Zum Inhalt wechseln

Wartezeiten mittlerweile über zehn Wochen – Was ist los bei der Beihilfestelle?

Deine GdP informiert aus dem HPR

Wie viele von Euch vermutlich auch am eigenen Leib erfahren müssen, herrscht bei der Beihilfestelle mal wieder Land unter. In den letzten Monaten sind bei uns eine Vielzahl an Beschwerden eingegangen, denen wir im Rahmen unseres Netzwerkes in Personalvertretung, Behördenleitungen und Politik nachgegangen sind. Auch beim Hauptpersonalrat hat sich der nachvollziehbare Frust von vielen Betroffenen entladen. Der HPR hat aus der Senatsverwaltung für Finanzen jetzt endlich mal ein paar Antworten bekommen, warum es derzeit wirklich lange dauert.

In einem Infogespräch vor einigen Tagen benannte Staatssekretärin Jana Borkamp die zentralen Gründe:
    • Anstieg der Beihilfeanträge auf ca. 13.000 Anträge die Woche (Vergleich 2019: ca. 10.000)
    • Abwesenheitsquote der Beschäftigten von rund 40 % (Covid19-Infektion, Quarantäne, andere Krankheiten, Kinderbetreuung, Elternzeit, Urlaub etc.)
    • 23 Personalabgänge (Kündigung, Ruhestand) vs. Sieben Neueinstellungen (aktueller Bedarf: 40 zusätzliche Beschäftigte)
    • Sperrung von rund 20 Räumen aus Arbeitsschutzgründen durch die Unfallkasse (Schwermetallkontamination)
    • IT-Struktur, die es nicht ermöglicht, Beihilfevorgänge aus dem Homeoffice zu bearbeiten


Aufgrund dieser Folgen herrscht ein enormer Rückstau, so dass derzeit Anträge mit pflegebedingten Aufwendungen oder so genannte Eilanträge ab 4.000,00 € priorisiert werden. Wir sind dankbar für diese Rückmeldungen, können und werden diese Situation so aber nicht akzeptieren. Die Problematiken in der Beihilfestelle sind seit Jahren bekannt. Wenn man einen Personalmangel hat, und den erkennt man nicht erst von heute auf morgen, muss man Mittel und Wege finden, um Leute für sich zu gewinnen. Im Zweifelsfall muss das Land Berlin hier auch mehr finanzielle Anreize schaffen, denn die Folge, dass Ihr auf Euren Anträgen sitzen bleibt und dadurch in finanzielle Schwierigkeiten geratet, sind für den öffentlichen Dienst der Hauptstadt nicht tragbar. Wenn man im Jahr 2022 noch immer nicht so weit ist, Möglichkeiten der datenschutzkonformen Bearbeitung von Anträgen aus dem Homeoffice zu schaffen, entsprechende Schnittstellentechnik bereitzustellen, braucht man das Wort Digitalisierung nicht mal im Ansatz in den Mund nehmen.
This link is for the Robots and should not be seen.