
20.08.2025
Kopelke: Polizei in den Fußballstadien erneut gefordert
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) befürchtet eine massive Zunahme der Einsatzstunden im Profifußball, wenn keine gemeinsame Strategie der Verantwortlichen entgegenwirkt, „Die Erfahrung zeigt, ohne Polizei im Stadion geht es nicht, weil konsequentes und robustes Vorgehen gegen Krawallmacher einfach erforderlich ist. Die allgemeine gesellschaftliche Verrohung macht vor den Stadiontoren nicht halt. Das bedeutet: Wir sind in den Fußballstadien gefordert“, erklärt der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke vor dem Eröffnungsspiel der Bundesliga am Freitag.
Kopelke fordert die Fußballverantwortlichen in allen Ligen auf, ihrer Pflicht zum Schutz der Veranstaltung nachzukommen und sofort deutlich mehr in Sicherheitspersonal und -infrastruktur zu investieren, auch um die Polizei besser zu unterstützen.
„Die Verbände und Klubs sollten klar benennen, wer das sichere Stadionerlebnis gefährdet und diese Personen aus den Kurven vertreiben. Der Fußball benötigt weder Hassgesänge noch Pyroabbrand noch Gewalt. Insbesondere fordern wir die Vereinsverantwortlichen auf, das unsägliche Diffamieren der Einsatzkräfte unmittelbar zu unterbinden und konsequent zu sanktionieren. Gleichzeitig muss die Prävention wirksam ausgebaut werden. Die bereits an vielen Orten praktizierten Stadionallianzen zur Stärkung des Sicherheitsnetzwerkes müssen weiter etabliert werden. „Vereine müssen Geld für die grundlegende Sicherheitsorganisation einplanen und so nachhaltig für gute Aufenthaltsbedingungen rund um das Stadion sorgen“, verdeutlicht der Gewerkschafter.
Die GdP fordert eine intensivere, rechtssichere Nutzung moderner Sicherheitstechnik, darunter automatisierte Gesichtserkennungssoftware und Personenscanner, insbesondere vor den Kurven. „Für gewaltbereite Hooligans oder zündelnde Ultras ist kein Platz im Stadion. Dennoch schützen einige Vereinsvorstände das kriminelle und gefährliche Verhalten. Fußballstadien gehören den wahren Fans und nicht den Schlägern und Krawallmachern“, unterstreicht Kopelke und fordert die sofortige Einrichtung der beschlossenen Stadionverbotskommission.
Nachdem die Innenminister- und Sportministerkonferenz in der letzten Saison Beschlüsse und Maßnahmen erlassen hat, erwartet die GdP für eine Rückkehr zum sicheren Fußballerlebnis eine konsequente Zusammenarbeit zwischen Verbänden, Vereinen, Innenministerien und Sicherheitsunternehmen. „Ich hoffe sehr, dass die Politik sich jetzt intensiv mit der enormen Einsatzbelastung und der Sicherheitsgewährleistung rund um den Fußball kümmert und die politischen Maßnahmen nicht ins Leere laufen.“ Ob die Innenministerkonferenz (IMK), der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Polizeikostenfrage endlich gesamtheitlich lösen und die Polizei, sowie das Sicherheitsmanagement im Fußball gestärkt werden, zeige sich bestimmt schon in dieser Saison, erklärt Kopelke.

„Insbesondere fordern wir die Vereinsverantwortlichen auf, das unsägliche Diffamieren der Einsatzkräfte unmittelbar zu unterbinden und konsequent zu sanktionieren.“Jochen Kopelke, GdP-Bundesvorsitzender