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GdP Sachsen: Junge Polizisten in Sachsen – wie lange noch?

Kesselsdorf.

Die Gewerkschaft der Polizei befasste sich während seiner jüngsten Landesvorstandssitzung in dieser Woche mit der Zukunftsfähigkeit der Polizei im Freistaat Sachsen. Die Ergebnisse einer internen Analyse sind erschreckend! Die Bewerbersituation wird von Jahr zu Jahr schlechter. Dies ist nicht nur auf die demografische Entwicklung zurückzuführen, sondern auch auf die zunehmende fehlende Attraktivität des Polizeiberufes. Es gibt Einsätze ohne Pause, belastende Arbeitszeitzyklen, fehlende freie Wochenenden – dafür aber immer mehr Einschnitte in der Besoldung und Versorgung. Die Streichung der Sonderzahlung sowie weitere angedachte Verschlechterungen in der Besoldung und Versorgung der Beamtinnen und Beamten im Rahmen der anstehenden Dienstrechtsreform ab 2013 sind nur Beispiele dafür.

Wenn dieses Problem nicht sofort an der Wurzel gepackt wird, kann für die Zukunftsfähigkeit der Polizei nicht mehr garantiert werden!

Zahlen und Fakten belegen bereits heute, dass die Zahl der „Nichtbesteher“ zunimmt und damit der im Koalitionsvertrag verankerte Einstellungskorridor von 300 Neueinstellungen zur reinen Makulatur degradiert wird.

In Kürze wird diese Zahl nicht mehr zu erreichen sein.

Da nutzt es auch nichts, die Statistiken schön zu reden, indem sogar Bewerber statistisch erfasst werden, die keinerlei Einstellungsvoraussetzungen erfüllen. Nur ein Bruchteil der „mal schnell online auf den Button geklickt-Bewerber“ tritt später den Dienst bei der Polizei an.

Wir brauchen für ein auch in Zukunft sicheres Land Sachsen qualitativ bessere Bewerber. Dazu ist es notwendig, Anreize zu schaffen und eine damit verbundene gezielte Werbung auf der Agenda zu haben.  

Doch die politisch Verantwortlichen im Freistaat sehen dieser Entwicklung nur zu und vergeuden wertvolle Zeit mit leerem Geschwätz. Trotz steter Hinweise durch die Gewerkschaft der Polizei wird diese Entwicklung dem Selbstlauf überlassen.

Während einer Besprechung mit den Gewerkschaften sagte Ministerpräsident Stanislaw Tillich sinngemäß, dass im Freistaat Sachsen die zu machenden Hausaufgaben oftmals erst auf der Tagesordnung stehen, wenn die Not am größten ist.

Dieser Zeitpunkt ist im Bezug auf die Polizei schon lange überschritten.

Die Gewerkschaft der Polizei Sachsen fordert die Staatsregierung auf, sich nicht nur im „Gestern“ zu sonnen. Es wird Zeit, an das „Heute“ und die Zukunft zu denken!

Denn auch in Zukunft brauchen die nächsten Generationen ein sicheres Sachsen! Der Weg dahin sieht aber anders aus!
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