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© GdP/Kay Herschelmann
GdP/Kay Herschelmann

01.09.2025

GdP-Chef: Eingezogenes Terrorvermögen zur Stärkung von Sicherheit und Justiz nutzen

Innenpolitik Europa

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert einen konsequenteren Umgang mit beschlagnahmten Geldern aus Terrornetzwerken und organisierter Kriminalität. GdP-Bundesvorsitzender Jochen Kopelke will, dass diese Mittel gezielt in Polizei, Justiz und innere Sicherheit fließen – und das nicht nur in Deutschland, sondern im europäischen Kontext.
„Eingezogenes Vermögen von Terrornetzwerken sollte genutzt werden, um Sicherheit und Justiz zu finanzieren“, sagt Kopelke. Die Idee: Kriminelle Strukturen austrocknen und gleichzeitig die Behörden stärken – mehr Personal, bessere Technik, schnellere Verfahren. „Wir könnten viele Ermittlungsbehörden refinanzieren, wenn sie über das abgeschöpfte Vermögen verfügen dürften“, betont er gegenüber dem Tagesspiegel.

Für Kopelke ist klar: Terrornetzwerke und Schleuserbanden arbeiten international, deshalb müsse auch die europäische Zusammenarbeit enger werden. Europol sei dabei eine Schlüsselinstitution, allerdings unterfinanziert und personell unterbesetzt. „Wir haben mit Europol eine tolle Zentralstelle, die der Ankerpunkt in Europa ist. Große Fälle können dort oft kaum bearbeitet werden.“

Die GdP fordert daher mehr deutsche Investitionen in Europol, schnelleren Datenaustausch zwischen europäischen Sicherheitsbehörden und einheitliche Regeln zur Vermögensabschöpfung. Nur so könne Europa gemeinsam Terrornetzwerke und organisierte Kriminalität wirksam bekämpfen.

„Islamistische Netzwerke wollen die Demokratie ins Wanken bringen“, warnt Kopelke. Deshalb müsse alles getan werden, um kriminelle Finanzströme auszutrocknen und die Behörden auf europäischer Ebene zu stärken. Kriminelles Geld soll zurück in die Sicherheit – für Deutschland und Europa.

© doganmesut/stock.adobe.com
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