„Unsere Kolleginnen und Kollegen stellen häufig fest, dass Teile sogenannter Fußball-Ultras nicht kompromissbereit sind und Kontaktversuche abblocken“, sagte Schilff. Gewaltbereite Ultragruppierungen agierten als blickdichte Vereinigungen und grenzten sich durch geheim gehaltene Regelwerke bewusst von friedlichen Fußballfans ab, ergänzte Plickert. Zudem versuchten sie, vereinsrechtliche Strukturen für ihre Ziele zu instrumentalisieren. „Für martialische Machtproben mit der Polizei und den Liga-Vereinen ist in den Stadien kein Platz“, unterstrichen die GdP-Vorsitzenden aus den Fußball-Ländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

Schilff und Plickert forderten die Vereine auf, unkooperativen Ultragruppen den Zugang zu von Clubseite gestellten Stadion-Räumlichkeiten zu verwehren. Zudem bekräftigten beide die GdP-Forderung, mit Meldeauflagen und Bereichsvertretungsverboten bekannte Gewalttäter vom Spiel fern zu halten.

„Innerhalb vieler Stadien ist bereits modernste Videotechnik vorhanden. Kann eine Straftat beweissicher aufgezeichnet werden, sollte der Täter unmittelbar einem Staatsanwalt zugeführt werden. Festnahme und Bestrafung sollten möglichst zeitnah aufeinander folgen“, sagte Schilff.

Kollektivstrafen wie Geisterspiele oder das Sperren von Zuschauerblöcken lehnen die GdP-Fußballeinsatzexperten ab. Plickert: „Unter Umständen müssen wir sogar mehr Polizei einsetzen, um die Fußball-Störer, die sich in der Umgebung der Stadien aufhalten, im Auge zu behalten.“ Zudem könnten sich von der Sperre betroffene Fußballfans mit den gewaltbereiten Störern solidarisieren, warnte Schilff. „Es werden eben auch die getroffen, die sich in den Blöcken und Kurven von den Sportgewalttätern offensiv abgrenzen.“Foto: © Erdogan Cetin - http://www.pixelio.de