
02.06.2025
Kopelke: Europa braucht mehr Polizeikräfte
Während sich die Justiz- und Innenminister der Europäischen Union und der Vereinigten Staaten zu Beratungen in Warschau treffen, begrüßt die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ausdrücklich den transatlantischen Austausch. Jochen Kopelke, GdP-Bundesvorsitzender, betont die Bedeutung der Beratungen: „Die Minister sprechen über zentrale Themen – jetzt kommt es darauf an, dass daraus auch wirksame Maßnahmen für die Polizeiarbeit entstehen. Internationale Kooperation ist kein Selbstzweck, sondern essenziell für die tägliche Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen.“
Die GdP spricht sich für eine deutliche Stärkung europäischer Sicherheitsarchitektur aus. Im Fokus stehen dabei die bessere Ausstattung und Kompetenzerweiterung von EU-Agenturen wie Europol und Frontex. Mit Blick auf die geplanten Strukturreformen auf europäischer Ebene durch die EU-Kommission fordert die GdP, auch die internationale, insbesondere transatlantische Zusammenarbeit gezielt auszubauen. Ein zentrales Anliegen ist die Verbesserung des strukturierten Datenaustausches zwischen Behörden und Agenturen auf beiden Seiten des Atlantiks. „Die Erfahrungen mit EncroChat haben gezeigt, wie sehr nationale Ermittlungen von der Arbeit ausländischer Dienste profitieren – solche Synergien müssen gezielt gefördert werden“, so Kopelke weiter.
Konkret fordert die GdP, Frontex personell auf 20.000 Einsatzkräfte aufzustocken, Europol finanziell und personell deutlich zu stärken, um mehr operative Großeinsätze durchführen zu können, sowie den Ausbau gemeinsamer europäischer Hundertschaften zur Bewältigung von Demonstrations- und Fußballlagen. Diese Maßnahmen seien notwendig, um europäische Sicherheitsstrukturen belastbar und zukunftsfähig zu machen.
Ein besonderes Augenmerk legt die GdP auf die Joint Investigation Teams (JITs), die als unverzichtbar im Kampf gegen grenzüberschreitende Kriminalität gelten. Die Einbindung der USA in diese Teams kann nach Ansicht der Gewerkschaft deren Wirksamkeit erheblich steigern. „JITs ermöglichen die Verfolgung international agierender Täter über Kontinente hinweg und fördern gemeinsame Standards in der Strafverfolgung“, erklärt der Gewerkschafter.
Als Mitglied der EU.Pol, dem größten europäischen Polizeigewerkschaftsverbund, engagiert sich die GdP weiterhin aktiv für eine koordinierte und schlagkräftige Sicherheitsarchitektur in Europa – im engen Schulterschluss mit internationalen Partnern.
