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100 Tage im Amt: GdP erwartet von Polizeipräsident Kandt stärkeres Engagement für die Beschäftigten

- Frust unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Polizei greift um sich -

Berlin. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) zeigt sich enttäuscht von den ersten hundert Tagen Amtszeit des neuen Polizeipräsidenten Kandt. „Statt den Kontakt zum Bürger auszubauen, muss Klaus Kandt sich erst einmal um die eigenen Leute kümmern“, forderte der stellvertretende Landesbezirksvorsitzende Detlef Herrmann.

„Familienfreundlichere Arbeitszeiten, die Chance zum Abbau von Überstunden oder Beförderungsmöglichkeiten – das sind nur einige der Themen, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Berliner Polizei unter den Nägeln brennen. Der Frust ist groß und nimmt von Tag zu Tag zu. Unsere Kolleginnen und Kollegen fühlen sich mit ihren Problemen nicht mehr ernst genommen.“

Erst gestern hatte sich der Personalrat der Direktion 5 mit einem Offenen Brief an Innensenator Henkel und Polizeipräsident Kandt gewandt. Darin wirft der Personalrat beiden mangelnde Wertschätzung der Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor. Zitat: „In einer Vielzahl von persönlichen Gesprächen, Telefonaten und E-Mails mit den Kollegen ist uns sehr deutlich geworden, dass nicht die schwierigen Aufgaben ihres Berufes, sondern die von den Beschäftigten empfundene mangelnde Wertschätzung demotivierende Auswirkungen hat.“ Ein Beispiel sei die wiederholte Nichtanpassung der Besoldung im Jahr 2013.

Weiter heißt es: „Die Beschäftigten der Polizeidirektion 5 sind nicht nur enttäuscht, sondern fühlen sich allein gelassen und vergessen!“ Wenn die Hinweise nicht ernst genommen würden, könnte dies nachhaltige Auswirkungen auf den Betriebsfrieden haben, befürchtet der Personalrat. Die vom ihm dargestellte Situation trifft laut GdP im Großen und Ganzen auch auf alle anderen Direktionen zu.

Die Gewerkschaft der Polizei erwartet, dass sich Polizeipräsident Kandt den Ängsten und Sorgen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellt und persönlich für deren Belange einsetzt. „Erst wenn das geschehen ist, sollte sich Herr Kandt mit der Außendarstellung der Polizei befassen. Aber ich kann ihm versprechen, dass das viel besser funktioniert, sobald die Beschäftigten der Polizei ihre Freude am Beruf auch auf der Straße wieder sichtbar werden lassen können,“ so Detlef Herrmann abschließend.
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