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GdP-Chef Konrad Freiberg im Gespräch mit der Nachrichtenagentur "ddp":

Freiberg: Nach Fußballrandale auch Vereine und Spieler gefragt

Berlin.

In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp beklagt der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, eine „dramatische Zunahme der Gewaltexzesse“ am Rande von Fußballspielen. Vor einem Treffen mit der Spitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Montag in Frankfurt am Main sagte der GdP-Vorsitzende Konrad Freiberg am Freitag im ddp-Interview, die Randale meist angetrunkener Fußballanhänger gehöre mittlerweile an jedem Spieltag zum Alltag. Lesen Sie bitte das ddp-interview im Wortlaut nach dem Klick auf..

„Eine neue Qualität ist jedoch erkennbar, wenn Vermummte mit Eisenstangen auf einen Regionalzug im niedersächsischen Weddel losgehen oder Angriffe gegen Polizisten gezielt vorbereiten, indem sie beispielsweise Steine in Mülltonnen verstecken und Beamte in eine Falle locken wie am Rande des Viertligaspiels Halle gegen Magdeburg geschehen“, sagte der GdP-Chef.

Diese Krawalle gingen zwar von einer „kleinen Minderheit“ aus, könnten jedoch nicht länger ohne „wirkungsvolle Konsequenzen“ bleiben. „Es wird Zeit, dass endlich etwas passiert“, sagte Freiberg.

„Wenn grölende und besoffene Hooligans von Vereinen der ersten bis vierten Liga ständig auffallen, muss auch auf die entsprechenden Vereinsführungen eingewirkt werden“, forderte Freiberg. Es stoße vielerorts auf Unverständnis, wenn bei Begegnungen von kaum regional bekannten Vereinen schon 500 bis 1000 Beamte im Einsatz sein müssten – „manchmal sind mehr Polizisten als Zuschauer im Stadion“.

Auch die zum Teil hohen Verletztenzahlen bei Auseinandersetzungen seien nicht mehr hinnehmbar. Allein in der Saison 2007/2008 wurden mehr als 900 Personen verletzt, darunter mehr als 100 Polizisten.

„Und der Trend ist nicht rückläufig“, fügte der Gewerkschafter hinzu. Neue verlässliche Erkenntnisse soll eine derzeit laufende Studie des Kriminologischen Instituts Niedersachsen bringen.

Auch gegen die Auswüchse in Nah- und Fernverkehrszügen müsse massiv eingeschritten werden, sagte Freiberg. Die Verwüstungen kosteten nicht nur viel Geld, sondern es würden stets auch viele andere Reisenden belästigt. Der GdP-Chef erläuterte seine Forderung nach einem Alkoholverbot: „Dabei geht es nicht um ein generelles Nein, aber wenn Fans schon mit Bierkästen einsteigen, dann sollten ihnen diese Fahrten - rechtlich abgesichert - unterbunden werden können.“

Nach den Erfahrungen vergangener Jahre will die Polizei künftig ihren Sachverstand im Vorfeld von Problemspielen mehr einbringen. „Es ist wichtig, dass wir schon bei der Planung von Ansetzungen überall hinzugezogen werden», sagte der GdP-Chef. Wenn die Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden könne, müssten wie bereits wiederholt geschehen, Spiele verschoben werden. „Dies wird künftig wahrscheinlich zunehmen.“

Die bereits in die Diskussion gebrachten Begegnungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit sollten aber das „wirklich allerletzte Mittel“ sein, sagte Freiberg. Es gehe nicht darum, die vielen friedlichen Fußballanhänger für das Handeln einer Gruppe von Chaoten zu bestrafen. „Wir verlangen jedoch auch von den Vereinsführungen und Spielern auf dem Platz ein verantwortungsvolles Auftreten.“

Am Montag trifft sich DFB-Präsident Theo Zwanziger mit GdP-Chef Freiberg in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main. Bei dem bereits länger geplanten Gespräch soll es unter anderem um die Sicherheit bei Fußballspielen gehen.

Mit Konrad Freiberg sprach ddp-Redakteur Wolfgang Schönwald


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