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Augen auf im Straßenverkehr! Berliner Verkehrsteilnehmer zeigen Schwächen bei den Verkehrsregeln

66.546 Verkehrsunfälle verzeichnete die Polizei Berlin im ersten Halbjahr 2015 (2014 gesamt: 132.718 Unfälle) Seit 2007 steigt die Zahl der Verkehrsunfälle in Berlin wieder stetig an. Während die durch Raserei sowie Alkohol und Drogen verursachten Unfälle abnehmen, offenbaren die Berliner und ihre Gäste bei den tagtäglich zu beachtenden Verkehrsregeln zur Vorfahrt und beim Abbiegen zunehmende Schwächen. Die Vorfahrtsmissachtung und Fehler beim Abbiegen sind mit deutlichem Abstand die Hauptunfallursachen in Berlin.

Wenn es auf Berlins Straßen kracht, dann vor allem, weil nicht aufgepasst wird. „Die vielen Missachtungen der Vorfahrts- und Abbiegeregelungen haben etwas mit mangelnder Konzentration einer immer schneller agierenden und gestressten Gesellschaft zu tun“, erklärte Detlef Herrmann, stellvertretender Landesbezirksvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP). „Möglicherweise aber auch damit, dass Verkehrsregeln weniger ernst genommen werden, je weniger Polizeikontrollen im Straßenverkehr sichtbar sind.“
„Die aktuelle Umstrukturierung der Polizei Berlin, in deren Rahmen die Polizeidirektionen in den Bezirken ihre Verkehrsdienste verlieren, die dann in den kommenden Monaten zentral in Kreuzberg stationiert werden, wird die Verkehrsraumüberwachung ab 2016 nochmals deutlich schwächen“, so Herrmann. Und dies nicht nur aufgrund der dann längeren Anfahrtswege in die Außenbezirke. Auch sieht sich die Polizeiführung gezwungen, die Verkehrsdienstkräfte zunehmend für die Sicherung von Staatsbesuchen, Demonstrationen und Veranstaltungen einzusetzen. Die bereits beschlossene Umstrukturierung hatte jedoch im Vorfeld keine parlamentarische Beratung ausgelöst.

8.357 Verunglückte waren im ersten Halbjahr 2015 auf Berlins Straßen zu beklagen. 2014 waren es insgesamt 17.492 Verunglückte. Doch innerhalb dieser scheinbar konstanten Zahl an Verunglückten sind immer mehr Kinder und Senioren betroffen.
„Der Polizei fehlt es an Personal, ausreichend Kontrollen durchzuführen, um somit alle Verkehrsteilnehmer immer wieder und fortwährend an eine rücksichtsvolle und achtsame Fahrweise zu erinnern. Die medienwirksamen Blitzmarathons entfalten leider keine nachhaltige Wirkung und können auch nicht die sinkenden Verkehrskontrollzahlen überdecken“, mahnte Herrmann. So sank die Zahl der Verkehrssonderkontrollen von 7.650 in 2012 auf 2.579 im ersten Halbjahr 2015, die Zahl der Geschwindigkeitskontrollen von 15.392 (2012) auf 6.295 in der ersten Jahreshälfte 2015.
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