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Volles Rohr

Die JUNGE GRUPPE (GdP) Koblenz zu Besuch bei PP Fromm

Koblenz.

Am Dienstag den 24.05.2015 war die JUNGE GRUPPE (GdP) Koblenz, gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Gesamtpersonalrates Koblenz, Gerhard Jung, zu Besuch bei Herrn Polizeipräsidenten Wolfgang Fromm. Hintergrund des Besuchs war eine im Vorfeld durchgeführte Befragung der Mitglieder der JUNGEN GRUPPE (GdP) Koblenz. Die Ergebnisse wurden dort vorgestellt und diskutiert.

Unsere Forderungen im Einzelnen:

Ausstattung/Technik

Über 90 % der Rückmeldungen hatten angegeben, dass ihr die Ausstattung für veraltet bzw. nicht zeitgemäß erachtet. Digitalfunk und der neue Funkstreifenwagen erhielten jedoch positive Rückmeldungen.


Herr Fromm führte hierzu aus, dass es auch in Zukunft wahrscheinlich nicht gelingen werde, dem polizeilichen Gegenüber einen „Schritt voraus“ zu sein. Das erklärte Ziel sei es aber, den aktuellen Stand der Technik sukzessive in die Polizei zu integrieren. So müsse der interaktive Streifenwagen mit bspw. polizeilichen Abfragemöglichkeiten möglichst zeitnah umgesetzt werden.
Gute Nachricht: Der neue Funkstreifenwagen wird mit einem festen Navigationsgerät ausgeliefert und es soll auf Landesebene eine Arbeitsgruppe „Mobiler Arbeitsplatz“ eingerichtet werden.

Karriere:

Von einer deutlichen Mehrheit wurden die Karrierechancen bzw. die beruflichen Möglichkeiten in der rheinland-pfälzischen Polizei als befriedigend bezeichnet.

Polizeipräsident Fromm sagte, dass die Möglichkeiten einer beruflichen Entfaltung und Spezialisierung vielfältig seien. Im Bereich der Schutzpolizei und der Kriminalpolizei habe man durchaus die Möglichkeit, eigene Stärken und Interessen einzubringen. Zudem gebe es auch die Möglichkeit der Weiterbildung durch das Masterstudium in Münster. Gerade im Polizeiberuf gebe es eine breite Palette an Fort- und Weiterbildung. Herr Fromm fügte hinzu, dass der berufliche Erfolg auch innere Zufriedenheit bedingt. Dies könne eben auch bedeuten, als Sachbearbeiter in der A11 auf seiner Heimatdienststelle Dienst zu verrichten.

Eine Regelbeförderung befürwortete Herr Fromm ausdrücklich. Diese sei aus seiner Sicht auch juristisch mit dem Grundsatz „Eignung, Befähigung und Leistung“ zu vereinbaren. Zudem spare sie viel Unzufriedenheit und personelle Ressourcen. Kritischer sehe er dies beispielsweise bei einer Regelebförderung bis A11.

Hier wird die JUNGE GRUPPE (GdP) für euch am Ball bleiben!


Personal/Arbeitszufriedenheit:

Im Schnitt hatten die Befragten 160 Überstunden, weniger als zwei freie Wochenenden im Monat und mussten monatlich 1,5 Zusatzdienste verrichten. Die Arbeitszufriedenheit wurde als mangelhaft bewertet und die persönliche Belastung als sehr hoch eingeschätzt.

Auch für Herrn Fromm waren diese Zahlen ein Warnsignal. Diese Problematik sei in der Vergangenheit bereits offensiv angegangen worden. Das Personal fehle aber nicht nur auf den Dienststellen in der Fläche, sondern auch in Fachbereichen der Kriminalpolizei. In diesem Zusammenhang sei die personelle Talsohle noch nicht erreicht. Eine Entspannung hinsichtlich des Personalkörpers sei erst für 2017 absehbar. Er halte es für ein gutes Signal der jetzigen Landesregierung, sich auf die Einstellung von 500 neuen Polizeibeamtinnen und –beamten festzulegen. Dadurch werde eine faktische Erhöhung der Vollzeitäquivalente geschaffen. Pascal Rowald dazu: „Sicherlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber ohne die Bemühungen der GdP am Runden Tisch ginge die personelle Schieflage noch mehr zu Lasten der Kolleginnen und Kollegen. Wir werden die angespannte Personalsituation auch weiterhin kritisch im Auge behalten und notfalls den Finger in die Wunde legen“.


Präsidium Einsatz und Unterstützung:

In euren Rückmeldungen tauchte mehrfach die Frage auf, ob durch das geplante neue Präsidium „Einsatz und Unterstützung“, das BePo, WaPo und ZPT miteinander vereinen soll, auch Standortschließungen geplant sind.

Hierzu sagte Polizeipräsident Fromm, dass eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Inspekteurs der Polizei die Umstrukturierungsmaßnahmen plane. Die Arbeit wurde kürzlich erst aufgenommen. Zielsetzung in Bezug auf die Umsetzung sei das Jahresende 2017. Standortschließungen, insbesondere der Standort der 22. Hundertschaft in Koblenz, seien seinem Wissen nach aber nicht geplant. „Ziel der JUNGEN GRUPPE (GdP) ist es, Standortschließungen und personelle Einschnitte zu verhindern“, so Timo Becker für die JUNGE GRUPPE (GdP) Koblenz.

Rückhalt bei der Polizeiführung/Politik

Eure Rückmeldung war, dass ihr das Gefühl habt, vorhandene Probleme werden in der Polizei gar nicht bzw. selten durch polizeiliche Führungskräfte bei den Entscheidungsträgern der Politik vorgetragen.

Verbunden mit dieser Rückmeldung fragten wir Herrn Fromm, wie denn der klassische Weg einer Problemmeldung in die Politik aussehe. Hierauf sagte Herr Fromm, dass eine Problematik zunächst in der Behördenleiterbesprechung thematisiert werde, da hier ggfls. ähnliche Problemfelder aufgetreten seien könnten. Diesen Sitzungen wohne häufig auch der Abteilungsleiter Polizei bei. Dann wird dieses Problem dem Innenminister persönlich oder schriftlich vorgetragen. Dabei werde mitunter auch heftig diskutiert. Leider sei es aber nicht so, dass sofort das Problem aus der Welt geschaffen werde. Das wäre auch aus seiner Sicht wünschenswert.
„Wir sehen alle Politikerinnen und Politiker in der Verantwortung, die Fahne des Rechtsstaates hoch zu halten und den Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten im täglichen Dienst den nötigen Rückhalt zu gewähren“, äußerte sich Christian Weinmann abschließend.


Vielen Dank an unsere Mitglieder für die zahlreichen Rückmeldungen. Unser Dank gilt auch Herrn Polizeipräsident Fromm für die Gesprächsbereitschaft und Gerhard Jung für die tatkräftige Unterstützung.

Wir werden weiter für eure Interessen einstehen.

Eure Junge Gruppe Koblenz!