Jede zehnte Ausbildungsstelle bei der Polizei bleibt schon zu Beginn leer
GdP Berlin fordert besseres und schnelleres Einstellungsprozedere
„Angesichts unseres stetigen Personalmangels ist es schwer verdaulich, wenn wir es nicht mal schaffen, die von Berlins Politik zur Verfügung gestellten Stellen in der Ausbildung und beim Studium zu besetzen. Wenn wir jetzt noch die Verluste während der Zeit an der PA und der HWR herausnehmen, kommen wir auf nicht mal 400 von 624, die wir pro Semester einstellen könnten. Man könnte jetzt sagen, das ist das Trennen der Spreu vom Weizen. Aber wenn da so ist, sollten wir alles dafür tun, um die Kornspeicher wenigstens zu Beginn voll zu bekommen“, so GdP-Landeschef Stephan Weh. Jedes Jahr würde die Berliner Polizei planmäßig im März und im September je 324 Kolleginnen und Kollegen für den mittleren Dienst (Schutzpolizei), im April und Oktober je 300 für den gehobenen Dienst (Schutzpolizei und Kriminalpolizei) einstellen. Die Zahlen in den letzten Jahren zeigen aber, dass es nicht gelingt, die Plätze vollzubekommen (Frühjahr 20: 284 mD, 261 gD / Herbst 20: 278 mD, 300 gD / F 21: 265 mD, 300 gD / H 21: 309 mD, 287 gD / F 22: 297 mD, 258 gD). Das macht auf die letzten zweieinhalb Jahre und fünf Einstellungsfenster ein Defizit von 281 Menschen. „Wir müssen schon auch feststellen, dass es kein Problem der Bewerberanzahl ist. Wir haben auf jede Stelle rund neun Bewerbende. Das ist jetzt nicht paradiesisch, aber besser als in vielen anderen Bundesländern. Fakt ist aber, dass es zu lange dauert, bis wir jungen, nach einem sicheren Arbeitsplatz suchenden, Menschen eine Zusage geben. Wenn ich für ein Go der Hauptstadtpolizei etliche Monate warten muss, Brandenburg oder der Bund mich aber zeitnah wollen, fällt die Entscheidung leicht“, so Weh.