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© Rainer Fuhrmann/stock.adobe.com
Rainer Fuhrmann/stock.adobe.com

06.08.2025

GdP fordert mehr Haftstrafen und Strafbefehle gegen Ladendiebe

Kriminalität

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sieht Ladendiebstahl weiterhin als großes Problem in Deutschland. Vor allem die Zunahme von bandenmäßig organisierten Ladendiebstählen in Deutschland besorgt. Angesichts jährlicher Schäden in Milliardenhöhe und großer Unterstützung durch den Einzelhandel sieht die GdP dringenden Handlungsbedarf.

„Ladendiebstahl ist und bleibt in Deutschland ein sehr großes Problem und Ärgernis. Je organisierter die Täter auftreten, desto größer der Schaden“, erklärt Jochen Kopelke, Bundesvorsitzender der GdP. Besonders besorgniserregend sei, dass selbst bei Mehrfachtätern oder Intensivtätern häufig keine strafrechtlichen Konsequenzen folgen.

„Erschreckend ist die hohe Zahl an Einstellungen durch die Staatsanwaltschaften – selbst bei Wiederholungstätern. Oft wird fehlendes öffentliches Interesse als Begründung angeführt. Das macht fassungslos und wirkt wie ein Kampf gegen Windmühlen“, so Kopelke weiter.

Nach Einschätzung der GdP reicht die personelle und strukturelle Ausstattung von Polizei und Justiz bei weitem nicht aus, um wirksam gegen gewerbsmäßigen Diebstahl vorzugehen. Zwar investiere der Einzelhandel in Sicherheitsmaßnahmen wie Videotechnik, Warensicherung und Detektive – dennoch bleibe der Schutz häufig unzureichend.

Kopelke fordert daher:

  • eine konsequente strafrechtliche Verfolgung,
  • schnellere Anklagen und Strafbefehle,
  • sowie die Möglichkeit, Wiederholungstäter zeitnah in Haft zu nehmen.

 

„Die Polizei ist ein großer Sanierungsfall. Wir Polizistinnen und Polizisten sind in der Mangelverwaltung erfahren. Was es braucht, ist ein klarer politischer Wille, um Wiederholungstäter konsequent zur Verantwortung zu ziehen.“

Laut aktuellen Schätzungen liegt der Schaden durch Ladendiebstähle bundesweit bei rund drei Milliarden Euro jährlich. Ein Großteil davon geht auf das Konto professionell organisierter Tätergruppen.

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