26.11.2025
Die Polizei darf
nicht zum Sparschwein des Senats
werden!
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) greift die Aussetzung der Beförderungen bei der Polizei Hamburg scharf an. Die Beamtinnen und Beamten sollen künftig über Monate hinweg auf ihre verdienten Beförderungen verzichten, um den Haushalt zu konsolidieren.
Dazu Lars Osburg: „Es ist noch nicht so lange her, dass meine Kolleginnen und Kollegen Angehörige der hochgelobten und unverzichtbaren kritischen Infrastruktur waren und sich während der Pandemie eingesetzt haben, um die Auflagen des Senats umzusetzen. Kurze Zeit später unterliegen sie Sparzwängen und verdiente Beförderungen werden ausgesetzt und zusammengestrichen. Vertrauen in die Rückendeckung der Politik wird so nicht aufgebaut.“
Die GdP wirft dem Senat vor, die Polizei zum „Bauernopfer“ für einen misslungenen Haushaltsplan zu machen und Gegnern des Staates in die Hände zu spielen.
Vertrauen ist die Währung einer guten Polizei
Je mehr Krisen eine Organisation in der Vergangenheit aufwies und je ähnlicher sich diese Krisen sind desto größer ist der Reputationsschaden. Wir erinnern uns, dass wir als Polizei nicht zum ersten Mal für eine Konsolidierung des Haushalts in Hamburg
herangezogen werden. Das impliziert ein tiefgreifendes Problem der Organisation Polizei.
Dazu Lars Osburg: „Organisationen müssen dafür werben, dass die eigene Belegschaft „auf ihrer Seite“ bleibt. Kaum etwas verunsichert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr, als wenn sie nebenbei, im Rahmen einer Personalversammlung, von der aktuellen Krisensituation erfahren. Den politisch Verantwortlichen muss klar sein: Das, was jetzt passiert, hat negative Auswirkungen auf die Einsatzmotivation im täglichen Dienst.“
Das plötzliche Aussetzen der Beförderungen entfaltet eine Wahrnehmung, die die Mitarbeiterschaft gegen die Führung aufbringt. Das Handeln des Senats zeugt aus unserer Sicht von geringer Wertschätzung.
Es fällt Politikern leicht, sich anlässlich von positiven und unkritischen Anlässen (z.B. an Tagen der offenen Tür) an der Seite der Polizei zu zeigen. Wirklich registrieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jedoch, ob politische und polizeiliche Verantwortungsträger ihnen auch in stürmischen Zeiten zur Seite stehen. Jetzt ist die Zeit, Charakter zu zeigen.
Gewerkschaftlich fordern wir, dass der Senat seine Pläne umgehend überdenkt und sofort zur bisherigen Beförderungspraxis zurückkehrt.
Lars Osburg abschließend:
„Meine Kolleginnen und Kollegen sind keine Bittsteller. Es geht nicht um eine Gehaltserhöhung. Es geht um Menschen, die schon monatelang unterwertig eingesetzt sind und dem Senat schon lange Kredit geben. Wir erwarten Antworten!“Lars Osburg, stellv. Landesvorsitzender GdP Hamburg
