Zum Inhalt wechseln

Neue Aufgaben für die Polizei mit neuen Stellen hinterlegen

GdP: Nehmen die politisch Verantwortlichen beim Wort

Eutin.

Auf offene Ohren stießen bei der Gewerkschaft der Polizei die Worte der SPD-Landtagsabgeordneten Regina Poersch und Lars Winter bei einem Besuch Montag in der PD AFB. Dabei hatten die beiden Sozialdemokraten festgestellt, dass es vor „dem Hintergrund wachsender Aufgaben nicht sinnvoll sein kann, am geplanten Stellenabbau bei der Landespolizei festzuhalten“.

Die GdP habe schon vor der Dramatisierung der Flüchtlingsproblematik festgestellt und wiederholt darauf hingewiesen, dass die personelle Decke bei der Polizei zu kurz sei. „Das wird jetzt aber natürlich besonders spürbar“, unterstreicht Thomas Gründemann, Landesvorstandsmitglied der Gewerkschaft der Polizei in einer Pressemitteilung. Der vielfältige Aufgabenzettel der Polizei sei schon vorher lang gewesen: Steigende Einbruchszahlen, schlechte Aufklärungsquote und steigende Zahlen von Verkehrsunfallopfern. Geschlossene Einsätze in Schleswig-Holstein und anderen Bundesländern kämen hinzu.
Die Aufzählung ließe sich fortsetzen. "Jetzt rächt sich die Einstellungspolitik der Vorjahre. Die Polizei hat keine Reservebank, von der zusätzliches Personal einfach abgerufen werden kann. Zusätzliche Aufgaben reißen Löcher an anderen Stellen“, so der GdP-Funktionär.

Auf dem Rücken der Flüchtlinge Forderungen nach überfälligen Personalforderungen für die Polizei zu stellen, falle der GdP schwer. „Aber mit dem Flüchtlingsstrom hat die Realität jetzt offenbar alle erreicht“, so Gründemann. „Die Landespolizei, ob Vollzugs-, Verwaltungsbeamte oder Tarifbeschäftigte, beweist aktuell abermals, dass man sich jederzeit auf sie verlassen kann.
Ich bin schon angetan und auch stolz darauf, mit welchem Engagement sich meine Kolleginnen und Kollegen in der Polizei auch dieser heiklen Aufgabe stellen und ein beeindruckendes Einfühlungsvermögen und menschliche Nähe im Umgang mit den oftmals geschundenen Kindern, Frauen und Männern zeigen“, ergänzt der GdP-Vertreter.

An der Bereitschaft der Polizei habe es nie gemangelt habe und werde es niemals mangeln, so Gründemann weiter. Das lasse das Berufsethos der Kolleginnen und Kollegen schon nicht zu. Aber zur Wahrheit gehöre auch, dass der Personalkörper der Polizei auf Kante genäht sei. „Deshalb kann diese Unterstützung nicht auf Dauer angelegt sein, zu groß sind die originären Aufgaben der Polizei“, macht Gründemann deutlich. Auch dürfe nicht aus den Augen verloren werden, dass die aktuelle Stimmung im Zusammenhang mit der Flüchtlingssituation mal kippen könnte. Dann sei die Polizei wieder gefordert. Der GdP-Vertreter erinnerte an den Landtagsbeschluss vom 18. Juni 2015, wonach neue Aufgaben für die Polizei mit neuen Stellen hinterlegt werden müssen. „Wir nehmen die politisch Verantwortlichen um Ministerpräsident Albig und Innenminister Studt beim Wort“, so Thomas Gründemann.
This link is for the Robots and should not be seen.