12.11.2025
Ticketgates gegen Gewalt im ÖPNV
GdP erneuert Forderung nach automatisierter Zugangskontrollen für Berlins Bahnhöfe
Berlin. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) erneuert die bereits vor Monaten aufgestellte Forderung nach Beschränkungen beim Zugang vom ÖPNV. Dies sei ein sinnvoller und durchaus rentabler Baustein, um die hohe Zahl der Gewalttaten zu reduzieren, Bahnhöfe sowie Bahnen zum sicheren Orten zu machen sowie die ewige Diskussion zur Entkriminalisierung von Schwarzfahren endlich zu beenden.
„Wir freuen uns, dass sich der CDU-Fraktionsvorsitzende Dirk Stettner zuletzt unserer Forderung angeschlossen hat und verstehen nicht, warum wir es in Berlin nicht schaffen, mal sachlich und unideologisch über so einen Weg zu debattieren, Pros und Kontras abzuwägen und sich mal wirklich mit der Thematik zu beschäftigen. Innere Sicherheit darf kein bloßes Wahlkampfthema werden, ist weder mit Sonntagsreden noch einem Hubschrauber zu gewinnen. Wir brauchen durchdachte und nachhaltige Lösungen. Automatisierte Systeme an den Bahnhöfen sind eine solche und die steigende Quantität und auch Qualität an Gewalt im öffentlichen Raum ist Grund genug, sich das mal genau anzusehen“, so GdP-Landeschef Stephan Weh.
Die GdP steht bereits seit mehreren Jahren mit Experten und Anbietern im Austausch und bietet Berlins Politik an, diese Expertise in eine sachliche Diskussion einfließen zu lassen. Der Landeschef: „Wir haben ein hohes Straftatenaufkommen im ÖPNV, das Thema Beförderungserschleichung bindet personelle und aufgrund von Inhaftierungen räumliche Kapazitäten. Beides ließe sich mit Ticketgates reduzieren. Dem entgegen werden immer die Themen Finanzierung, Denkmalschutz der Bausubstanz und Barriere in Notfällen benannt. Das halten wir für nicht standhaft. Nach unserer Kenntnis eignen sich die meisten Bahnhöfe sehr gut für derartige Systeme, weil wir im Verhältnis sehr breite Bahnsteige und Zugänge haben, um auch Barrierefreiheit zu ermöglichen. Die heutigen Ticketgates lassen sich z. B. beim Stromausfall automatisiert öffnen, arbeiten mit KI-gestützter Notfall- und Bedrohungserkennung sowie Videoechtzeitübertragung.“
Selbstverständlich würden zunächst Kosten verursacht, über deren genauen Finanzierung man sprechen müsse. Auf kurz oder lang aber würden sich die Ausgaben refinanzieren, durch erhöhte Fahrgastzahlen, weniger Beförderungserschleichungen, weniger benötigtes Personal. „Wir sollten endlich auch mal über den Tellerrand schauen. Die bisherigen Erfahrungen in New York, Washington oder Tokio sowie in Paris, Barcelona oder Amsterdam zeigen, dass mehr Menschen den ÖPNV nutzen, weil sie ihn nicht mehr wie viele Berlinerinnen und Berliner als Angstraum wahrnehmen. Außerdem geht die Beförderungserschleichung massiv zurück und die Sicherheit wächst, wodurch dann auch die Sicherheitsbehörden entlastet werden. Allein die Problematik Schwarzfahren bindet tagtäglich etliche Kräfte in der Sachbearbeitung.“
Weitere Informationen
Benjamin Jendro
Abteilungsleitung und Pressesprecher
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