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27. Tagung für Verbrechensbekämpfung

GdP-Baden-Württemberg: Großes Interesse an Kriminal-Tagung

Eberdingen.

Über 400 Teilnehmer sind der Einladung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) gefolgt und haben bei der 27. GdP-Tagung für Verbrechensbekämpfung teilgenommen. Mit ein Grund war wohl das Top-Aktuelle-Thema "Komasaufen - ein gesellschaftliches oder nur ein polizeiliches Problem?" Mit einem eigens produzierten Film-Trailer wurde in das Thema eingeführt und der GdP-Landesvorsitzende Rüdiger Seidenspinner stellt fest:„Der Alkoholmissbrauch von Jugendlichen nimmt dramatische Ausmaße an. Laut einer Krankenkassenstudie gibt es rund 20.000 minderjährige Komasäufer.“, so der GdP-Landesvorsitzende Rüdiger Seidenspinner.

Bei den unter 18-Jährigen war 2008 ein Anstieg der Klinikeinweisungen um 174 auf 1765 festzustellen. Dies entspricht täglich fast 5 Einweisungen von minderjährigen Komasäufern in Krankenhäuser. Das jüngste Opfer stellten die Polizei im November 2009 in Berlin fest. Sie haben ein in Lebensgefahr schwebendes Kind mit über 2 Promille aufgegriffen. Das Kind war Sieben.

„Wir treffen als Polizei immer mehr auf völlig betrunkene Menschen unter 21, die entweder völlig neben sich selbst stehen oder die Kraft von drei haben bzw. dies meinen und sich dementsprechend verhalten.“, so Seidenspinner weiter.

Der baden-württembergische Landespolizeipräsident, Dr. Wolf-Dietrich Hammann, stellte den Teilnehmern die Problematik aus Sicht der Polizei Baden-Württemberg dar. Professor Adolf Gallwitz, HfPol VS (Hochschule für Polizei Villingen-Schwenningen), fesselte die Teilnehmer mit seinem wissenschaftlichen Fachvortrag. Das Projekt "Haus des Jugendrechts" wurde durch KHK Willi Pietsch vom Polizeipräsidium Stuttgart dargestellt und die Präventionskampagne "Staygold" (www.staygold.eu) stellte Andreas Mayer vor.

Die anschließende Podiumsdiskussion moderierte der Chef des Rhein-Neckar-Fernsehen, Bert Siegelmann, die sich aus den Referenten des Vormittags aber auch aus Personen aus andern Bereichen zusammensetzte. Aus kriminalpolizeilicher Sicht stand Landeskriminaldirektor Hartmut Grasmück genau so Rede und Antwort wie die stv. Landesvorsitzende der Lehrergewerkschaft GEW, Barbara Haas.

Beeindruckend waren auch die Schilderungen der heute 17-jährigen Sandra (Name abgeändert) aus Mannheim, die ihre Erfahrungen (als damals 14-Jährige) mit dem Komasaufen darstellte. Wie dann solche betrunkenen Jugendlichen gegenüber der Polizei auffällig werden schilderte der Polizeimeister Christian Schmid von der Bereitschaftspolizeidirektion Biberach, der auch oft auf dem "Canstatter Wasen" in Stuttgart dienstlich eingesetzt wird. Aus dem Arbeitsumfeld eines Jugendsachbearbeiters der Polizei erläuterte Polizeihauptmeister Dietmar Link, aus Schwäbisch Hall, seine Erfahrungen. Polizeioberrat Harry Hochuli (Polizeidirektion Freiburg) zeigte am Beispiel einer großen Polizeidirektion die Problematik mit alkoholisierten Jugendlichen dar.

Ein Verkaufsverbot von alkoholischen Getränken zwischen 22 und 05 Uhr ist eine Möglichkeit, aber dann gleichzeitig die Sperrzeit für Schank- und Speisewirtschaften sowie für öffentliche Vergnügungsstätten auf 3 Uhr und in der Nacht zum Samstag und zum Sonntag auf 5 Uhr festzulegen, macht nicht gerade Sinn. Ebenso zeugt die Diskussion um Stehtischen die dann eine Tankstelle zur Kneipe machen können, von wenig bis gar keinem Problembewusstsein.
Der Innenpolitische Sprecher der CDU, MdL Thomas Blenke, versprach bei der Tagung, in seiner Fraktion das Thema "Sperrzeitverkürzung" nochmal neu zu diskutieren.

Man kann Nichtschwimmer, um das Beispiel des Richters am VGH aufzugreifen, nicht nur mit einem Schwimmverbot vor dem Ertrinken retten, sondern sollte sich auch mal über Schwimmkurse Gedanken machen. Gemeinsam könnten diese Initiativen dann Erfolg haben. Es gibt also noch viel zu tun und die GdP hofft, dass sie mit der Auswahl des Themas der 27. GdP-Tagung für Verbrechensbekämpfung gesellschaftspolitisch wie auch polizeilich die Problematik hat darstellen können.
Teilweise haben sich Lösungsansätze aus der Tagung ergeben. Jetzt sollte auch gehandelt werden. Die GdP will dazu ihren Beitrag leisten.
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