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Abgeknallt – Gewalt gegen Polizisten

Peter Jamin erhält den GdP-Stern 2013 der Kreisgruppe Kassel

Peter Jamin ist kein Polizeibeamter. Der Düsseldorfer ist ein renommierter Buchautor und Journalist. Für seinen unermüdlichen Einsatz für die Opfer von Straftaten und insbesondere für sein neuestes Buch Abgeknallt – Gewalt gegen Polizisten erhielt er, im Rahmen einer Lesung mit anschließender Podiumsdiskussion vor gut 100 Zuhörern, am 26.02.2013 den GdP-Stern 2013 in Kassel. Dass das Thema nicht nur für Polizeibeamte von Interesse ist, zeigte die Tatsache, dass die der Lesung vorausgehende Pressekonferenz, mit Vertretern der Print Medien und dem Hessischen Fernsehen, gute eineinhalb Stunden in Anspruch nahm, so dass sich die gespannt wartenden Kollegen im Sozialraum des PP Nordhessen nicht nur eine, sondern gleich zwei „akademische Viertelstündchen“ gedulden mussten.



In einer Zeit, in der einerseits der Polizei von medialer Seite höchste Anerkennung und Beliebtheit bescheinigt wird, andererseits aber Pöbeleien und Angriffe auf Polizistinnen und Polizisten bei alltäglichen Einsätzen drastisch zunehmen, nimmt Jamin sich den Sorgen und Nöten derer an, auf deren Rücken Politik und gesellschaftliche Konflikte ausgetragen werden.
In seinem Buch (erschienen im VDP Verlag) dient ihm die wahre Geschichte des Passauer Kollegen „Ralf Halbach“, der in der eigenen Dienststelle als Geisel genommen und in den Kopf geschossen wurde, als roter Faden für eine Bestandaufnahme der Gewalt, die sich tagtäglich gegen Polizeibeamte richtet.

Das Resümee, das Peter Jamin zieht, ist erschreckend. Die, die für die Einhaltung der Gesetze und gesellschaftlichen Normen im wahrsten Sinne des Wortes ihren Kopf hinhalten, werden immer häufiger abgepöbelt, bespuckt und tätlich angegriffen.
Die Uniform, die den Polizisten für alle Bürger klar erkennbar und ansprechbar machen soll, setzt ihn nun der Anfeindung aus und macht ihn zur Zielscheibe von Übergriffen.
Es ist dem Autor anzumerken, dass ihm dieses Thema ein echtes Anliegen ist, als er einige Kapitel aus seinem Buch vorträgt. Die Leidensgeschichte des Kollegen, den der Autor im Buch „Ralf Halbach“ nennt, ist keine leichte Krimikost.

Der minutiösen Schilderung der Abläufe in Passau, stellt Jamin immer wieder die Gewalt gegenüber, der sich Polizistinnen und Polizisten im täglichen Dienst ausgesetzt sehen.
Peter Jamins Forderung an die Gesellschaft, die Politik und die Justiz ist klar:

Die Polizei die den Rechtsstaat schützt, muss durch diesen auch bestmöglich gegen Angriffe geschützt werden.

Dieser Forderung schließt sich die GdP derzeit mit ihrer Kampagne „Auch nur ein Mensch“ mittels des sehr gut gemachten gleichnamigen Songs des Kollegen Christian Beck (Chris Be – Gecko) und der auch während der Lesung gezeigten Plakate und des Videoclips an.
In diesem Zusammenhang wurde auch die GdP-Forderung zur Schaffung einer besonderen Schutznorm, in Form des § 115 StGB, bei der anschließenden Podiumsdiskussion mit von Gewalt betroffenen Kollegen, Vertreterinnen der Justiz, Herrn PP Sauer, dem Psychotherapeuten Dr. Gärtner und Peter Jamin erörtert.
Die Moderation übernahm der hessische GdP-Vorsitzende Jörg Bruchmüller.

Einig waren sich alle Diskussionsteilnehmer, dass ein allgemeiner Werteverfall in der Gesellschaft zu beklagen ist. Eine zunehmende Verrohung und die regelmäßige Missachtung von bislang als gültig angenommenen Normen treffen nicht nur Polizeibeamte, sondern auch z. B. Rettungsdienste und die Justiz.
Dieses gesamtgesellschaftliche Problem ist nicht von der Polizei alleine zu lösen.
Die Forderung nach einer besonderen Schutznorm für Polizeibeamte, auch außerhalb der besonderen Vollstreckungshandlungen gemäß § 113 StGB, wurde insgesamt als eine Möglichkeit gesehen, den besonderen Umständen und Gefahren des Polizeidienstes Rechnung zu tragen. Die tatsächliche Notwendigkeit eines solchen zusätzlichen Tatbestands wurde jedoch teilweise kritisch hinterfragt.

Sehr eindrücklich waren auch die Schilderungen der drei Kollegen, welche von ihren Erfahrungen mit Gewalt im Dienst berichteten.
Besonders hervorzuheben ist hierbei die Geschichte von Thorsten Klug, der zusammen mit den an der Startbahn erschossenen Kollegen Klaus Eichhöfer und Thorsten Schwalm am 2. November 1987 eingesetzt war und der selbst angeschossen wurde.

Dass man damals von gerichtlicher Seite beim Schützen keine „Niederen Beweggründe“ sah und deshalb eine Verurteilung lediglich wegen Totschlags erfolgte, macht auch heute noch betroffen.
Im weiteren Verlauf der Podiumsdiskussion wurde auch deutlich, dass man seitens der Justiz geneigt ist, Beleidigungen und tätliche Angriffe ein Stück weit als „Berufsrisiko“ des Polizeibeamten zu bewerten und entsprechend anders zu ahnden als Straftaten zum Nachteil von anderen Personen.
Niemand der unseren Beruf ergreift wird bestreiten, dass dieser eine gefahrengeneigte Tätigkeit ist und es uns durchaus bewusst, dass man zu recht erwarten kann, dass wir diesen Gefahren auch sehenden Auges entgegentreten.
Dies kann im Umkehrschluss aber nicht heißen, dass eine Straftat gegenüber einem Polizeibeamten weniger schwer wiegt und deshalb milder bestraft wird.

Abschließend bleibt festzuhalten, was der Kreisgruppenvorsitzende der GdP Kassel, Lars Elsebach, in seiner Laudatio Peter Jamin ganz zu recht bescheinigt hat:
„Mit seinem Buch hat Herr Jamin der Polizei ein Gesicht gegeben“.
Dafür hat er den GdP-Stern mehr als verdient.

Thomas Rüdiger
GdP – Kreisgruppe Kassel
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