30.03.2023
GdP zur Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2022
Kopelke: Es möglichst gar nicht erst zu Messerangriffen kommen lassen
Die Zahl der Messerangriffe und die erneut zugenommene Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und -beamte werfen aus Sicht der Gewerkschaft der Polizei (GdP) einen dunklen Schatten auf die Sicherheitslage in Deutschland, sagte der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke anlässlich der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2022 am Donnerstag in Berlin. Besorgniserregend sei zudem, dass generell immer häufiger nicht nur mit einer Schusswaffe gedroht, sondern auch geschossen werde. „Die Polizei hat dies sehr schmerzlich erfahren, als Ende Januar 2022 in Kusel zwei unserer Kollegen brutal ermordet wurden“, unterstrich Kopelke.
Thema Messerangriffe - Das sagte der GdP-Chef dem Redaktionsnetzwerk Deutschland
"Die steigenden Zahlen der Messerkriminalität sind trotz aller statistischen Unschärfen der PKS ein ausreichender Beleg dafür, dass dieses Tatmittel zunehmend zu einem Problem wird. Unsere Kolleginnen und Kollegen müssen darauf vorbereitet sein, stets und ständig mit einem Messer bedroht oder direkt angegriffen zu werden. Eine erfolgreiche Bekämpfung der Messerkriminalität hierzulande erfordert ein zwischen Ländern und dem Bund abgestimmtes, vor allem jedoch umfassendes Maßnahmenpaket. Dabei gilt es Prävention, Repression, die Gesetzeslage sowie Anti-Gewalt-Kampagnen zu optimieren. Wir müssen die Zeit vor und die Ursachen für Messerangriffe erheblich besser aufklären und verstehen. Das Ziel muss es sein, es erst gar nicht erst zum Messereinsatz kommen zu lassen. Das Verhindern solcher Delikte ist jedoch ein höchst komplexes Unterfangen. Die Taten sind kaum vorhersehbar sowie weder auf besondere Orte noch bestimmte Zeiten oder Personengruppen einzugrenzen. Ob beispielsweise Waffenverbotszonen auf Dauer eine nachhaltige Wirkung erzielen, wird sich erweisen müssen. Erfolgversprechend ist es in jedem Fall, die Präsenz der für Sicherheit zuständigen Behörden in allen öffentlich zugänglichen Bereichen sichtbar zu erhöhen. Dazu zählen auch Züge und der öffentliche Nahverkehr."Weitere Informationen
