Das Tragen einer Waffe – etwa einer Schreckschusswaffe oder von Pfefferspray – könne womöglich dazu führen, dass die Situation weiter eskaliere. „Solche Waffen suggerieren eine trügerische Sicherheit oder auch höhere Verteidigungsbereitschaft. Genau das kann eine Lage zuspitzen und den Nutzer möglicherweise selbst zum Straftäter machen“, warnte Malchow. Da das Gegenüber meist nicht erkenne, dass es sich um eine Schreckschusspistole handelt, könne dies zu einem höheren Gewaltausbruch führen. Der Träger der Waffe bringe sich also durchaus in zusätzliche Gefahr.Doch was passiert, wenn einem die zur Verteidigung gedachte Waffe abgenommen wird? Oder: Bei Pfefferspray ist es notwendig, relativ nah an der Person zu sein, gegen die man es anwenden will. Die Gefahr eines Kampfes, und dass man erst gar nicht dazu kommt, das Pfefferspray zur eigenen Verteidigung anzuwenden, dürfte recht hoch sein. Ebenso das Risiko, selbst von dem Spray verletzt zu werden.Malchow forderte, die Polizeipräsenz auf den Straßen zu erhöhen. Den Bürgern müsse das Gefühl zurückgegeben werden, die Polizei könne sie in ausreichendem Maße beschützen. Diese so wichtige Präsenz im öffentlichen Raum ist laut Malchow immer geringer geworden. Das, und das schnelle Verbreiten von Nachrichten über Verbrechen, erhöhe das Gefühl der Unsicherheit in der Bevölkerung. „Bund und Länder müssen hier dringend nachbessern“, bekräftigte Malchow. Die im Koalitionsvertrag geplanten 15.000 neuen Stellen für die Polizei seien zwar ein Schritt in die richtige Richtung, jedoch noch lange nicht genug. „Wir brauchen bei Bund und Ländern – gerade mit Hinblick auf die künftige Pensionierungswelle – mindestens 20.000 neue Kolleginnen und Kollegen."