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Sicherheit im Straßenverkehr: Cannabislegalisierung nicht eilig durchdrücken

Mertens: Kiffen erhöht das Unfallrisiko

Foto: Parilov/stock.adobe.com
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Goslar/Berlin.

Die politisch forcierte Legalisierung des Cannabiskonsums darf nach Auffassung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) nicht ohne eine intensive Vorprüfung auf das zu erwartende Verkehrsunfallgeschehen hierzulande vonstattengehen. Unnötige Eile führe zu mangelnder Sorgfalt und vermeidbaren Gefahren, mahnte Michael Mertens, für Verkehrsfragen zuständiges Mitglied des Geschäftsführenden GdP-Bundesvorstandes, vor dem am Mittwoch in Goslar beginnenden 60. Deutschen Verkehrsgerichtstag.

Damit zu warten, bis die ersten legalen Joints qualmen, wäre viel zu spät

Laut Expertenaussagen existiert ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Genuss des Rauschmittels und einem erhöhten Unfallrisiko. Erfahrungen aus Kanada unterstützten diese These, betonte Mertens. Demnach habe sich im Staat British Columbia die Zahl mittelschwer verletzter Fahrerinnen und Fahrer mit im Blut festgestelltem Tetrahydrocannabinol (THC) Blut seit der Legalisierung des Cannabiskonsums im Oktober 2018 mehr als verdoppelt. Mertens sieht die im Koalitionsvertrag festgeschriebene „Vision Zero“ mit Blick auf diese Entwicklungen massiv gefährdet. Auch hierzulande werde es deutlich mehr Fahrten unter Drogeneinfluss und damit zwangsläufig mehr Opfer zu beklagen geben.

Die sogenannte Vision Zero hat laut Mertens das erklärte Ziel einer stetigen Verringerung der Zahl im Straßenverkehr Getöteter und Verletzter. Ein fahrlässiger Umgang damit, hieße mit dem Leben von Menschen zu spielen“, verdeutlichte der Verkehrsexperte.

Wer polizeilich etwas tiefer grabe, so der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende, erfahre, dass sich die bundesweite Zahl der Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss in den letzten drei Jahrzehnten verfünffacht habe. Rund 70 Prozent davon seien festgestellte Cannabisverstöße. Um ein differenzierteres Lagebild zu erhalten, plädierte Mertens für das Einführen einer Cannabis-Kategorie im sogenannten Unfallursachenkatalog.

„Es wäre ein großer Fehler, Cannabiskonsum zu verharmlosen, erst recht vor dem Hintergrund dessen Wirkung auf beispielsweise das Reaktions- und Konzentrationsvermögen am Steuer eines Kraftfahrzeuges“, unterstrich Mertens. Die Bundesregierung habe daher eine immense Aufklärungsarbeit zu leisten. Damit zu warten, bis die ersten legalen Joints qualmen, wäre viel zu spät.“
Nicht zuletzt sei es notwendig, die polizeiliche Verkehrsüberwachung auf die Cannabislegalisierung vorzubereiten. „Unsere Kolleginnen und Kollegen draußen müssen leichter und beweissicher Drogenverstöße erkennen können“, sagte Mertens. Seit längerem fordere die GdP überdies spürbare Investitionen in Personal und Ausstattung.
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