Polizei und Feuerwehr gehen bei Jugendgewaltgipfel komplett leer aus
GdP fordert Berücksichtigung derjenigen, die im Visier der Gewalt waren

In der Tat findet sich für diese Bereiche relativ wenig in den vereinbarten Punkten, was bereits bei der Festlegung der vier Arbeitspakete auf dem ersten Gipfel zu erwarten war. So bleiben am Ende 350.000 Euro für Workshops mit Feuerwehr und anderen Trägern des Rettungsdienstes, um an Schulen Respekt gegenüber den Einsatzkräften zu vermitteln sowie unter dem Feld „Klare Konsequenzen bei Straftaten und Grenzüberschreitungen (ermittelter Finanzierungsbedarf: 2,2 Mio. €)“ lediglich sieben zusätzliche Stellen für Staatsanwältinnen und Staatsanwälte.
GdP-Landeschef Weh: „Wenn wir jetzt mal darauf zurückblicken, warum und nach welchem Anlass dieser Gipfel ins Leben gerufen wurde, ist das Ergebnis ernüchternd. Wir sehen weder Finanzmittel zur Verbesserung des Behördlichen Rechtsschutzes oder zur flächendeckenden Ausstattung mit der Bodycam, noch welche für dringend benötigte Zivilfahrzeuge in den K-Bereichen und auch keine zusätzlichen Stellen für Präventionsbeauftragte in den örtlichen Direktionen.“ Die nun beschlossenen Punkte können langfristig zwar etwas bringen, wenn sie mit Leben gefüllt werden. Die Bezirke aber werden Probleme haben, das bereitgestellte Geld auch auf die Straße zu bringen. Prävention braucht seine Zeit und letztlich geht es laut GdP darum, dass junge Menschen gar nicht erst in polizeilichen Akten landen. „Dafür braucht es institutionsübergreifende Zusammenarbeit, ein klares einheitliches Konzept mit klaren Zuständigkeiten und eine dauerhafte zentrale berlinweite Anlaufstelle Jugendgewalt, da die Bezirke hier auf Expertise, Strukturen und Erfahrungen zurückgreifen können und das Land Berlin zudem überblicken könnte, was von den Vereinbarungen denn auch wirklich umgesetzt wird. Wir brauchen mit dem Senat eine zentrale Ansprechstelle, da die föderale Bezirksstruktur in diesem Fall eher hindert als hilft", so Weh abschließend.