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GdP-Chef Bernhard Witthaut im Gespräch mit der "Leipziger Volkszeitung"

"In der Nachfolge bin Ladens könnte sich der eine oder andere profilieren wollen"

Berlin.

Im Gespräch mit der Leipziger Volkszeitung (LVZ) mahnt GdP-Vorsitzender Bernhard Witthaut zur Wachsamkeit. Nach dem Tod Osama bin Ladens dürfte es aber die heftigeren Reaktionen geben. Möglicherweise, so der GdP-Chef gegenüber LVZ-Korrespondent Dieter Wonka, habe bin Laden keine zentrale Role mehr gespielt. Er sehe aber eine Gefahr darin, "dass sich jetzt in der Nachfolge von Osama der eine oder andere versucht, sich besonders profiliert hervorzutun".

Drei Fragen an den Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut:


LVZ: Steht Deutschland jetzt unter besonderer Terror-Gefahr?
Witthaut: Natürlich müssen wir besonders wachsam sein. Ich rechne damit, dass manche Terror-Kreise versuchen könnten, sich besonders darzustellen. Die heftigeren Reaktionen dürfte es aber in der arabischen Welt geben.

Rechnen Sie nach dem Tod von Osama bin Laden wegen aufgeregter Terror-Gruppen mit leichteren und vermehrten Fahndungserfolgen?
Witthaut: Das Terrornetzwerk handelt seit einiger Zeit mit kleinen aktiven Gruppen. Die versuchen sich an terroristischen Anschlägen. Vermutlich hat Osama bin Laden gar nicht mehr die zentrale Rolle gespielt. Die größte Gefahr besteht vermutlich darin, dass sich jetzt in der Nachfolge von Osama der eine oder andere versucht, sich besonders profiliert hervorzutun.

Nach dem Tod von Osama bin Laden, den gezielten Angriffen auf Diktator Gaddafi stellt sich die Frage des legitimen Tyrannenmordes als milderes militärisches Mittel. Auch die Polizei kennt diese Debatte über gezielte Tötungsschüsse zur letzten Gefahrenabwehr. Halten Sie eine gesellschaftliche Debatte darüber für sinnvoll?
Witthaut: Im Grundsatz gilt die Verhältnismäßigkeit der Mittel. Wenn man sich daran orientiert, wäre es sicherlich eher möglich, einen Diktator oder Verbrecher gezielt auszuschalten, als möglicherweise ein Volk zu bombardieren. Dass US-Präsident Obama jetzt den Befehl zum Ausschalten von Osama bin Laden gegeben hat, ist sicher auch im politischen Zusammenhang mit dem zehnten Jahrestag der Anschläge des 11. September zu sehen. Aber unabhängig von diesem denkbaren politischen Kalkül bin ich mir sicher, dass diese Debatte über die Neubewertung des legitimen Tyrannenmordes und neuer Terror-Szenarien auf uns zurollen wird. Aber vielleicht haben wir ja Glück, dass wir all das gar nicht mehr zu entscheiden brauchen, weil sich die Dinge im arabisch-afrikanischen Raum nach dem Tod von Osama bin Laden schnell ganz anders entwickeln werden.

Das Interview führte LVZ-Hauptstadtkorrespondent Dieter Wonka.
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