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23.10.2025

Poitz: Staatliches Handeln muss Wirkung
entfalten

Innenpolitik Kriminalität Kriminalpolizei

Die Organisierte Kriminalität (OK) bleibt bedeutendste Bedrohung für Staat,
Gesellschaft und Wirtschaft. „In Teilen müssen wir zuschauen, wie sich dieses
kriminelle Milieu weiter etabliert und sogar ausbreitet. Die Bekämpfung sowie Verfolgung der OK durch die Sicherheitsbehörden muss spürbar werden.“, so der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Alexander Poitz. Der Anstieg in 2024 geführter Ermittlungsverfahren, verursachter Schaden von über zwei Milliarden Euro und ein erzielter Gewinn von über 800 Millionen Euro jährlich verdeutlichen den Einfluss und die Folgen dieser kriminellen Strukturen.

Der erhöhten Gewaltbereitschaft, gestiegener Insiderhandlungen, der Verlagerung in den virtuellen Raum und Nutzung kryptierter Kommunikation muss mit modernen Ermittlungsinstrumenten sowie einem globalen Bekämpfungsnetzwerk entgegnet
werden. Poitz appelliert: „Kriminelle Strukturen nutzen alle zur Verfügung stehenden modernen Mittel und wir müssen zuschauen. Für diesen Bekämpfungs-Marathon benötigen unsere Ermittlerinnen und Ermittler Unterstützung durch Fachexperten, die Möglichkeit zur Auswertung verschlüsselter Kommunikation sowie eine moderne, technische Ausstattung. Wer die Bekämpfung der OK finanzpolitisch denkt, wird scheitern!“

Eine der Hauptaktivität der OK ist der Drogenmarkt. Trotz Teillegalisierung bleibt Cannabis, Rauschgift Nr. 1 in Deutschland. Sicherstellungsmengen im Tonnen- und
Gewinne im Millionenbereich. Poitz: „Der Schwarzmarkt boomt! Besorgniserregend ist der Anstieg der Kokaindelikte sowie vermehrte Feststellungen synthetischer Drogen. Auf diesen kriminellen Wirtschaftszweig muss mit einem ganzheitlichen, präventiven Ansatz sowie operativen Maßnahmenpaket reagiert werden.“

Rauschgiftschmuggler agieren dynamisch, professionell und passen ihre Handlungen
den behördlichen Maßnahmen an. Logistikwege werden verändert und unter Gewaltandrohung sowie Bestechung, die strafbaren Handlungen ermöglicht. „Wir stehen hier einem enormen Personengeflecht Krimineller gegenüber. Organisiert, einflussreich und gewaltbereit. Rauschgiftkriminalität ist Kontrollkriminalität. Unsere Sicherheitsbehörden benötigen die Befugnisse, um die Wege des Geldes, die Kommunikation und das Personenpotential dahinter bekämpfen und verfolgen zu können.“, so Poitz.

Im 21. Jahrhundert müsse die Polizei im Kampf gegen diese Kriminalitätsformen personell, technisch und rechtlich auf Augenhöhe gebracht werden. Stärkere internationale polizeiliche Zusammenarbeit, eine Digitalisierungsoffensive der Sicherheitsbehörden sowie zeitgemäße, gesetzliche Befugnisse sind notwendig.