Zum Inhalt wechseln

Mehr als 50 verletzte Kollegen, mehr als 250 Festnahmen

GdP zieht Fazit zum 1. Mai in der Hauptstadt

Foto: Spreepicture

Berlin. Nach einem weitgehend ruhigen 1. Mai auf Berlins Straßen kam es am späten Abend zu unschönen Bildern in Neukölln, weil Extremisten die Versammlungsfreiheit für diverse Straftaten missbrauchten, Steine und Flaschen auf Einsatzkräfte warfen und brennenden Barrikaden errichteten. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) spricht von mehr als 50 verletzten Kolleg. und über 250 Festnahmen.

Stein- und Flaschenwürfe und brennende Barrikaden

„Wir haben natürlich noch keine abschließenden Zahlen, aber angesichts der bereits bekannten mehr als 50 verletzten Kolleginnen und Kollegen sowie mehr als 250 Festnahmen wird schon deutlich, dass wir uns von einem friedlichen 1. Mai wieder weiter entfernt haben. Ich wünsche den Verletzten alles Gute und eine schnelle Genesung. Wir haben diverse Stein- und Flaschenwürfe erlebt und brennende Barrikaden gesehen. Das sind deutliche Zeichen dafür, dass es hier nicht um politische Meinungsäußerung geht und man das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit zur Legitimation für schwerste Straftaten missbraucht“, so GdP-Landesvize Stephan Kelm am Sonntagmorgen. Die Gewerkschaft, die sich mit zahlreichen Vertretern bis in die Nachtstunden selbst ein Bild von den Geschehnissen in der Stadt gemacht hat, erklärte, dass es dabei keinesfalls nur um Leichtverletzte geht, drei Kollegen auch mit Knochenbrüchen ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Unter anderem registrierte man neben Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz auch mehrfachen schweren Landfriedensbruch, tätliche Angriffe und gefährliche Körperverletzungen.

Bis zum Abend sah es weitgehend friedlich aus

Es sei schade, so Kelm, dass die abendlichen Ereignisse den sonstigen 1. Mai überlagern: „Wir hatten vorab ein paar Unwägbarkeiten, aber ruhige Einsatzlagen sowohl in Lichtenberg als auch im Grunewald und bei der Sternfahrt. Das war friedlicher Protest und die Menschen haben sich mit wenigen Ausnahmen an die Regeln gehalten.“ Am Abend jedoch konnte davon keine Rede mehr sein. Bereits am Kundgebungsort Hermannplatz kam es zu zahlreichen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz, der Aufzug musste immer wieder gestoppt werden. An der Sonnenallee kam es dann zu mehreren Angriffen auf Einsatzkräfte, Mülltonnen wurden in Wohnhausnähe in Brand gesetzt. „Dezentrale Aktionen sorgen für dynamische Lagen, bei denen den Kräften, die mitunter bereits 12, 13 Stunden in den Knochen hatten, einsatztechnisch alles abverlangt wird. Dass es bei einem massiven Gewaltausbruch naturgemäß ein bisschen dauert, um die Lage auch wieder vollständig unter Kontrolle zu bringen, sollte jedem klar sein. Man ist dem aber sehr professionell begegnet und hat mit gezielten Maßnahmen und Festnahmen das durchaus spürbare Gewaltpotenzial in den Griff bekommen. Das ist bei so einem Mammutprogramm nicht selbstverständlich und zeigt die Belastbarkeit unserer Kolleginnen und Kollegen. Diese war letztlich auch nötig, weil man keine Kräfte mehr zur Ablösung in der Hinterhand hatte und verdient meinen größten Respekt“, so Kelm. Der GdP-Landesvize kündigte abschließend an, dass man sich als Gewerkschaft etwaige arbeitsrechtliche Verstöße genau anschauen werde und dankte auch den Unterstützungskräften für ihren Einsatz in der Hauptstadt.
This link is for the Robots and should not be seen.