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GdP Bremen

08.09.2025

Rasanter Anstieg von Versammlungslagen bleibt ungebrochen

Demonstrationen

Die Polizistinnen und Polizisten werden immer mehr gefordert. An Entlastung ist nicht zu denken. Aktuell schiebt die Polizei Bremen über 300.000 Überstunden vor sich her und der Krankenstand steigt. Hinzu kommen Versammlungslagen, die sich seit 2016 fast verfünffacht haben. Waren es 2016 noch 215 Versammlungslagen, sind es Ende 2024 bereits über 1.000. Im ersten Halbjahr 2025 waren es bereits über 600 und damit auf dem Weg zu einem Rekordwert.

„Die Polizistinnen und Polizisten werden nicht aus den Einsatzstiefeln herauskommen. Mittlerweile sind alle Bereiche der Polizei Bremen und der Ortspolizeibehörde überlastet und arbeiten am Limit. Arbeitsbelastungen, die krank machen. Und als Dank für ihre sehr gute und professionelle Arbeit sollen Sie jetzt, nach dem Willen des Senats und des Koalitionsausschusses, eine Stunde in der Woche mehr arbeiten. Das ist ein Schlag mitten ins Gesicht der Polizisten und Polizisten“, so der empörte GdP-Landesvorsitzende Nils Winter.

Die Bereitschaftspolizei geht auf dem Zahnfleisch, wie auch alle anderen Bereiche der Polizei in Bremen und Bremerhaven. Aktuelle weltweite Krisen und die damit einhergehenden Demonstrationen fordern die Sicherheitsbeschäftigten mehr denn je und führen zu einer enormen Einsatzbelastung. Hinzukommen Fußballspiele in Bremen und Eishockeyspiele in Bremerhaven, die von der Polizei begleitet werden müssen. Aber auch die Einsatzzahlen beim Notruf und damit einhergehende Ermittlungen stagnieren auf hohem Niveau. Die Polizei muss so aufgestellt sein, dass sie als Ganzes handeln kann. Dazu gehört eine größere Präsenz auf der Straße und die personelle Stärkung der Kriminalpolizei.

Die Polizei pfeift viel zu oft aus dem letzten Loch. Das gilt nicht nur für personelle Ressourcen, sondern auch für den Bereich der Liegenschaften und der Ausstattung. Unter welchen Umständen, Polizistinnen und Polizisten oft ihren Dienst versehen müssen, ist nicht nur skandalös, sondern gefährdet zudem ihre Gesundheit.

„Wir lehnen eine Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit vehement ab. Wenn es zu der Umsetzung kommen sollte, ist Bremen überall Letzter im Vergleich zum Bund und zu den anderen Bundesländern. Und das nicht nur bei der wöchentlichen Arbeitszeit, sondern auch bei der Bezahlung. Bei der Polizeizulage sind wir schon seit über einem Jahr im Bundesvergleich absolutes Schlusslicht“, so Nils Winter abschließend.