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Wasser in der Friesenstraße noch immer mit tiefbrauner Färbung

GdP fordert unverzügliches Handeln und Transparenz aller Gutachten

Leitungswasser in der Friesenstraße. Foto: GdP

Berlin. Der Personalrat der Direktion Einsatz hat erneut die Häuser 31, 32 und 33 in der Friesenstraße aufgesucht und vor Ort die Wasserhähne aufgedreht, um sich ein Bild von den aktuellen Zuständen zu machen. Trotz versprochenen Verbesserungen im November, u.a. die Erneuerung der Armaturen und der Einbau einer neuen Ringleitung, zeigte das Wasser erneut eine starke Verfärbung, die auf Schwermetallbelastung und Gesundheitsgefahren hindeutet. Die GdP fordert die Verantwortlichen zum unverzüglichen Handeln auf.

Probleme werden nicht gelöst, wenn man Verbesserungen nur ankündigt

„Das ist nicht nur naiv, das ist auch mehr als anmaßend“, reagierte GdP-Vorstandsmitglied Stephan Kelm am Sonntagmorgen. „Im November versuchte man die Sache mit Halbwahrheiten und Hinhaltetaktiken herunterzuspielen und diffamierte den Personalrat, weil er seiner Aufgabe nachging. Als es nach massivem Mediendruck nichts mehr schönzureden gab, lenkte man endlich ein und versprach, sich der Sache entschlossen anzunehmen und die Ringleitung auszutauschen. Wir sehen anhand der Wasserfarbe jetzt zwei Monate später, dass rein gar nichts passiert ist. Ein Problem löst man nicht, nur weil man öffentlichkeitswirksam Verbesserungen verspricht und dann hofft, dass niemand mehr nachhakt“, so Kelm weiter. Nachdem der Dir-E-Personalrat ein Gutachten in Auftrag gab, traten zum Teil deutliche Grenzwertüberschreitungen für Blei (46fach), Eisen (195fach) und Mangan (6,8fach) sowie auch für Arsen, Nickel und Kupfer zu Tage. Das versuchten die Verantwortlichen herunterzuspielen, ehe man Wochen später nach Druck durch den Berliner Rundfunk 91.4 einräumte, dass doch Grenzwertüberschreitungen auftraten und somit akuter Handlungsbedarf bestand. Bauliche Maßnahmen wurden angekündigt, passiert ist jedoch scheinbar nichts.

Regelmäßige Proben, absolute Transparenz der Gutachten

GdP-Vorstand Kelm nahm am Sonntagmorgen neben der verantwortlichen BIM auch den Senat sowie die Polizeiführung in die Pflicht: „Dass aus einem Wasserhahn in einem Berliner Polizeigebäude braunes Wasser kommt, ist bereits schlimm genug. Wie man aktuell, aber auch seit Jahren mit der Thematik umgeht, den Zugang zu Gutachten blockiert, offensichtliche Gesundheitsgefahren verschleiert und von Führungsseite her so tut, als würde das niemanden interessieren, ist nicht mehr zu tolerieren.“ Die Friesenstraße stünde beispielhaft für viele Liegenschaften des Öffentlichen Dienstes. An diesen müsse es ab sofort regelmäßige Wasserproben und absolute Transparenz der jeweiligen Gutachten geben. „Ein ‚alles unbedenklich’ werden wir ab sofort nur hinnehmen, wenn die protokollierten Werte es auch rechtfertigen. Dort, wo Messwerte Grenzen überschreiten, muss unverzüglich gehandelt werden. Ich glaube kaum, dass Berlins Polizei, die Feuerwehr oder das LABO auch nur auf einen einzigen Kollegen verzichten können, weil diese rotbraune Brühe aus dem Wasserhahn ihn krank gemacht hat“, so Kelm abschließend.


Friesenstr Haus 31, 26.01.2018, 15.16 Uhr




Friesenstr Haus 32, 26.01.2018, 15.33 Uhr




Friesenstr Haus 33, 26.01.2018, 15.37 Uhr

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