2.739.678,51 Stunden – So hoch ist der Überstundenberg – Handeln Sie, Herr Minister!
„Die Bundesregierung hat in ihrer Antwort an den Bundestag selbst aufgezeigt wo sie für die Bundespolizei eigentlich handeln muss“, kommentiert Jörg Radek, unser Gewerkschaftsvorsitzender in der Bundespolizei, die amtlichen Mitteilungen zum aktuellen Überstundenberg.
„Wer ohne Einrechnung der Flughäfen Frankfurt und München bereits 2.739.678,51 Überstunden bei der Bundespolizei angesammelt hat, darf nicht mehr der ‚Schwarzen Null‘ im Bundeshaushalt mehr Priorität einräumen als einer notwendigen weiteren Verstärkung der Bundespolizei!“
Die GdP gibt auch zu bedenken, dass ein gestiegener Krankenstand von durchschnittlich 9,94% im vergangenen Jahr zu guten Teilen auf den enormen Arbeitsdruck zurückgeht und auch bedeutet, „dass jeden Tag weitere 3.000 kranke Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte nicht verfügbar sind“, so Jörg Radek.
In der Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage von BÜNDNIS90/Die Grünen (BT-Drs. 18/7935) schlüsselt die Regierung die Überstundenberge in der Bundespolizei so auf:
Direktionen u. a. Gesamt* (Stand: 29.02.2016)
Bundespolizeipräsidium 56.442,50
Bundespolizei-Fliegergruppe 77.081,85
Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt 137.244,66
Bundespolizeidirektion Hannover 177.495,18
Bundespolizeidirektion Sankt Augustin 269.994,34
Bundespolizeidirektion Koblenz 179.705,50
Bundespolizeidirektion Stuttgart 127.400,16
Bundespolizeidirektion München** 461.647,67
Bundespolizeidirektion Pirna 156.148,30
Bundespolizeidirektion Berlin 155.835,50
Bundespolizeiakademie 61.184,57
Direktion Bundesbereitschaftspolizei 879.498,28
(* ohne Bundespolizeidirektion Flughafen Frankfurt/Main und Spezialkräfte, ** ohne Dienststellen am Flughafen München)
„Der Überstundenberg darf aber nicht zu einem Zwangsauszahlen führen“, fordert Jörg Radek. „Die Mehrarbeitsvergütungssätze sind ohnehin nicht angemessen hoch genug. Geleisteter Dienst muss grundsätzlich mit freier Zeit für Familie und Freunde ausgleichbar sein, auch in Blöcken und langfristig. Die GdP fordert den Bundesinnenminister auf, sich dienstrechtlich endlich zu bewegen und den Weg zu einer eigenben Arbeitszeitverordnung Polizei mit vernünftigen Langzeitkonten frei zu machen.“
Die Gewerkschaft der Polizei hat dazu ein umfangreiches GdP-Arbeitszeitprogramm mit Vorschlägen zu einem besseren Abbau der Überstundenberge vorgelegt.
Hier klicken zu den GdP-Forderungen zur Arbeitszeit