ausgebildete und optimal motivierte Beamtinnen und Beamten sowie eine leistungsfähige Ausstattung und Organisation. Ob dann am Ende noch Personal und Geld für zusätzliche Repräsentation in Form einer Reiterstaffel übrig ist, wage ich zu bezweifeln.

Johann Lottmann,
Polizeipräsident a.D.

Anmerkung

Der Verfasser ist selbst seit vielen Jahren aktiver Reiter und verfügt über eine positive Grundeinstellung zum Reiterwesen. Als Sachgebietsleiter Einsatz in Hannover war er dienstlich in den Jahren 1983 bis 1987 mit den Problemen der Reiterstaffeln Hannover und Braunschweig und den zahlreichen kritischen Landtagsanfragen befasst. Als Landespolizeidirektor hat er die bis 2009 amtierenden Innenminister von der Einführung einer Reiterstaffel in Sachsen-Anhalt aus Haushalts- und Effizienzmangelgründen abgeraten.


Lesermeinung zu Polizeipferde für Sachsen-Anhalt? Wer es braucht!!!

Die Schwerlaster werden demnächst durch die Reiterstaffel begleitet.

Es dauert zwar etwas länger, aber es ist gemütlicher.

Gruß H.


BFE-Cup 2012

Im letzten Jahr noch auf Initiative der GdP landesintern ausgespielt, fand der Fußball-Vergleichswettkampf nun seine Fortsetzung unter Beteiligung mehrerer Fremdkräfte.

Der diesjährige BFE-Cup, organisiert durch die BFHu Sachsen-Anhalt, wurde am 26.06.2012 auf dem Sportplatz des PSV Magdeburg ausgetragen. Neben den drei sachsen-anhaltischen BFEn nahmen Vertreter der Spezialkräfte aus Brandenburg, der Bundespolizei, Niedersachsen und Thüringen teil. Die Nachbarn aus Sachsen mussten kurzfristig leider einsatzbedingt passen. Die hervorragende Anlage des PSV bot die Grundlage für ein ganz besonderes Event. Nicht nur, dass die Landeshauptstadt ja fußballtechnisch nicht ganz so verwöhnt ist, es sollte insbesondere in den Abendstunden auch ein gelungener Beitrag zur „Völkerverständigung“ werden.

Nach der offiziellen Eröffnung durch PD Klapa und den Hufü der BFHu, PHK von Knoblauch, galt es zunächst, sich auf zwei Kleinfeldern zu messen, nicht im 1:1 sondern 6 gegen 6. Über jeweils 15 min. spielte jeder gegen jeden. Schnell kristallisierten sich zwei Favoriten heraus, die Delegation aus Thüringen und die II.BFE aus Magdeburg lieferten streckenweise ansehnliche Fußballkost und konnten ihre Spiele erfolgreich gestalten. Dem Vorjahressieger, der III.BFE, merkte man an, dass elementare Säulen des gepflegten Spiels die Einheit mittlerweile verlassen haben. Für sie reichte es am Ende nur zum 6. Platz. Als Sieger gingen die am weitesten angereisten Thüringer Kollegen hervor.

Obwohl, und das soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, die weiteste Anreise hatte ein Spieler der II.BFE, unser langjähriges GdP-Mitglied „Joschi“ Sparing. Um seine BFE zu unterstützen, scheute er keine Mühe und reiste aus der Millionenmetropole Kabul an. Er unterstützt dort derzeit das German Police Project Team und ist als Polizeitrainer an der „Afghan National Police Academy“ eingesetzt. „Joschi“, an dieser Stelle danke für deinen unermüdlichen Einsatz, sei es am fernen Hindukusch oder sonst hier in Sachsen-Anhalt.

Auf Rang zwei gelangte die II.BFE, die in M. Mücke auch einen sehr spielstarken Akteur in ihren Reihen hatte.

Die weiteren Platzierungen:


    3. BFE Potsdam
    4. BFE Hannover
    5. I.BFE Sachsen-Anhalt
    6. III.BFE Sachsen-Anhalt
    7. BFHu Blumberg.

Nach knapp vier Stunden Wettkampf hieß es dann: „Trockenlegen“ und fertig machen zum gemütlichen Teil des Tages. „Ecki“ Metz nahm in altbewährter Weise die Siegerehrung vor und dankte in seiner Ansprache auch unserem „Rune“, der persönlich sehr viel Herzblut und Engagement in die Planung des Events gesteckt hat. Als Präsent erhielt er dafür eine 3-Liter Flasche seines Lieblingsgetränks. Ob diese den Abend überlebt hat, entzieht sich meiner Kenntnis.

Viele fleißige Helfer der sachsen-anhaltischen BFEn sorgten dafür, dass der Tag bei diversen Grillspezialitäten und jeder Menge kalter Getränke nachbereitet werden konnte und BFE-typisch seinen Ausklang fand.

Es bleibt abzuwarten, ob das Turnier im nächsten Jahr eine Fortsetzung und vielleicht nochmalige Steigerung erfährt.

Guido Steinert,
Vorsitzender der BG LBP


Lesermeinung zu Polizeipferde für Sachsen-Anhalt?

Hallo Kollegen,

ich bin seit 1979 bei der Polizei und seit dieser Zeit, von einigen Unterbrechungen abgesehen, im Wechselschichtdienst (WSD) tätig. Immer noch arbeite ich im RK Schönebeck als DGL. Ich behaupte von mir, durch die Tätigkeit auf verschiedenen Dienstposten (natürlich immer nur mit der Wahrnahme der Aufgaben betraut), auf einige Jahre Berufs- und Lebenserfahrung zurückblicken zu können und zu wissen, wovon ich spreche.

Zuerst einmal, eine Reiterstaffel ist eine gute Sache, ... aber in Sachsen-Anhalt zum gegenwärtigen Zeitpunkt so unnötig wie ein Kropf.

Das ist meine ganz eigene Meinung dazu, kurz und knapp. Unser Innenminister mag ein Faible dafür haben, jeder darf träumen, aber weiß er auch tatsächlich, wie es um „seine“ Polizei an der Basis steht? Wird ihm über die Arbeit der Beamten auf der Straße tatsächlich berichtet wie es aussieht?

Wenn man die personelle Situation näher beleuchtet, wird deutlich wie prekär die ganze Sache eigentlich ist. Die täglichen Aufgaben werden nicht weniger, aber das Personal schon. Sicherlich ist es verständlich, das Kosten eingespart und Ressourcen effektiv ausgenutzt werden müssen, aber nicht allein zu Lasten der Kollegen auf der Straße und dieser Eindruck drängt sich auf.

Ein Beispiel: Von ehemals gut 45 Kollegen im Einsatzdienst des RK Schönebeck sind gegenwärtig noch knapp 25 Beamte übrig, von denen aber nicht alle uneingeschränkt WSD leisten können. Hier den Dienst rund um die Uhr abzudecken, ist nur mit erheblichen Kompromissen und Engagement der Kollegen möglich.

Vielleicht sollte der Innenminister den Weg in derartige Dienststellen suchen, um zu erleben, wie es tatsächlich läuft, ohne den „Filter“ zwischen der Basis und ihm. Sicherlich schaue ich nur über den „Tellerrand“ des RK Schönebeck, ohne das Große und Ganze zu erfassen, aber ich glaube, er würde sich erschrecken, wenn er sieht, wie Sicherheit für die Bürger „produziert“ wird.

In die jetzige Situation hat sich letztendlich die Polizei selbst manövriert, denn die zurückliegende Strukturreform der Polizei war für mich, und das drücke ich hiermit auch deutlich aus, „ein kompletter Schuss in den Ofen“. Eine Präsenz der Polizei in der Fläche ist hier in keinem Bereich erreicht worden.

Mit freundlichem Gruß W.


Novellierung des SOG LSA - Aus unserer Sicht suboptimal

Die GdP hat im Juni zum Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des SOG LSA umfassend Stellung bezogen. Dabei haben wir auf die Erfahrungen und Probleme der Kolleginnen und Kollegen mit dem derzeitigen SOG LSA zurückgegriffen.

Die vollständige Stellungnahme mit Beispielen und Erläuterungen wurde durch uns im Intranet veröffentlicht. Aus Sicht der GdP hat die unzureichende, weil nicht frühzeitige Beteiligung der Rechtsanwender erhebliche Folgen. Der Entwurf weist Defizite auf, es wurden rechtliche Möglichkeiten nicht ausgeschöpft und teilweise praxisuntaugliche Regelungen geschaffen. Insbesondere wurde es verabsäumt, den Anwendern in verschiedenen Bereichen die notwendige Handlungssicherheit zu gewähren.

Ohne ins Detail zu gehen, sollen nachfolgend die wesentlichen Kritikpunkte kurz aufgezählt werden:

1. § 2 enthält die Aufgabenzuweisung „zu erwartende Straftaten zu verhüten“. So stellt sich aber für die praktischen Anwender die konkrete Frage, wie die Polizei im Rahmen ihrer Aufgabenzuweisung auch schwerwiegende Straftaten verhüten soll, wenn die im vorliegenden Entwurf vorhandenen Befugnisse des zweiten Teils des SOG LSA, insbesondere bei den geplanten besonderen Formen der Datenerhebung jedoch eine Befugnis zur Verhütung von schwerwiegenden Straftaten vermissen lassen. Hier bedarf es einer Zweckerweiterung der Befugnisse um die “Verhütung schwerwiegender Straftaten“. Alternativ sollte das Tatbestandsmerkmal „Gegenwärtigkeit der Gefahr“ durch das Tatbestandsmerkmal „dringende Gefahr“ ersetzt werden.

2. Aus dem SOG LSA heraus ergibt sich keine Verpflichtung der Banken, Luftfahrtunternehmen und Finanzdienstleister auf gefahrenabwehrrechtlicher Basis, Daten zu Finanztransaktionen an die Polizei zu übermitteln. Die Polizei sollte daher die Befugnis erhalten, im Falle der Abwehr einer Gefahr für Leib, Leben oder Freiheit einer Person oder zur Verhütung schwerwiegender Straftaten Daten von Luftfahrtunternehmen, Kreditinstituten und Finanzdienstleistungsinstituten erheben zu dürfen. Mit dieser Befugnis sollte auch eine Auskunftsverpflichtung der Unternehmen einhergehen.

3. § 17 enthält verschiedene polizeiliche Befugnisnormen (u. a. Observation, Beobachtung, Einsatz technischer Mittel, Datenerhebung in oder aus Wohnungen) und ist damit deutlich überfrachtet. Eine unnötige gesetzgeberische Gleichsetzung der grundrechtssichernden Verfahrensregeln (z. B. Kernbereich privater Lebensgestaltung, Verwertungs- und Verwendungsregeln, Kennzeichnungspflichten), unabhängig von der jeweiligen Befugnisnorm, weicht hier den Grundsatz der Effektivität der Gefahrenabwehr auf. Des Weiteren besteht eine Unübersichtlichkeit für den Rechtsanwender.

4. § 18 (4a) enthält eine unsinnige und realitätsferne Regelung – erlangte Daten aus dem Kernbereich privater Lebensgestaltung sollen gelöscht werden. Einzigartig in den Polizeigesetzen der Bundesrepublik Deutschland soll die Erhebung von Daten geregelt werden, die dem Kernbereich privater Lebensgestaltung zuzurechnen sind und die aus Anlass eines Einsatzes eines verdeckten Ermittlers oder einer Vertrauensperson (VP) erhoben wurden.

5. Wir vermissen die Schaffung einer Regelung zur anlassbezogenen automatisierten Kennzeichenfahndung und damit die Ausschöpfung rechtlicher Möglichkeiten analog des Landes Brandenburg.

6. Die GdP hält eine Modifikation von § 36 (3) für erforderlich. Die Rechtmäßigkeit einer Wohnungswegweisung darf nicht an die tatbestandliche Voraussetzung „...bis zu einer Entscheidung über zivilrechtliche Schutzmöglichkeiten“ geknüpft sein.

7. Die Regelungen im § 41 sind weiterhin widersprüchlich. Es sollte eine zusätzliche Fallgruppe, die auf § 20 (2) Nr. 5 verweist, eingefügt werden. Person gleich Person, Rucksack gleich Rucksack. Es darf keinen Unterschied geben, ob der Versammlungsteilnehmer mit einem KFZ oder fußläufig anreist.

8. Wir kritisieren die fehlende Rechtsgrundlage, um zur Abwehr von ruhestörendem Lärm zur Nachtzeit eine Wohnung zu betreten und sehen dringenden Änderungsbedarf in § 43 (2). Hier ist die Einbindung einer Emissionsnorm (ruhestörender Lärm) erforderlich, um endlich Handlungssicherheit für den Rechtsanwender zu schaffen.

9. Die GdP erwartet weiterhin die Aufnahme der Elektro-Distanzimpulsgeräte (Taser), die im Bereich der Fortbildung und bei den Spezialeinheiten ausreichend getestet und für gut befunden wurden, als Waffe in § 58 (4). Der vorliegende Entwurf berücksichtigt leider immer noch nicht die Möglichkeit des Einsatzes derartiger Geräte.

Trotz der ergangenen Kritik an den teils gravierenden juristischen Handwerksfehlern hat das Kabinett den Entwurf am 03.07.2012 beschlossen und wird ihn nun in den Landtag einbringen. Die Einwände der Basis werden damit schlichtweg ignoriert und vom Tisch gefegt. Die Leidtragenden sind die Beamtinnen und Beamten des Einsatz- und Ermittlungsdienstes. Ihnen werden damit weiterhin rechtlich mögliche, verfassungskonforme Befugnisse vorenthalten, sie müssen es vor Ort ausmerzen.

Letztendlich sind es dann die Kollegen, die von den Gerichten für ihre unrechtmäßigen Maßnahmen getadelt werden. Und dort werden sie vom Land noch allein gelassen. Nach wie vor hält sich das Land bei der Gewährung dienstlichen Rechtsschutzes bzw. bei der Übernahme der für die Rechtsverteidigung notwendigen Kosten völlig zurück und überlässt diese Kosten den Beamtinnen und Beamten. Diesbezüglich haben wir uns ebenfalls im Juni mit einem Schreiben an den Ministerpräsidenten gewandt.

GLBV der Gewerkschaft der Polizei,
Landesbezirk Sachsen-Anhalt


GdP vor Ort - Traumhaftes Wetter, tolle Stimmung und viele nette Gäste

Das ist keine Beschreibung eines Urlaubs, sondern war der Tag der offenen Tür im Revierkommissariat Oschersleben, am 30.06.2012.

Von Seiten der Polizei wurde den Besuchern sehr viel geboten: Bundespolizei, Feuerwehr, Hundestaffel, Landesbereitschaftspolizei, der Polizeisportverein Wanzleben und viele Spezialisten stellten ihre Arbeit vor. Musikalisch umrahmt wurde der Tag durch das Landespolizeiorchester.

Auch wir waren mit unserem Infostand vor Ort, wir boten den Besuchern eine Vielzahl von Informationsbroschüren und boten unsere Werbemittel zum Verkauf an. Unser Infostand hatte schon vor dem offiziellen Beginn einen regen Zulauf. Viel Interesse erregte unsere Buttonpresse, hier konnte sich jeder Besucher seinen eigenen Button pressen und wenn er Lust hatte, auch mit seinem Namen. Die Button boten wir kostenlos an und warben aber für kleine Spenden, für unsere Kinderprojekte. Am Ende der Veranstaltung freuten wir uns über 73,89 €. Allen Kolleginnen und Kollegen, die unseren Stand betreut haben, ein herzliches Dankeschön.

Vera Ruppricht


Junge Gruppe Aktuell - Spendengelder wurden übergeben

Die Arbeit der Jungen Gruppe der Gewerkschaft der Polizei hat sich gelohnt.

Während des 1. Benefiz Casinos wurden insgesamt 1.000 Euro für einen guten Zweck eingespielt. Deshalb konnte der Vorsitzende der Jungen Gruppe, Matthias Spandel, gemeinsam mit dem Landesvorsitzende Uwe Petermann dem Förderkreis Krebskranker Kinder e.V. und dem Albert-Schweizer-Familienwerk e.V. in Magdeburg in den vergangenen Tagen jeweils einen Scheck in Höhe von 500 Euro überreichen.

Vera Ruppricht


Seniorengruppe Anhalt-Bitterfeld Wolfen - Siebenter Seniorenmarkttag

Am 08.05.2012 fand der 7. Seniorenmarkttag in Bitterfeld-Wolfen statt. Insgesamt haben sich 80 Vereine, Initiativen und Firmen beteiligt und viele Besucher angelockt.

Vertreten war u. a. die Diakonie-Sozialstation Sandersdorf-Brehna, Seniorengruppe „Stricken“ mit den Seniorinnen Marlene Mortag, Christa Hosäß, Rosi Buse, Edda Müller und Mitarbeitern der Sozialstation unter Leitung von Schwester Sonja mit einem Kuchenbasar und Strickwaren.

Weiterhin waren die Seniorinnen und Senioren aus Sandersdorf-Brehna von den Sportgruppen, der Evangelische Kirche, dem Seniorenstübchen, der Altwehr, der Seniorengruppen der GdP Sandersdorf-Brehna und Bitterfeld-Wolfen sowie dem Seniorenclub Heideloh und dem Seniorenclub Ramsin anwesend.

Durch die ehrenamtlichen Senioren - Sicherheitsberater der Polizeidirektion Dessau-Roßlau, Dieter Sorge und Klaus Düring, wurde über Sicherheit im Alter aufgeklärt, so über Haustürengeschäfte, Kaffeefahrten, Internet, Falschgeld, Vorsicht bei Taschendieben und den Enkeltrick.

Durch die Präventionsbeamten des PRev Anhalt-Bitterfeld, Dieter Hesse, Anja Grob und Vertreter des LKA wurde entsprechendes Informationsmaterial verteilt.

Ein Dankeschön an alle Verantwortlichen, die zum Gelingen des Seniorenmarkttages beigetragen haben!

Klaus Düring,
Seniorenbeauftragter und Senioren-Sicherheits-Berater


Fortbildungsprogramm

Wir haben für das zweite Halbjahr wieder ein anspruchsvolles Seminarprogramm zusammengestellt.

Für euch stehen 6 Seminare zu unterschiedlichen Themen zur Verfügung:


    - Gewerkschaften im 21. Jahrhundert – Arbeitskampforganisation oder Dienstleister?
    - Konfliktmanagement in der Polizei
    - Die Frau in der Polizei – besonders gefo(ö)rdert?
    - Tarifseminar
    - Aktivprogramm Senioren
    - Rentenrecht Teil I.

Genauere Informationen, Termine und Formulare findet ihr im Web unter: http://www.gdp.de/gdp/gdplsa.nsf/id/DE_Fortbildung.

Der Landesvorstand


Fortbildung - „Hilfe mein Ruhestand naht“

Das GdP-Seminar „Hilfe mein Ruhestand naht“ am 11. Juni 2012 war nunmehr das siebente Seminar zu diesem Thema.

Wie in den vergangenen Seminaren, war auch dieses durch unsere Kolleginnen und Kollegen sehr gut besucht. Über 40 Mitglieder und auch Ehepartner haben sich informieren lassen, welche Veränderungen mit dem Eintritt in den Ruhestand auf sie zukommen. Auch in diesem Seminar wurden die Anwesenden beraten über beamtenrechtliche Veränderungen, über die Beihilfe, Versorgung, Urlaubsansprüche und Zuverdienstmöglichkeiten.

Begleitet wurden diese Themen vom Kollegen Rechtsanwalt Frank Schröder. Der Kollege Lothar Jeschke stellte das Aktiv-Programm für Senioren vor, zu diesem Thema werden wir weitere Seminare erstmalig im Herbst dieses Jahres durchführen. Inhalte sind die Vorstellung von Seniorenanlagen sowie die Erörterung von Betreuungs-, Versorgungs- und Patientenverfügungen. Weiterhin durften wir zum Seminar den Kollegen Rainer Brandt, Vertreter unseres Partners Signal Iduna begrüßen, der den Anwesenden noch einige Hinweise zu Versicherungen darlegte und das kostenlose Angebot zum Versicherungsscheck nahe brachte.

Aufgrund des großen Interesses an den Seminaren werden wir diese auch weiterhin anbieten und die Kolleginnen und Kollegen zeitnah einladen.

Vera Ruppricht


SENIORENTERMINE

Seniorengruppe PD Ost


    Bereich Bitterfeld
      Veranstaltungstermine
        am 24.09.2012 und am 26.11.2012 von 14.00 bis 16.30 Uhr auf der Bundeskegelbahn in Sandersdorf
    Bereich Wittenberg
      Veranstaltungstermine
        am 11.09.2012 ab 15.45 Uhr Grillnachmittag/Minigolf mit Ehepartner im Schwimmbad Zahna und am 09.10.2012 von 15.45 Uhr bis 18.00 Uhr Bowling mit Ehepartner in Wittenberberg, Lutherstraße 4. (bei Peter Lembke anmelden, 03491/403741 oder 01520/8857629)
    Bereich Wolfen
      Veranstaltungstermine
        am 11.09.2012 und am 06.11.2012 um 15.00 Uhr in der Gaststätte „Am Rodelberg“ in Wolfen
    Bereich Dessau-Roßlau
      Veranstaltungstermine
        am 27.09.2012 und am 29.11.2012 um 17.00 Uhr in der „Sportlerklause Kunze“ in Dessau-Roßlau, Kreuzbergstr. 179. Teilnahmemeldung bitte bis eine Woche vor Termin an Jochem Steinbiß 01520/8860149
Seniorengruppe PD Nord

    Kreisgruppe PD Haus
      Versammlungstermine
        am 17.09.2012 und am 19.11.2012 um 14.00 Uhr im Alten- und Servicecenter Sudenburg der Volkssolidarität, Halberstädter Str. 115, Straßenbahn Linie 1 und 10 bis Eiskeller Platz.
    Landeskriminalamt
      Veranstaltungstermine
        am 30.08.2012 Sommerfest und im Oktober ein Skat- und Romméabend, Termin und Modalitäten werden rechtzeitig schriftlich bekannt gegeben.
    Bereich Aschersleben-Staßfurt
      Versammlungstermine
        am 03.09.2012 und am 05.11.2012 um 15.00 im Hotel "Stadt Aschersleben" in der Herrenbreite 17 in Aschersleben.
Seniorengruppe PD Süd

    Kreisgruppe Saalekreis
      Veranstaltungstermine
        am 21.08.2012 um 10.00 Uhr in der Gaststätte „ Shanghai Haus“ am Sportplatz Knapendorf an der L 172 Kegeln (Sportschuhe) und ab 12.00 Uhr Mittagessen. Ansprechpartner: Grube, Wilfried 034605/45956 oder 01520/8872400


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