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Tarifverhandlungen 2019: Unter dem Strich ein gutes Ergebnis

Fast acht Prozent mehr Lohn und Angriff auf Grundlagen der Entgeltordnung abgewehrt

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

kräftezehrende Verhandlungswochen liegen hinter uns. Wochen, in denen eine Vielzahl von Euch auf die Straße gegangen ist und öffentlich für eine gerechte Bezahlung demonstriert hat. Dafür möchten wir und unsere Kollegin Corinna Wießner, die die GdP Berlin in der Bundestarifkommission vertreten hat, Euch danken. Das abschließende Ergebnis, das am späten Samstagabend in Potsdam verkündet wurde, ist nicht das, was wir uns erhofft haben, aber ein fairer Kompromiss, den ihr auch finanziell spüren werdet. Wir sind mit der Forderung von sechs Prozent für ein Jahr Laufzeit in die Verhandlungen gegangen, herausgesprungen sind am Ende fast acht Prozent, die sich auf fast drei Jahre verteilen. Darüber hinaus wurden bei den Berufseinsteigern ordentlich angehoben, um die Attraktivität des Öffentlichen Dienstes zu erhöhen sowie die Ausbildungsentgelte für Auszubildende und die Tarifentgelte für Praktikanten erhöht. Eine Anhebung gab es bei den Garantiebeträgen für Höhergruppierung, die Jahrsonderzahlung bleibt die nächsten Jahre identisch.

Erhöhung der Tabellenentgelte
        Ø + 3,2 Prozent zum 01. Januar 2019 (rückwirkend), min. 100 Euro

        Ø + 3,2 Prozent zum 01. Januar 2020, min. 90 Euro

        Ø + 1,4 Prozent zum 01. Januar 2021, min. 50 Euro

        Ø Anhebung der Stufe 1 in den EG 2 bis 15 um insgesamt 11 Prozent

Auszubildende
        Ø + 50 Euro/Monat zum 01. Januar 2019 (rückwirkend)

        Ø + 50 Euro/Monat zum 01. Januar 2020

        Ø Erhöhung Jahresurlaub von 29 auf 30 Tage

Praktikanten
        Ø + 50 Euro/Monat zum 01. Januar 2019

        Ø + 50 Euro/Monat zum 01. Januar 2020

        Ø Erhöhung Jahresurlaub von 29 auf 30 Tage

Sonstiges Tarifrecht
        Ø Anhebung Garantiebetrag bei Höhergruppierung auf 100 Euro (EG 1 bis 8) und 180 (EG 9 bis 14)

        Ø Aufspaltung der Entgeltgruppe 9 in 9a und 9b

        Ø Jahressonderzahlung für die Jahre 2019 bis 2022 auf Niveau von 2018

Neben den nackten Zahlen möchten wir an dieser Stelle auf einen weiteren, kaum beachteten Erfolg hinweisen. Die Arbeitgeber hatten angedacht, sämtliche Arbeitsvorgänge anzufassen, was ihnen generell die sicher gern wahrgenommene Möglichkeit gegeben hätte, bei einer Vielzahl von Arbeitsleistungen bundesweit Herabgruppierungen vorzunehmen. Diesen Angriff auf die Grundlagen der Entgeltordnung konnten die Gewerkschaften erfolgreich abwehren. Der Preis dafür ist eine unüblich lange Laufzeit, die wir so nicht gewünscht haben.
Die Tarifverhandlungen haben natürlich Auswirkungen auf den Beamtenbereich. Wir erwarten und fordern deutlich, dass die Länder den Tarifabschluss für die Besoldung inhalts- und zeitgleich übernehmen. Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) hat uns bereits mitgeteilt, dass man zügig eine Antwort geben möchte. Bereits kommuniziert wurde, dass Berlin auch 2019 nicht zum 1. Januar, sondern erst zum 1. April erhöhen wird. Des Weiteren hat sich der Senat verpflichtet, auf die durchschnittliche Besoldungserhöhung der Länder 1,1 Prozent draufzupacken, um die immer noch bestehende Lücke zum Durchschnitt der Länder bis 2021 zu schließen. Wir werden Euch über die aktuelle Entwicklung informieren.

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