23.06.2024
Kopelke: Rapider Anstieg muslimfeindlicher Attacken ist besorgniserregend
Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke, bezeichnete den rapiden Anstieg muslimfeindlicher Attacken in Deutschland als in höchstem Maße besorgniserregend. Angriffe auf religiöse Einrichtungen und Rassismus an Schulen verdeutlichten aus Sicht des Gewerkschafters die Notwendigkeit, das Dunkelfeld schnellstmöglich zu erhellen. Der Ausbau von Online-Anzeigen sei hierfür erforderlich. „Die muslimische Community muss und kann mehr Vertrauen in die Staatsanwaltschaften und die Polizei legen. Dort nimmt man die von ihnen angezeigten Fälle sehr ernst“, sagte der GdP-Chef am Montag in Berlin.
Die Kriminalitätsentwicklung zeige deutlich, dass rassistische Taten zunehmen. Die Polizei wolle helfen, müsse dafür aber Kenntnis von diesen Taten haben, betonte der Gewerkschafter. „Es braucht Vertrauen in unsere Polizeiarbeit. Sollte das unter einzelnen Personen und Communitys nicht ausgeprägt sein, müssen wir durch transparente bürgernahe Arbeit diesen Zustand verbessern. Wir sind auf unsere Bevölkerung bei der Verbrechensbekämpfung und Terrorabwehr angewiesen“, stellte Kopelke klar.
Deutschlands bürgernahe Polizeien seien eine große Besonderheit, sagte der GdP-Chef weiter. „Ihr Ziel ist es, nah an den Menschen unserer Gesellschaft zu sein, und zwar an allen Menschen und ihren Communitys.“ Die Diversität der deutschen Gesellschaft müsse sich darum auch noch stärker im öffentlichen Dienst und speziell auch in den Sicherheitsbehörden der Länder und des Bundes widerspiegeln.
In Teilen ist das bereits der Fall: Der Anteil der Polizistinnen und Polizisten mit Einwanderungsgeschichte ist einer Abfrage bei den Innenministerien durch den Mediendienst Integration zufolge steigend. In Berlin haben demnach 37 Prozent aller neu eingestellten Beamtinnen und Beamten einen Migrationshintergrund.
Die muslimische Community muss und kann mehr Vertrauen in die Staatsanwaltschaften und die Polizei legen. Dort nimmt man die von ihnen angezeigten Fälle sehr ernst.Jochen Kopelke, GdP-Bundesvorsitzender
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GdP Pressestelle