01.10.2010

Shell-Jugendstudie

16. Shell-Jugendstudie zeigt weiteres Auseinanderdriften der Milieus

Ein Kommentar der Bundesjugendvorsitzenden der JUNGE GRUPPE (GdP) Sabrina Kunz

„Es wundert nicht, dass die soziale Herkunft in Deutschland eine so große Rolle bei den Jugendlichen und ihrer Zuversicht spielt“, so die Bundesjugendvorsitzende der GdP Sabrina Kunz; „nach wie vor ist der Schulabschluss für den optimistischen Blick in eine berufliche Zukunft entscheidend, und da sind Jugendliche aus sozial schwachen Familien immer noch benachteiligt“, so Sabrina Kunz weiter.

Darüber hinaus konzentriert sich das Freizeitverhalten der Jugendlichen aus privilegierten Elternhäusern auf das Lesen und auf das kreative Arbeiten, was den Jugendlichen vielfältige Möglichkeiten der sozialen Kontakte bietet. Dagegen beschäftigen sich Jugendliche aus sozial schwachen Familien vornehmlich mit Computern und Fernsehen. „An dieser Stelle zeigt sich deutlich, dass das Bemühen um die Qualifizierung junger Menschen von sozial schwacher Herkunft in allen gesellschaftlichen und familiären Bemühungen zunehmen muss, um die Kluft nicht noch größer werden zu lassen“, so Sabrina Kunz. Erfreut ist die JUNGE GRUPPE (GdP) über das zunehmende politische Interesse der Jugendlichen, insbesondere aber auch über das Vertrauen in gesellschaftliche Institutionen. Während das Vertrauen in die Polizei steigt, sinkt das Vertrauen in Regierung, Kirche und große Unternehmen.

Die Bundesjugendvorsitzende äußert sich dazu wie folgt: „Auch wenn das Kontrollverhalten der Polizei, insbesondere im Bereich der Jugendkriminalität, deutlich angestiegen ist; so ist feststellbar, dass die Mehrheit der Jugendlichen das konsequente, interdisziplinäre und auf „Hilfestellung“ ausgerichtete Verhalten der Polizei für richtig erachten und vielleicht auch gerade deswegen ein so hohes Vertrauen in die professionelle Arbeit der Kolleginnen und Kollegen haben. Dass andere Institutionen, wie die Kirche, dennoch so an Vertrauen verloren haben, macht aber auch noch einmal deutlich, dass sich junge Menschen aus sozial schwachen Familien benachteiligt fühlen. Hier dürfen gesamtgesellschaftliche Bemühungen um die Qualifizierungs- und Bildungsmöglichkeiten, aber auch um die Perspektive junger Menschen, nicht nachlassen.“

Wie bereits im Rahmen der 15. Shell-Jugend-Studie, so zeigt sich auch bie der aktuellen Studie, dass die Werte der Jugendlichen sich nicht verändert haben. Den Rückhalt und die emotionale Unterstützung durch die Eltern und somit durch die Familie halten Jugendliche mit mehr als 90 Prozent der Befragten für sehr wichtig. Auch der Wunsch nach eigenen Kindern hat leicht zugenommen. Die 16. Shell-Jugendstudie ist im Fischer Taschenbuch Verlag unter dem Titel „Jugend 2010“ erschienen und ist im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-596-18857-4, 16,95 €). Druckfähiges Bildmaterial sowie weitere Informationen unter www.shell.de/jugendstudie.

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