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GdP: Schnelle Täteridentifizierung in Gefahr!

Neue Technik legt Arbeit im LKA teilweise lahm

Berlin.

Nach der Umrüstung auf ein neues System zur Täteridentifizierung gibt es im LKA Probleme mit der Anwendung. Offenbar ist die neue Technik mit der alten nicht zu 100 Prozent kompatibel, sodass es bei der Durchführung von Zeugenbefragungen mittels Zeigen von Lichtbildern zu erheblichen Störungen gekommen ist. Daher ist diese Art der Zeugenbefragung bis auf Weiteres eingestellt worden. „Technik muss die Polizei unterstützen und nicht ihre Arbeit behindern“, sagte der Landesbezirksvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Michael Purper.

„Es ist ein Skandal, dass wieder einmal ein neues System zu früh im Echtbetrieb angewandt wird, ohne es offenbar vorher ausreichend getestet zu haben. Es ist einer Hauptstadtpolizei nicht würdig, dass sie Zeugen und Geschädigte nach Hause schicken muss, weil die notwendige Technik nicht funktioniert. Das schädigt das Ansehen der Berliner Polizei.“

Die Gewerkschaft der Polizei fordert, so Purper weiter, dass Aufträge künftig nur noch vergeben werden, wenn die angebotene Technik und der Support von A-Z durchgeplant sind, einschließlich fertiger Notfallpläne. Dass das mitunter mehr Geld koste, sei zwar zu erwarten, aber nicht vermeidbar. „Wenn es um die Innere Sicherheit geht, darf nicht am falschen Ende gespart werden! Es macht gar keinen Sinn, wenn die Beamtinnen und Beamten durch neue Technik wertvolle Zeit verlieren – Zeit, die sie eigentlich durch die Zuhilfenahme von Technik mehr zur Verfügung haben sollen. Das ist nichts anderes als „Ermitteln schwer gemacht“, sehr zur Freude der Kriminellen.“

Seit es die neue sogenannte „Wahllichtbild-Vorlage“ gibt, sind die Bearbeitungszeiten zur Erstellung einer Vorlage mit etwa 15 Bildern auf drei bis vier Stunden angestiegen. Aufgrund der Probleme werden im Moment nur noch dringliche Aufträge bearbeitet. Alle anderen ruhen.
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