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GdP Berlin

01.07.2025

Mehr als ein Einsatz pro Minute - Auf Berlins Feuerwehr ist immer Verlass
Hauptstadtfeuerwehr spulte 2024 insgesamt 532.157 Einsätze ab

Berlin. Mehr als ein Einsatz pro Minute - Die Berliner Feuerwehr hat im vergangenen Jahr ein neues Allzeithoch in Sachen Gesamteinsätze erreicht. Insgesamt spulten die Kolleginnen und Kollegen satte 532.157 Einsätze (+ 3,2 Prozent) ab und bewiesen das komplette Jahr über, dass sich die Berlinerinnen und Berliner trotz massivem Personalmangel, historischem Fuhrpark und unmenschlicher Einsatztaktung stets auf ihre Feuerwehr verlassen können.

„Wir erleben das tagtäglich und merken nicht nur bei den kürzlichen Unwettern oder dem Großbrand Anfang der Woche, dass wir nahezu dauerhaft im Einsatz sind, weil wir an allen Ecken unserer fast 4-Millionen-Einwohner-Metropole mit allen Touristen und Pendlern gebraucht werden. Ich bin stolz, Bestandteil der größten Berufsfeuerwehr unseres Landes zu sein und erwarte, dass sich die aus dem politischen Raum immer wieder zu hörende Wertschätzung für unsere Arbeit in notwendigen Investitionen in unseren historischen Fuhrpark, dringend benötigte zeitgemäße Ausstattung, unsere Absicherung, mehr Stützpunkte, bessere IT sowie die Weiterführung der Rettungsdienstzulage, die 2025 auslaufen soll, widerspiegelt und wir nicht weiter kaputtgespart werden.  Wir fahren seit Jahren auf Verschleiß und bekommen die Lagen ehrlich gesagt nur noch über die Bühne, weil wir auf unsere eigene Gesundheit pfeifen und teilweise mehrere Posten zeitgleich besetzen", mahnt GdP-Vorstand und HBMZ Mario Busch anlässlich der Vorstellung des Feuerwehrjahresberichts. Insgesamt gingen 1.146.076 Notrufe bei der Feuerwehr ein.  Nach jahrelangem Anstieg ein Rückgang um 5,7 Prozent. Die Belastung der Leitstelle ist aber weiterhin extrem hoch. Aus diesen Anrufen resultierten 454.765 Einsätze im Rettungsdienst (+ 3,6 Prozent), 45.944 in der Technischen Gefahrenabwehr (- 7 Prozent), 14.714 in der Technischen Hilfeleistung (- 41,2 Prozent) und 9.732 Brandbekämpfungen (+ 1,6 Prozent). Neben Finanzmitteln drängt die GdP auch auf die lang versprochene Novelle des Rettungsdienstgesetzes, die den zunehmend starken Druck auf die Berliner Feuerwehr reduzieren kann, wenn die notwendigen Maßnahmen dann eingeleitet und die finanziellen Mittel auch vom Senat bereitgestellt werden.

 

 

„Wir sehen, dass die sehr personalintensiven Großlagen seit Jahren stetig zunehmen, es schwerere Brände und wetterbedingte Großeinsätze gibt. Umso fahrlässiger ist, dass wir uns in den letzten Jahren in Sachen Brandbekämpfung zu Lasten des Rettungsdienstes mitunter nackig gemacht haben. Die internen Maßnahmen wie die Einführung der Notfallkategorien halten uns als Feuerwehr lebensfähig. Ohne die mehrfach angekündigte umfassende Novellierung des Rettungsdienstgesetzes werden die aktuell mitunter positiv zu spürenden Effekte aber schnell verpuffen", so Busch, der abschließend auch auf das Thema Gewalt gegen Einsatzkräfte zu sprechen kam. „Jeder muss sich darüber im Klaren sein, dass es etwas mit uns macht, wenn wir bepöbelt, bespuckt, getreten und mit Waffen attackiert werden, aber auch zu Bagatellen fahren oder als Taxiersatz missbraucht werden. Die von meiner Gewerkschaft in den politischen Raum getragenen Änderungen des Dienstunfallrechts und der Versorgung sind der richtige Schritt. Es fehlt aber nach wie vor an abschreckenden Urteilen nach Angriffen und eine Aufarbeitung solcher Fälle. Wenn nur einer oder eine meiner Kolleginnen und Kollegen attackiert werden, weil sie Menschen in dieser Stadt helfen wollen, haben wir ein echtes gesellschaftliches Problem.“ Insgesamt gab es im letzten Jahren 121 solcher Angriffe. „Wir von der Feuerwehr geben 24/7 alles, es ist Zeit, dass wir dementsprechend wertgeschätzt werden. Nicht weil wir gebraucht werden, sondern weil wir es wert sind.“

Weitere Informationen

Benjamin Jendro

Abteilungsleitung und Pressesprecher

jendro@gdp-berlin.de

Mobil: +49 (0)151 11280361

Telefon +49 (0)30 210004-13