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GdP Niedersachsen feiert 70-jähriges Bestehen

Vorsitzender Schilff: „Wir werden die Tradition im besten Sinne fortsetzen“

Hannover.

„Wir werden die nunmehr 70-jährige Tradition im besten Sinne fortsetzen. Wir wollen, dass das großartige Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei und in ihre Arbeit bestehen bleibt“. Dies sagte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Niedersachsen am Dienstag anlässlich des Festakts zum 70-jährigen Bestehen der Organisation. Dazu waren rund 350 Gäste aus Polizei, Politik, Gesellschaft und Gewerkschaften ins Hotel Wienecke nach Hannover eingeladen. In Hannover war am 21. Juni 1949 die Vorgängerorganisation der GdP Niedersachsen, der „Bund der Polizeibeamten des Landes Niedersachsen“ gegründet worden.

Schilff hob in seiner Rede hervor: „Unsere Gründungsväter haben sich klar abgegrenzt zu allen radikalen Kräften und sich klar zur freiheitlich demokratischen Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes bekannt. Dies war 1949 wichtige und es ist auch im Jahr 2019 - in Zeiten, in denen sich rechtspopulistische und rechtsextreme Tendenzen in der Gesellschaft zeigen – erneut wichtig. Demokratie ist kein Naturgesetz, sondern muss gelebt und auch verteidigt werden. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass unsere Kolleginnen und Kollegen dahingehend noch stärker sensibilisiert werden. Sie sind die tragende Säule des Rechtsstaats.“ Als weitere Herausforderung, die die GdP Niedersachsen zurzeit beschäftigten, nannte der GdP-Landesvorsitzende die Bemühungen um eine bessere Wertschätzung der Polizeiarbeit. „Entsprechend dem Anlass – unseres Jubiläums – ist hier insbesondere die Forderung nach der Wiedereinführung einer Sonderzahlung auch für die Pensionärinnen und Pensionäre hervorzuheben. „Sie waren es, die in den vergangenen Jahrzehnten für unsere rechtsstaatliche Polizei standen und die Sicherheit im Staat stabilisiert haben. Ihre Lebensleistung muss gewürdigt werden.“

In seinem Prolog hatte zuvor der Leiter des Polizeimuseums Niedersachsen, Dr. Dirk Götting, den „Weg zur GdP“ nachgezeichnet: „In Treue fest! – Mit diesem Wahlspruch machten die Polizeigewerkschafter in der Weimarer Republik ihr demokratisches Selbstbewusstsein deutlich. Sie wollten in Treue fest zur Republik stehen, im vollen Bewusstsein, dass nur in einem freiheitlichen und demokratischen Rechtsstaat sich gewerkschaftliche Arbeit und Mitbestimmung realisieren lassen. So war der Verband preußischer Polizeibeamter e.V., der Vorgänger unserer heutigen GdP, ein gewerkschaftliches Bollwerk der Demokratie gegen den damaligen Rechtsruck in der Gesellschaft.“ Götting erinnerte an den Mut und die Weitsicht dieser Vorkämpfer unserer Gewerkschaft, vor allem an August Henn, unseren ersten Vorsitzenden der GdP in Niedersachsen. „In diesem Sinne wünsche ich mir, dass wir auch in Zukunft Treu und fest zusammenstehen“, so Götting.

Grüße und Glückwünsche der Stadt Hannover überbrachte Bürgermeister Thomas Hermann. Er forderte die GdP auf, auch mit über 70 Jahren, wenn andere Jubilare schon längst im Ruhestand sind, unruhig zu bleiben und wünschte eine erfolgreiche Fortsetzung der Gewerkschaftsarbeit. „Eine effektive Polizeiarbeit ist natürlich nur mit zufriedenen, mündigen, kritischen Beamten möglich, die sich engagieren und die sich einbringen, die konstruktiv mitarbeiten und mitdenken. Sie tun dies und Sie leisten damit einen wertvollen Beitrag“.

Ministerpräsident Stephan Weil sagte: „Seit 70 Jahren setzt sich die GdP ein für die Rechte von allen Polizeibeschäftigten. Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken. Polizistin oder Polizist zu sein ist eine schöne und enorm wichtige, aber auch sehr fordernde Aufgabe. Mein Respekt, mein Dank und meine Solidarität gilt allen, die sich in diesem Beruf tagtäglich für uns alle und für unser friedliches Miteinander einsetzen. Verbale oder gar tätliche Angriffe gegen Polizisten sind besonders perfide und verachtungswürdig.“

Für die GdP-Bund, die 1950 unter Beteiligung des Niedersächsischen Beamtenbunds gegründet worden war und somit im kommenden Jahr ihr 70-jähriges Bestehen feiern wird, blickte Oliver Malchow, GdP-Bundesvorsitzender zurück und nach vorne: „So wie vor 70 Jahren hat die GdP auch heute den Anspruch, als Sprachrohr der Polizeibeschäftigten zu fungieren. Wir kümmern uns um die kleinste Sorge, und wir werfen uns ins Zeug für das Große und Ganze, insbesondere für weitere Verbesserungen im Arbeitsalltag. Und wir sehen uns in der Verantwortung, einen angemessenen und professionellen Umgang mit dem sogenannten polizeilichen Gegenüber zu gestalten.“

Horst-Udo Ahlers, Landesvorsitzender der GdP Niedersachsen von 1981 bis 1994, und der amtierende GdP-Landesjugendvorsitzende Marcel Szpadzinski betrachteten in einem Dialog die gewerkschaftliche Arbeit aus den Blickwinkeln „Gestern“ und „Morgen“. Dabei ging es unter anderem um die Ausstattung früher und in Zukunft, um die Protestwellen der 1980er Jahre und die Aktionsformen der Neuzeit sowie um Besoldung und Wertschätzung der Polizei damals wie künftig.

Weiterer Höhepunkt des Festakts war die Ehrung von Gewerkschaftern, die seit 70 Jahren Mitglied sind und somit zu den Gründungsvätern gehören, auf dem Programm. Musikalisch wurde die Veranstaltung von der Combo des Polizeiorchesters Niedersachsen begleitet.
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