
09.10.2025
Respekt kann man nicht beschwören – man muss ihn sich verdienen
Stellungnahme zur heutigen Sitzung des Landtages
Zur heutigen Landtagsdebatte und den Äußerungen des SPD-Fraktionsvorsitzenden Julian Barlen erklärt der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Mecklenburg-Vorpommern Christian Schumacher: „Wenn Herr Barlen von Respekt, Aufklärung und Verantwortung spricht, dann klingt das gut – aber Papier ist geduldig. Was wir in den letzten Wochen erlebt haben, war kein Zeichen von Respekt gegenüber der Polizei, sondern ein politisches Schauspiel auf dem Rücken der Kolleginnen und Kollegen, die tagtäglich ihren Dienst leisten.“
Schumacher macht deutlich: „Viele Beschäftigte sind enttäuscht. Sie erleben Widersprüche, Intransparenz und politische Schutzbehauptungen statt klarer Antworten. Vertrauen in Führung und Verfahren entsteht nicht durch wohlklingende Erklärungen im Landtag, sondern durch ehrliche Aufarbeitung und glaubwürdiges Handeln.“
Mit Blick auf die umstrittene Beförderung im Landesamt für Zentrale Aufgaben und Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz (LPBK) fordert die GdP eine vollständige, unabhängige und lückenlose Aufklärung: „Wer in dieser sensiblen Behörde Führungsverantwortung trägt, muss über jeden Zweifel erhaben sein. Wenn politische Rückendeckung wichtiger ist als sauberes Verwaltungshandeln, dann wird ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen“, so Christian Schumacher
Zur Verteidigungslinie des Innenministeriums sagt er weiter: „Transparenz heißt nicht, Fehler zu relativieren oder Kritik kleinzureden. Transparenz heißt, Verantwortung zu übernehmen. Das ständige Abwiegeln unter dem Deckmantel von ‚Aufklärung statt Skandalisierung‘ wirkt wie eine Schutzbehauptung – und genau das beschädigt das Vertrauen in die politische und behördliche Führungsebene.“
Als GdP stellen wir klar: „Wir stehen weder auf der Seite der SPD noch der CDU – wir stehen auf der Seite der Kolleginnen und Kollegen, die ihre Arbeit unter oft schwierigen Bedingungen machen und dafür Ehrlichkeit von oben erwarten. Wer sich vor Kameras an die Seite der Polizei stellt, sollte das auch in der Praxis beweisen: mit klaren Verfahren, glaubwürdiger Kommunikation und Rückgrat, wenn’s ungemütlich wird.“
Abschließend fordern wir:
- eine neutrale Untersuchung der Beförderungsvorgänge im LPBK,
- klare Standards für Führungsentscheidungen,
- und Respekt gegenüber kritischen Stimmen aus den eigenen Reihen, statt sie politisch zu instrumentalisieren.
„Respekt kann man nicht verordnen, man muss ihn sich verdienen – und dafür ist jetzt der richtige Zeitpunkt“, so die Christian Schumacher abschließend.