GdP startet kraftvoll in die heiße Phase zur PR-Wahl 2012

„Es ist unser wichtigstes Ziel, die stärkste Kraft bei der Polizei zu bleiben, um die Arbeit der Personalräte überall im Land unterstützen zu können“, sagte der Landesvorsitzende Dietmar Schilff auch angesichts steigender Mitgliederzahlen zu Beginn der Kreisgruppenkonferenz am 19. Januar in Langenhagen.
„Das zentrale Thema in diesem Jahr ist dabei die Personalratswahl am 6. und 7. März. Darum wollen wir mit euch diskutieren, was wir noch verbessern können, um vor Ort die beste Hilfe für die Arbeit zu bieten und Inhalte sowie Themen besprechen, die die Kollegen/-innen besonders betreffen“, betonte der GdP-Landesvorsitzende.

[Update 22.01.2012, 09:24]

Dazu zählten unter anderem die bereitgestellten Vorlagen und Materialien, die an die Kreis- und Bezirksgruppen geliefert worden seien, aber insbesondere die GdP-Beschlusslagen zur Verbesserung der Situation für die Polizeibeschäftigten. Materialien und Themen waren von der mit Kollegen/-innen aus allen Bezirksgruppen gebildeten GdP-Arbeitsgruppe (AG) Personalratswahlen, die unter Leitung des Vorsitzenden des Polizeihauptpersonalrates (PHPR) Martin Hellweg und seines Stellvertreters Ralf Hermes stand, in den letzten Monaten zusammengestellt und vorgeschlagen worden.

GdP-Arbeitsgruppe Personalratswahlen, hier mit dem stellvertretenden AG-Leiter Ralf Hermes (links am Pult). Foto: Christian Hoffmann

Um auch thematisch an diesem Tag die Wahlen einzuläuten, referierte Frau Dr. Christiane Perschke-Hartmann von der AOK Niedersachsen zum Bereich Burnout und psychische Erkrankungen, was aus Sicht der GdP dringend mehr Beachtung im Themenfeld „Gesundheit in der Polizei“ finden muss. Die Wissenschaftlerin stellte dar, wie sich derartige Krankheitsbilder speziell im Beruf zeigen und welche Faktoren dazu führen. „Burnout ist ein schleichender Prozess“, warnte Dr. Perschke-Hartmann die Zuhörenden: „Wer immer 100 Prozent gibt, ist in Gefahr, dass die Batterie dauerhaft leer ist.“ Dietmar Schilff erinnerte in dem Zusammenhang an die Untersuchung der Hochschule Magdeburg/Stendal aus dem Jahr 2009, die ein erhöhtes Risiko für Polizeibeschäftigte attestierte.

„Burnout ist ein schleichender Prozess. Wer immer 100 Prozent gibt, ist in Gefahr, dass die Batterie dauerhaft leer ist.“ Referentin Dr. Christiane Perschke von der AOK Niedersachsen. Foto: Christian Hoffmann

Gesundheitsprävention: „Burnout ist ein schleichender Prozess. Wer immer 100 Prozent gibt, ist in Gefahr, dass die Batterie dauerhaft leer ist.“ Referentin Dr. Christiane Perschke-Hartmann von der AOK Niedersachsen. Foto: Christian Hoffmann

Da Martin Hellweg erkrankt war, führte Ralf Hermes die Teilnehmenden im Saal anschließend noch einmal gedanklich durch die zurückliegende Arbeit des PHPR und die jüngsten Vereinbarungen der AG. „Hauptziel müssen die Nichtwähler der vergangenen Wahl sein“, berichtete er. Sie sollen durch die attraktiven Werbemittel und die Wahlzeitung der GdP aber insbesondere durch die die Polizei belastenden und von der GdP bearbeitenden Themen aufmerksam gemacht werden. „Der entscheidende Faktor ist und bleibt das persönliche Gespräch mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort und hier haben wir als GdP unsere besondere Stärke“, sagte Ralf Hermes, der selbst Kreisgruppenvorsitzender in Hameln/Pyrmont ist. Aus seiner Erfahrung berichtete er zudem, dass die Rückendeckung durch die GdP die Position der Personalräte gegenüber dem Dienstherrn stärkt. „Mit Martin Hellweg und Dietmar Schilff haben wir ein super Tandem an der Spitze“, betonte er und bedankte sich überdies für die Arbeit aller Mitstreiterinnen und Mitstreiter.

Das für Tariffragen zuständige PHPR-Mitglied Elke Gündner-Ede, richtete unter anderem einen Appell an die Anwesenden, mit dem diese sich an die Wahlberechtigen wenden sollten: „Geht zur Wahl und macht das Kreuzchen an der richtigen Stelle, nämlich bei der GdP!“

Am Ende der Veranstaltung konnte Dietmar Schilff den ehemaligen Landespolizeipräsidenten Andreas Bruns begrüßen, der der ausgesprochenen Einladung gefolgt war und sich mit einer Ansprache an die Teilnehmenden wandte, in der er sich sehr emotional für die Gelegenheit zur Verabschiedung aus seiner aktiven Zeit an der Spitze der Polizei Niedersachsen bedankte. Zudem trat er der GdP mit einer Fördermitgliedschaft bei. „Nun, wo ich im Ruhestand bin, ist es mir wichtig, den Kontakt zur Polizei und der stärksten Interessenvertretung zu halten“, sagte er. „Ich bin zwar seit 1972 Mitglied der ÖTV und nachfolgend bei ver.di, aber ich möchte die gute Arbeit der GdP nunmehr auch aktiv unterstützen.“ Interessant war die Aussage von Bruns, dass es wichtiger denn je sei, Personalräte zu wählen, damit die Macht von Verantwortlichen überprüft und gegebenenfalls eingeschränkt werden könne. „Wer sonst als Interessenvertretungen sollten dies tun, so Bruns. Dietmar Schilff kritisierte die Art und Weise der Absetzung von Bruns durch Innenminister Schünemann und erinnerte in seiner kurzen Würdigung an seine Arbeit aber auch an die harten Auseinandersetzungen, welche die GdP sowie der Polizeihauptpersonalrat mit ihm in seiner Funktion ausgetragen hatten. „Wir haben schwer gestritten, uns aber immer fair und offen auseinandergesetzt und konnten uns danach weiterhin in die Augen schauen“, resümierte der GdP-Landesvorsitzende auch aus seiner Zeit als PHPR-Vorsitzender.

Neues Fördermitglied der GdP: Der ehemaligen Landespolizeipräsident Andreas Bruns (links) hier im Gespräch mit Dietmar Schilff. Foto: Christian Hoffmann

Abschließend wünschte der Landesvorsitzende allen GdP-Aktiven viel Erfolg bei den Wahlen und bedankte sich für ihr Engagement für die gute Sache. „Wenn es Personalräte nicht geben würde, müssten sie sofort erfunden werden. Ich bin überzeugt, dass unsere Kollegen/-innen unsere Vertretungsarbeit schätzen und die beständige und konstruktive Arbeit gegen Ungerechtigkeiten auch weiterhin durch ihre richtige Wahl für die Kandidatinnen und Kandidaten der GdP auf allen Ebenen bestätigen werden“, formulierte er.

GdP-Plenum: 150 Teilnehmende bei der KG-Konferenz am 19.01.2012 in Langenhagen. Vorn v.l.: Gustav Volk (GSV), Klaus Dierker (GSV), Andreas Bruns (ehem. Landespolizeipräsident), LV Dietmar Schilff. Foto: C. Hoffmann

GdP-Plenum: 150 Teilnehmende bei der Kreisgruppenkonferenz am 19. Januar 2012 in Langenhagen. Vorderste Reihe v.l.: Gustav Volk (Mitglied des geschäftsführenden Landesvorstandes), Klaus Dierker (Stellv. Landesvorsitzender), Andreas Bruns (ehemaligen Landespolizeipräsident und neues Fördermitglied der GdP) und Landesvorsitzender Dietmar Schilff. Foto: Christian Hoffmann

GdP Niedersachsen, Pressestelle
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist die mit Abstand größte Interessenvertretung der Polizeibeschäftigten in Niedersachsen. Sie engagiert sich für ihre landesweit rund 14.500 Mitglieder, für die Zukunftsfähigkeit der gesamten Polizei sowie auf dem Gebiet der Gesellschaftspolitik.

Fotogalerie von Ralf Hermes:

Das Plenum der Konferenz (Foto: Ralf Hermes, 19.01.2012)

Das Plenum der Konferenz (Foto: Ralf Hermes, 19.01.2012)

Das Plenum der Konferenz (Foto: Ralf Hermes, 19.01.2012)

Das Plenum der Konferenz (Foto: Ralf Hermes, 19.01.2012)

Landesvorsitzender Dietmar Schilff mit seinem Situationsbericht (Foto: Ralf Hermes, 19.01.2012)

Pressesprecher Christian Hoffmann und Geschäftsführerin der GdP Niedersachsen, Jana Herzog (Foto: Ralf Hermes, 19.01.2012)

Landesvorsitzender Dietmar Schilff mit seinem Situationsbericht (Foto: Ralf Hermes, 19.01.2012)

Landesvorsitzender Dietmar Schilff mit seinem Situationsbericht (Foto: Ralf Hermes, 19.01.2012)

Landesvorsitzender Dietmar Schilff mit seinem Situationsbericht (Foto: Ralf Hermes, 19.01.2012)

Organisationsteam: Detlef Denecke und Heike Tegtmeier, GdP-Landesgeschäftsstelle (Foto: Ralf Hermes, 19.01.2012)