Die öffentliche Debatte beispielsweise über die automatisierte Gesichtserkennung und verstärkte Videoüberwachung auf Straßen, Plätzen und Bahnhöfen fokussiere immer stärker auf die Gewichtung der persönlichen Datensicherheit gegenüber einer vermeintlich zunehmenden staatlichen Speicherung individueller Merkmale.

„Ich habe das Gefühl, dass das Verhindern von schweren Straftaten dadurch geradezu fahrlässig in den Hintergrund rückt, betonte der GdP-Chef.

Malchow stellte zudem fest, dass sich die Ermittlungsbehörden bei der Bekämpfung von Terrorismus oft in einem Spagat befänden, zwischen dem, was technisch möglich und verfassungsrechtlich erlaubt sei.Malchows Stellvertreter, der niedersächsische GdP-Landesvorsitzende Dietmar Schilff, wies auf persönliche Eindrücke von der „Gewaltexplosion beim Hamburger G20-Einsatz“ hin. „Was ich dort sah, hat mich zutiefst nachdenklich gestimmt. Da wurde Gewalt eingesetzt, ohne jede Rücksicht auf Leib und Leben unserer eingesetzten Kolleginnen und Kollegen. Die Frage bleibt, wie reagieren wir darauf: Mit Verboten, mit mehr Technik, mit erweiterten Befugnissen?“, warf Schilff, im Geschäftsführenden GdP-Bundesvorstand zuständig für polizeiliche Grundsatzangelegenheiten sowie Rechtspolitik, zu Beginn der Tagung auf.

Vor dem Hintergrund dieses Spannungsfeldes erörtert die Gewerkschaft der Polizei mit Experten aus Polizei, Nachrichtendiensten, Politik, Wissenschaft und Presse auf einer mehrstündigen Veranstaltung die Lage und die Zukunft des Rechtsstaates hierzulande.