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Ermittlungen bei schwerem Kindesmissbrauch

GdP Niedersachsen: Polizistinnen und Polizisten gehen an die Belastungsgrenze

Hannover.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Niedersachsen zeigt sich angesichts der erschütternden Erkenntnisse zum Missbrauchskomplex „Wermelskirchen“, in dem bislang auch mindestens fünf Verdächtige aus Niedersachsen identifiziert sind, schockiert. In Anbetracht des unermesslichen Leids, das solche Taten für die Opfer bedeuten, bedarf es weitreichender Unterstützung der Ermittlerinnen und Ermittler, die mit der Aufklärung der Taten befasst sind.

Selbst Fachleute sind fassungslos über das unvorstellbar brutale Vorgehen, das auf dem Bild- und Videomaterial des Falls in NRW zu sehen ist. Janine Mai, Mitglied des geschäftsführenden Landesvorstands der GdP Niedersachsen, beschreibt die Arbeit der Polizei in solchen Fällen: „Die Qual der Opfer lässt sich mit Worten nicht ausdrücken und allein der Gedanke daran lässt einen ohnmächtig zurück. Dennoch arbeiten viele Kolleginnen und Kollegen unermüdlich daran, die Verantwortlichen zur Rechenschafft zu ziehen und leisten damit auch einen wichtigen Beitrag zur Prävention weiterer Taten.“ Die Belastung durch diese Arbeit sei allerdings enorm und bedürfe besonderer Berücksichtigung, etwa durch professionelle psychologische Betreuung, Abwechslung durch den Einsatz in anderen Deliktsbereichen sowie eine intensivere Personalrotation, damit ein stetiger Wechsel der Sachbearbeiter und Sachbearbeiterinnen für diese emotional belastenden Aufgaben gewährleistet ist. Gerade letzteres sei aber aufgrund von Personalmangel in diesem Bereich schwierig. „Gleichzeitig werden die Verfahren immer aufwändiger, weil zum Beispiel durch geteilte Bilder in Chatgruppen die Anzahl der Besitzer dieses Materials schnell multipliziert wird. Das führt zu einer hohen Vorgangsbelastung und es kann weniger Aufmerksamkeit auf die wirklich bedeutsamen Fälle gerichtet werden. Daraus folgen praktische Probleme, die der Verhinderung weiterer Straftaten im Wege stehen, weil zum Beispiel Durchsuchungsbeschlüsse nicht immer fristgerecht abgearbeitet werden können“, so Mai. Auf technischer Seite seien außerdem die Sicherung und Verarbeitung großer Datenmengen zunehmend problematisch. Auch die Vielzahl unterschiedlicher Geräte-Hersteller, zum Beispiel von Smartphones, sorge für einen steigenden Aufwand beim Zugriff auf die darauf gespeicherten Dateien.

Zur Entlastung der Ermittlerinnen und Ermittler fordert die GdP darum umfangreiche Maßnahmen. Der Landesvorsitzende Kevin Komolka erklärt: „Insgesamt brauchen wir vor allem mehr Personal. Der Einsatz in diesem Deliktsbereich erfolgt freiwillig. Es ist klar, dass auch eine bessere Bezahlung in einem solch emotionalen Umfeld keine Kompensation für die enorme Belastung darstellen kann. Dennoch bedarf es unserer Meinung nach einer längst überfälligen besonderen Wertschätzung, die sich auch durch eine entsprechende Zulage äußert, wie wir sie schon lange fordern. Zudem muss der besonderen Belastung im konkreten Bedarfsfall Rechnung getragen werden. Es kann zum Beispiel nicht sein, dass aktuell eine langfristige psychische Überlastung nicht als Dienstunfall anerkannt und mit den entsprechenden Leistungen aufgefangen wird, weil sie nicht der Definition eines plötzlich auftretenden Ereignisses entspricht. Auch muss die technische Unterstützung ausgebaut werden, um Druck von den Kolleginnen und Kollegen zu nehmen. Künstliche Intelligenz bei der Sichtung des Materials kommt zwar bereits zum Einsatz, allerdings hören wir von den eingesetzten Ermittlerinnen und Ermittlern, dass die Handhabung teilweise noch verbesserungswürdig ist. Auch die Möglichkeiten der Vorratsdatenspeicherung müssen endlich in einem rechtssicheren Rahmen ausgeschöpft werden.“
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