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DEUTSCHE POLIZEI

Ausgabe August 2019

Bislang werden bei der Polizei Diensthunde zum Auffinden von Drogen und anderen Substanzen, aber auch zum Aufspüren von Menschen eingesetzt. Wegen ihres ausgezeichneten Geruchssinnes sind Hunde dafür hervorragend geeignet. Trotzdem gibt es einige Nachteile bei dem Einsatz von Hunden. Drogenspürhunde sind beispielsweise nur für eine kurze Zeit einsatzfähig, bevor sie eine Pause benötigen. Sie sind sehr auf eine Bezugsperson fixiert und die Ausbildung der Diensthunde ist zeitaufwändig und kostspielig. Deshalb stellt sich fast zwangsläufig die Frage, ob nicht andere Tiere die Aufgaben der Hunde übernehmen können. Vielleicht auf den ersten Blick überraschend, dennoch: Die Wahl fiel auf die Biene. Diese faszinierenden Insekten haben ebenso wie Hunde die Fähigkeit, hervorragend riechen zu können. Durch eine zielgerichtete Konditionierung, also einer Form des geplanten Anlernens, ist es dem Tier später möglich, Gerüche zu erkennen und – was noch viel wichtiger ist – auch anzuzeigen.

Eine erfolgversprechende Herangehensweise bietet eine Konditionierung, bei der eine Zuckerlösung die notwendige Belohnung für die Biene darstellt. Tatsächlich kann auch eine einzelne Biene konditioniert werden. Das Tier muss zunächst aus einem Bienenstock entfernt und betäubt werden. Anschließend wird sie in einer speziellen Vorrichtung festgehalten, sodass sie weder fortgehen noch fortfliegen kann. Die Biene bekommt nun zwei Gerüche dargeboten. Bei dem zu konditionierenden Geruch bekommt sie eine zuckerige Belohnung, bei der Gabe des anderen Geruches fällt die Belohnung aus.

Bei Darreichung der Zuckerlösung streckt die Biene ihren Rüssel heraus, um die Lösung aufzunehmen. Das Herausstrecken des Rüssels stellt das Anzeigeverhalten dar. Eine Vorrichtung fasst mehrere Bienen, sodass ein Geruch auf das Vorhandensein mehrerer Substanzen getestet werden könnte. Mittels einer Kamera kann die Reaktion der Biene auf den Geruch so automatisiert erkannt und dem Anwender angezeigt werden.

Mittels der Belohnungsmethode können ganze Bienenvölker konditioniert werden. Bei dieser Methode befinden sich die Bienen jedoch nicht in einer Kammer, sondern bewegen sich frei und fliegen herum. Um sie zu konditionieren, wird das Bienenvolk in ein großes Zelt ohne natürliche Futterquellen gestellt. In diese Umgebung werden nun ein Glas mit einer Zuckerlösung sowie die Substanz mit dem zu konditionierenden Geruch nebeneinandergestellt. Die Bienen fliegen mangels anderer Futterquellen zu der Zuckerlösung. Dadurch verbinden sie den Geruch der Zuckerlösung mit dem des konditionierten Geruches.

Entlässt man die Bienen nun aus dem Zelt und stellt das Volk im zu untersuchenden Gebiet auf, können die Spürbienen eine Fläche von bis zu 50 Quadratkilometern sicher auf das Vorhandensein einer Substanz absuchen. Auf der Hand liegt natürlich die Frage, wie die Bienen in dem Gebiet überhaupt lokalisiert werden können. Dazu werden sie zuvor mit einem fluoreszierenden Puder bestäubt. Über dem Gebiet wird dann eine Drohne in die Luft gelassen. Das ferngesteuerte Fluggerät sendet dann ein Laserlicht aus. Trifft der Laserstrahl auf eine Biene, wird das Licht reflektiert, sodass die genaue Position der Biene unmittelbar bestimmt werden kann. Der Trick ist nun: Wenn die Signalauswertung ergibt, dass gleich mehrere Bienen an einer Örtlichkeit verweilen, lässt das mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das Vorhandensein der gesuchten Substanz schließen.
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Falls Sie einen Leserbrief zu einem Artikel dieser Ausgabe schreiben möchten, vergessen Sie bitte nicht, den betreffenden Artikel zu nennen, zu dem Sie sich äußern möchten: gdp-pressestelle@gdp.de
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