Polizei sorgt für friedlichsten 1. Mai seit Jahren in Berlin - Rund 7.000 Beamte im Einsatz
Der "Schwarze Block" hüllt sich in bunten Nebel.
Bei der traditionellen "Revolutionären 1.-Mai-Demonstration" mit rund 18.000 Teilnehmern am Freitagabend durch Kreuzberg und Neukölln gab es am Rande nur vereinzelt Auseinandersetzungen mit der Polizei. Explosivmittel detonierten, Flaschen, Farbbeutel und Steine flogen vor allem aus dem sogenannten Schwarzen Block mit einer erheblichen Zahl Vermummter, der an der Spitze des Zuges lief. Durch das schnelle und resolute Eingreifen der Einsatzkräfte konnten die Scharmützel schnell unterbunden werden und identifizierte Straftäter aus der Menge geholt werden.
Nach Abschluss der Demonstration kam es in der Nacht noch zu einzelnen Rangeleien zwischen Randalierern, die Flaschen und Knallkörper warfen, und Polizisten. Nach bisherigen Informationen wurden 35 Polizistinnen und Polizisten verletzt. 35 Personen wurden vorläufig festgenommen. Auch die Arbeit mobiler Staatsanwälte habe sich bewährt, hieß es von politischen Beobachtern in einer ersten Bilanz.
Massives Aufgebot, professionelle Handeln, umsichtige Taktik.
Mehrere Hundert Menschen protestierten gegen NPD-Kundgebungen
Hunderte Demonstranten protestierten am Nachmittag gegen zwei NPD-Kundgebungen in den Stadtteilen Lichtenberg und Marzahn/Hellersdorf, an denen den Angaben zufolge etwa 100 Rechtsextremen teilnahmen. Laut Polizei verliefen die Aufzüge ohne Zwischenfälle. Zehn Menschen seien überprüft worden, sagte der Sprecher. Verletzt wurde niemand.
Polizei in Hamburg löst zwei Demonstrationen nach Straftaten auf
Nach Ausschreitungen sind am Freitagabend in Hamburg zwei „revolutionäre“ Mai-Demonstrationen von der Polizei aufgelöst worden. Ein Zug mit 700 Menschen wurde von der Polizei nach wenigen Metern gestoppt. Einen weiteren mit rund 1000 Teilnehmern löste die Polizei wenige Stunden später auf. Nach Angaben von Polizei und Beobachtern wurden 34 Beamte und mehrere Demonstranten verletzt. Die Polizei nahm 18 Menschen fest. Gerhard Kirsch, Vorsitzender des GdP-Landesbezirks Hamburg, der gemeinsam mit dem GdP-Bundesvorsitzenden Oliver Malchow das Einsatzgeschehen vor Ort beobachtete: "Linksautonome Gewalttäter nutzten das Versammlungsrecht, um erneut Krawalle zu begehen. Dabei kam es zu erheblichen Auseinandersetzungen mit den Einsatzkräften der Polizei aus Hamburg, Schleswig-Holstein und der Bundespolizei. Sogar eine Feuerwehrwache wurde von diesen Gewalttätern angegriffen."
Im weiteren Verlauf des Abends kam es zu diversen Sachbeschädigungen und gewalttätigen Auseinandersetzungen mit den Einsatzkräften in Altona und im Schanzenviertel.
GdP-Einsatzbetreuung findet große Resonanz bei Kolleginnen und Kollegen
In Berlin wie in Hamburg organisierten die GdP-Landesbezirke eine umfangreiche Betreuung der eingesetzten Kräfte. Viele Personalräte, Funktionsträger und freiwillige Helfer waren bis in die Nacht unterwegs, um Kolleginnen und Kollegen mit Erfrischungen zu versorgen, sich nach eventuell aufgetretenen Problemen zu erkundigen oder ein paar freundliche Worte zu wechseln. Auch in diesen langen und oft zermürbenden Einsatzstunden wurde die Botschaft gerne aufgenommen: "Die GdP ist an eurer Seite!"
Die Berliner GdP-Chefin Kerstin Philipp und ihr Stellvertreter Detlef Herrmann (l.) mit ersten Einschätzungen gegenüber GdP-Einsatzbeobachtern. Fotos (4): Zielasko
Kerstin Philipp am GdP-Stand am Rand der zentralen DGB-Kundgebung in Berlin. Rechts im Bild der Berliner GdP-Seniorenvorsitzende Klaus Kulick. Foto: Holecek